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Siebert und Ravensburg besuchten Wicker-Kliniken

Bad Wilungen/Bad Zwesten. Im Zuge ihrer Sommerbereisung besuchte der Bundestagsabgeordnete Bernd Siebert (CDU) gemeinsam mit der Bad Wildunger Landtagsabgeordneten Claudia Ravensburg die Wicker-Kliniken in Bad Zwesten und Bad Wildungen. Die Gruppe mit Amts- und Mandatsträgern der örtlichen CDU-Verbände wurden durch den Geschäftsführer der Wicker-Gruppe, Dr. Karl-Heinz Vornholt, den Leiter des Betriebsmanagements, Uwe Wacker, sowie Christina Wicker begrüßt. In der Bad Zwestener Hardtwaldklinik I begann der Besuch bei einem Gespräch mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Neurologie, Dr. Berwanger, dem Chefarzt der Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Schmitt, dem Chefarzt der Neurologischen Akutklinik, Dr. Gerlach, sowie dem Verwaltungsdirektor Herrn Pfannkuche.

Es wurde deutlich, dass das Neurologische Zentrum der Wicker-Gruppe in Bad Zwesten eine besondere Stellung im Bereich der medizinischen Rehabilitation einnimmt. Auf Basis eines integrativen Versorgungsmodells können Menschen in einer ununterbrochenen Behandlungskette je nach Grad der Erkrankung behandelt werden. Laut Aussage von Dr. Berwanger, seien in den vergangenen Jahrzehnten die Anforderungen an eine qualifizierte medizinische Rehabilitation gestiegen. Die Bevölkerung werde älter und arbeite länger. Gleichzeitig führe allerdings die Auflösung sozialer Bindungen in der Gesellschaft zu einer größeren Individualisierung und Vereinsamung, während gleichzeitig in der modernen Erwerbswelt die Anforderungen an geistige Arbeit stetig gestiegen seien. Dadurch gewinne Rehabilitation zunehmend an Bedeutung. Die Wicker-Gruppe begegne diesem mit Maßnahmen auf der Basis reha-wissenschaftlich abgesicherter Konzepte mit qualifiziertem Personal unter größerem Berufsbezug in der Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit von Patienten. Wichtigstes Ziel sei es, den Rehabilitanden eine bestmögliche Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Bei der anschließenden Führung erhielten die Besucher einen weitgehenden Einblick in die verschiedenen Stationen und Behandlungsformen der Hardtwaldklinik I.

Weiter ging es dann in der „Klinik am Homberg“ in Bad Wildungen. Dort wurden die Abgeordneten gemeinsam mit ihren Begleitern von den Chefärzten der Abteilungen, Dr. Schulze (Psychosomatik/Psychotherapie) und Dr. Kröner (Orthopädie/Unfallchirurgie), der Leitenden Oberärztin Frau Schradin sowie dem Verwaltungsleiter Michael Roth begrüßt. In einem einführenden Vortrag wurde dargestellt, mit welchen Rehabilitationskonzepten die Fachabteilungen arbeiten. Auch hier steht die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation im Vordergrund der Behandlung. Im Dreiklang aus Diagnostik- und Motivation, arbeitsbezogener Therapie und sozialmedizinischer Beurteilung werden hier klassische Formen einer anschlussbezogenen Heilbehandlung infolge chirurgischer Eingriffe um arbeitsplatzbezogene Therapieformen erweitert. Anschließend besichtigte man auch hier die jeweiligen Einrichtungen und Abteilungen. Durch eine sachkundige Führung wurde man so über die einzelnen Therapiemethoden umfangreich informiert.

Neben diesen Besichtigung gab es auch Gesprächsbedarf der Geschäftsleitung mit der Politik über die Herausforderungen einer zukünftigen finanziellen Ausstattung von Rehabilitationseinrichtungen. Die Geschäftsleitung machte deutlich, dass es eine wachsende Differenz zwischen den gewährten Pflegesätzen zwischen den Gesetzlichen Krankenversicherungen und der Rentenversicherung gebe. Man habe darum große Sorge um den Anschluss der Beschäftigten an eine gesellschaftliche Lohn- und Gehaltsentwicklung. Das gedeckelte Gesamtrentenbudget für Rehabilitationsmaßnahmen müsse darum schneller als bisher geplant empfindlich steigen, damit man den Herausforderungen einer wachsenden Zahl von Therapiebedürftigen in de Rehabilitation gerecht werden könne. Siebert bedauerte die allgemein schwierige finanzielle Situation im Gesundheitswesen. Er sagte: „Es stimmt mich nachdenklich, wenn der Bedarf und die Qualität medizinischer Rehabilitationsmaßnahmen steigt, die Bereitschaft diese Leistungen zu finanzieren aber noch herbeigeführt werden muss. Und daran wird gearbeitet. Im Gesundheits- und im Sozialministerium sowie in den Koalitionsfraktionen wird in den nächsten Wochen darüber beraten.“ Herr Wacker stellte im Gespräch dar, dass es der Wicker-Gruppe darum gehe, aus Sicht des Leistungserbringers zu schildern, wie es um die medizinische Rehabilitation stehe. Der volkswirtschaftliche Nutzen solcher Maßnahmen müsse gemäß des Auftrages „Reha vor Pflege“ stärker in den Vordergrund gestellt werden. Der Geschäftsführer Dr. Vornholt sagte dazu: „Es gibt qualifizierte Erhebungen dazu, dass jeder einzelne Euro im Reha-System, das fünffache an volkswirtschaftlichem Nutzen generiert.“

„Ich werde versuchen, im Bereich der Politik mehr Sensibilität für dieses Thema zu wecken, damit wir ein so herausragendes System erhalten können“, sagte Siebert mit Blick auf die Wicker-Gruppe. „Die  Wicker-Kliniken sind für die gesamte nordhessische Region von außerordentlicher Bedeutung. Sie sind in der Region fest verankert und bieten eine hohe Zahl attraktiver Arbeitsplätze“, äußerten beide Abgeordnete. Sie zeigten sich beeindruckt von der personellen, apparativen, und qualitativen Kompetenz. Abschließend bedankten Sie sich bei der Geschäftsleitung für das offene Gespräch und zollten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die stetige Bereitschaft, den sich veränderten Anforderungen der modernen Rehamedizin gerecht zu werden. (red)