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320 Beschäftigte bei Rheinmetall legten Arbeit nieder

Kassel. Rund 320 Beschäftigte der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) in Kassel haben am Montag um 11.55 Uhr spontan die Arbeit niedergelegt, um gegen den von der Unternehmerseite geplanten Stellenabbau zu protestieren. Sie unterstützten die Forderungen der IG Metall in den Sozialtarifverhandlungen mit RLS, die am Montag um 14 Uhr in Unterlüß (Niedersachsen) begannen. Für den Fall, dass RLS an einem Abbau von Arbeitsplätzen festhält, fordert die IG Metall für jeden Arbeitnehmer drei Monatsgehälter (brutto für netto) pro Beschäftigungsjahr als Entschädigung.

80 Beschäftigte anderer Unternehmen kamen zur Unterstützung
Unterstützung bekam die Kundgebung der Rheinmetaller am Montag von rund 80 Beschäftigten der benachbarten Betriebe Bombardier und RMMV, sodass insgesamt rund 400 Menschen an der improvisierten Kundgebung am Werktor teilnahmen. „Die Forderungen der IG Metall sind auch unsere Forderungen“, sagte der Vorsitzende des IG Metall-Vertrauenskörpers bei RLS, Klaus Landgrebe. „Wir waren als Beschäftigte flexibel, wir haben gute Arbeit geleistet. Wenn man uns jetzt einfach auf die Straße setzen will, werden wir uns entschieden zur Wehr setzen!“, kündigte Landgrebe unter dem Applaus seiner Kollegen an.

Notfalls will die IG Metall zum Streik aufrufen
Klare unterstützende Worte kamen auch von der IG Metall Nordhessen: „Wenn die Geschäftsleitung euch in die Arbeitslosigkeit schicken will, dann muss sie dafür bezahlen und eure Verluste finanziell abfedern – deshalb fordern wir einen Sozialtarifvertrag“, sagte die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Elke Volkmann, zu den Beschäftigten. Sollte das Unternehmen an dem geplanten Stellenabbau festhalten und auf die Forderungen der IG Metall nicht eingehen, sei die Gewerkschaft auch in der Lage, einen Streik durchzuführen. „Notfalls wird es eine lange Arbeitsniederlegung geben“, sagte Volkmann.

Die Verhandlungen mit dem Unternehmen begannen am Montag um 14 Uhr. Verhandlungsführer der IG Metall ist der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel. (red)