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Zentrale Anlaufstelle im Katastrophenfall

Ehrenamtliche des DRK Melsungen gründen Kreisauskunftsbüro

Schwalm-Eder. Die Bundesrepublik Deutschland ist laut Genfer Abkommen verpflichtet, im Falle eines Konfliktes eine Nationale Auskunftsstelle über Kriegsgefangene und geschützte Personen einzurichten. Diese Aufgabe wurde an das Deutsche Rote Kreuz weitergegeben, da das DRK bereits nach dem Zweiten Weltkrieg einen Suchdienst in Deutschland eingerichtet hatte und über entsprechende Erfahrungen verfügt. Rund 20 ehrenamtliche Helfer des DRK-Ortsvereins Melsungen möchten sich nun intensiv dieser Aufgabe widmen. Anlässlich der Gründungsveranstaltung in der Rettungswache am 21. August wurden Tanja Bodenhorn und Axel Kröger einstimmig als Leiter des DRK Kreisauskunftsbüros (KAB) gewählt.

Das KAB ist ein wichtiges, rein ehrenamtlich getragenes Element des DRK Hilfeleistungssystems. Es hilft Menschen, die durch eine Katastrophe oder ein anderes Großschadensereignis den Kontakt zu Angehörigen verloren haben. Mithilfe spezieller EDV-Programmen erfassen die Helfer die von den Einsatzkräften registrierten Daten sowohl von den Verletzten als auch von betroffenen Personen, die nicht verletzt sind, nehmen Suchanfragen entgegen und können Auskünfte über den Verbleib einer Person geben. Desweiteren werden Verletztenzahlen an umliegende Kliniken weitergegeben, die dann sofort reagieren und sich entsprechend vorbereiten können.

Kooperation wichtig
Solche Katastrophen sind zum Glück selten, dennoch zeigen Großschadensereignisse wie 2011 der Chemieunfall in Homberg oder jüngst der Brand im Melsunger Altenzentrum, wie notwendig eine zentrale Anlaufstelle ist. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr besonders wichtig“, erklärt Axel Kröger. „So werden wir uns in den nächsten Monaten bei den entsprechenden Stellen vorstellen.“ Um sich möglichst realitätsnah vorzubereiten, werden die Helfer des KAB an Katastrophenschutzübungen teilnehmen. „Es ist ein Üben für den Ernstfall in der Hoffnung, er werde nie eintreten“, betont DRK Kreisgeschäftsführer Manfred Lau. „Doch falls es passiert, sind wir gut vorbereitet, denn was der Ortsverein Melsungen in die Hand nimmt, wird auch was.“ (sb)