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Kooperationsvereinbarung für Arztzentrum unterzeichnet

Borken. Vier Unterschriften stehen seit dem 26. Juni unter einer Kooperationsvereinbarung, die das Ziel der Sicherung und Entwicklung der Gesundheitsversorgung in der Region Borken hat. Als Partner konnte die Kommune das Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg dafür gewinnen. Ein medizinisches Kompetenz- und Versorgungszentrum mit 900 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 65 Millionen Euro im Jahr. „Wir möchten dafür sorgen, dass wir in Borken eine gute ärztliche Versorgung vor Ort haben“, betonte Bürgermeister Bernd Heßler im Rahmen der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Die Stadt habe sich intensiv bemüht, Kontakte hergestellt, Gespräche geführt, die nun zu dieser Zusammenarbeit geführt haben. Doch die Arbeit, so der Bürgermeister, gehe jetzt erst richtig los.

Nach ersten Beurteilungen durch das HKZ Rotenburg ist vor allem das Dachgeschoss im Geschäftszentrum „Hof Engelhardt“ sehr gut geeignet, hier Räumlichkeiten für bis zu fünf Praxen zu schaffen. Das Gebäude ist durch vorhandene Aufzüge barrierefrei und eine Liegendanfahrt der Patienten sei gewährleistet. Ärztliche Angebote gäbe es im Haus bereits, dazu ein Eiscafé und eine Nachfolgelösung für die bisherige chirurgische Praxis hoffe man auch zu finden.

Kompetenz einbringen
„Wir freuen uns“, so Peter Klufmöller, Aufsichtsratsvorsitzender des HKZ Rotenburg, „dass wir mit der Stadt Borken eine Kooperation eingehen.“ Die Kompetenz des Herz- und Kreislaufzentrums, von der Kardiologie über die Neurologie und Herzchirurgie bis hin zur Reha will man in Borken einbringen. Erfahrungen aus einem ähnlichen Projekt in Bad Hersfeld erbrachten binnen 2 ½ Jahren mittlerweile 13 Facharztpraxen.

Wichtig war für den Aufsichtsratsvorsitzenden, dass sich die Kooperation gegen keinen Arzt, keine Niederlassung oder gegen kein Krankenhaus richtet. „Wir wollen die ärztliche Versorgung in der Region verbessern. Sowohl Stadt Borken als auch das HKZ sollen als Kooperationspartner natürlich davon partizipieren.“

Klinik und Praxis
Mit Borken sei nun die erste Partnerschaft mit einer Kommune beschlossene Sache, ergänzte der Geschäftsführer des HKZ Rotenburg, Guido Wernert. So könne die Rotenburger Klinik junge Ärzte anstellen, die halbe Tage in der Klinik und halbe Tage im Borkener Facharztzentrum arbeiten. „Dieses Potential können wir einbringen!“ Man verstehe sich auch als Moderator und Vermittler, als Partner mit dem nötigen Know-how. Auch arbeite man mit dem Krankenhaus in Fritzlar eng zusammen. Dort sei man über die Planungen in Borken informiert.

In den nächsten Tagen werde man eine Strategie und einen Arbeitsplan erarbeiten, um die Ziele der Kooperationsvereinbarung in die Tat umzusetzen. Denn: Für den Ausbau des Dachgeschosses in Arztpraxen und für eine Nachfolgelösung der bisherigen Praxis für ambulante Chirurgie werden Partner und Sponsoren gesucht. Wenn sich die Investition rechnet, wenn eine Wirtschaftlichkeit gegeben ist, könne sich Bürgermeister Bernd Heßler auch vorstellen, dass die Stadt selbst investiert. (sb)