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Hephata verabschiedet Heinz Thiel in Ruhestand

Blauer Kittel, kurze Haare, einen Autoschlüssel in der Hand – so haben viele Mitarbeitende Heinz Thiel (66) vor Augen. Zum 30. Juni ging der langjährige Leiter des Fuhrparks in Ruhestand.

Schwalmstadt. „Kraftfahren macht Spaß. Ich fahre heute noch gerne lange Strecken“, sagt der 66-Jährige. Als er im Oktober 1969 nach der Bundeswehr zu Hephata kam, waren für den gelernten Berufskraftfahrer lange Fahrten an der Tagesordnung. Damals hatten die LKW noch 115 PS, heute sind es 400. Damals fuhren die Mitarbeitenden des Fuhrparks in der Erntedank-Zeit noch durch die Gemeinden, um Spenden in Form von Kartoffeln und Obst abzuholen. „Das Gebiet reichte von der Rhön bis Marburg, Homberg und Spangenberg. „Wir haben in sechs Wochen 4.000 Zentner Kartoffeln gefahren“, erinnert sich Thiel. Auch die Fahrten für die Altkleidersammlung, die heute noch stattfinden, übernahm er gerne. „Wir fahren heute noch einmal in der Woche nach Kassel und Bad Hersfeld, aber auch in Kirchengemeinden in ganz Hessen.“

Doch auch, wenn es diese Fahrten heute noch gibt, sie sind seltener geworden. „Es hat sich in der Zeit viel verändert. Mir war es wichtig, immer mitzugehen, nicht stehen zu bleiben“, sagt er. Dazu gehört, dass Heinz Thiel berufsbegleitend die Fortbildung zum Kraftverkehrsmeister machte. Und im April 1984 zum Fuhrparkleiter aufstieg. Von da an gehörte auch der Einkauf der Dienstwagen zu seinen Aufgaben. Angefangen vom kleinsten Auto des Fuhrparks, einem Corsa, bis hin zum größten, einem Zwei-Achser mit 18 Tonnen.

Nicht stehen zu bleiben bedeutete auch, Messen und andere Unternehmen zu besuchen, um Neuerungen mitzunehmen. Eine solche war die Einführung der Mülltrennung in Hephata in den 1970er Jahren. Dafür ist der Fuhrpark mit seinen fünf Mitarbeitenden und fünf Beschäftigten der WfbM bis heute zuständig. „Früher kam alles in einen Container. Ich hatte die Idee, den Müll zu trennen, als das noch nicht Gang und Gäbe war. Am Anfang wurde ich für bekloppt gehalten, als ich das vorgeschlagen habe.“ Um seine Theorie zu beweisen, lud er sechs Kubikmeter Hausmüll aus Hephata vor dem Verwaltungsgebäude ab. Gemeinsam mit dem damaligen Verwaltungsleiter und einigen Diakonen machte er sich dann daran, Papier, Plastik und Blech zu trennen. „Danach durfte ich die Idee umsetzen.“ Das Altpapier wurde zu einer Papierfabrik in die Eifel gefahren, das Plastik nach Kassel. Das Geld, das es dafür gab, wog die Kosten auf. Und der zu entsorgende Müll wurde dadurch weniger. Damit einher ging auch die Anschaffung von mittlerweile drei eigenen Müllpressen. Eine ähnliche Innovation war 1982 die Anschaffung eines Kleinlasters, bei dem die Ladefläche abgesenkt werden kann. „Für die Auslieferung des Essens“, ebenfalls Aufgabe des Fuhrparks, „spart das Zeit.“

A propos Zeit – wie wird der Vater zweier erwachsener Söhne die neu gewonnene Freizeit jetzt nutzen? „Hephata war bislang meine zweite Heimat. Wenn ich gesund bleiben sollte, wird jetzt Rumänien meine zweite Heimat.“ So lange er könne, werde er die Rumänienhilfe ehrenamtlich mit seiner Frau weiter machen. Die Rumänienhilfe Hephata, das bedeutet Hilfs-Transporte, Spendensammlungen und auch Weihnachtspäckchen für ein rumänisches Kinderheim. „Meine Frau und ich werden sicher eine Zeit des Jahres in Rumänien verbringen. Bis jetzt kennen wir nur das Kinderheim, weil ja für mehr nie Zeit war.“ Jetzt wollen die Thiels das Land kennenlernen, seine Schlösser und der Sage von Dracula nachgehen. „Wir wollen uns einen Rauhaardackel anschaffen, der mitkommt“, sagt Heinz Thiel. „Und dann wollen wir einfach drauf los fahren.“ Die Nachfolge von Heinz Thiel als Fuhrparkleiter tritt Stefan Faber an. (me)



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