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Hephata: Björn Keding seit Juni neuer Geschäftsführer

Schwalmstadt-Treysa. Flaute ist langweilig. Wellen und Wind, die mag Diakon Björn Keding, wenn er auf dem Surfbrett steht. In seinem Job setzt er auf eine Mischung aus Windstille und -kraft. Seit Juni ist der 31-jährige der neue Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata. „Ich gestalte gerne. Egal, ob ich im Garten die Terrasse pflastere oder an der Arbeit bin.“ Als Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft ist dem 31-Jährigen aber vor allem noch eines wichtig: Das Gefühl zu Hause zu sein. „Unter dem Diakonielogo zu arbeiten, finde ich schön. Ich kann mich hier noch mal intensiver mit der Thematik, mit sozialen Phänomenen und dem, was Diakonie dabei leisten kann, beschäftigen.“

Vorher zog ihn die Jugendhilfe nach Lübeck. Dort war er Einrichtungsleiter eines Kinder- und Jugendheims in freier Trägerschaft mit zehn Jugendlichen und sechs Mitarbeitenden. „Die Jugendhilfe war mein erstes Ziel. Dass der Träger kein konfessioneller war, war mir nicht wichtig. Ich habe mich als Diakon positioniert, einen guten Draht zu den Jugendlichen gehabt und mich trotzdem beruflich wie im Ausland gefühlt.“

Hephata stellt da nicht nur aufgrund seiner Mitgliedschaft im Diakonischen Werk einen Gegenpol dar. Hier absolvierte Björn Keding von 2004 bis 2008 sein Studium der Diplom-Sozial­pädagogik, im Anschluss die diakonische Zusatzausbildung. Mitglied der Gemeinschaft ist der 31-Jährige seit 2010, im September 2011 wurde er in das Diakonenamt eingesegnet. „Mein früherer Beruf hat mir Spaß gemacht. Auch wenn für mich klar war, dass ich mir nach fünf, sechs Jahren eine neue Herausforderung gesucht hätte.“ So kam die Anfrage Ende 2010, ob er die Nachfolge von Diakon Gerhard Mauch als Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata antreten wolle, zwar früh, aber nicht ungelegen. Er bat um Bedenkzeit für sich und seine Frau, Diakonin Ulrike Keding, die ihn schließlich bestärkte, den Schritt zu wagen.

Ihm liegt nun daran, dass die Diakonische Gemeinschaft Hephata insgesamt in Hephata und darüber hinaus sichtbarer wird und zwar als „eine Gemeinschaft, die etwas bewegen will, die aktiv ist für die Menschen und dadurch das diakonische Profil stärkt und deutlicher mit gestaltet“. Unter anderem schwebt ihm vor, den Raum der Stille im Brüderhaus zu öffnen, barrierefrei und für alle. Öffentliche Veranstaltungen wie das „dienstags­bistro“ sind bereits gute Bausteine. Bereits aufgegriffen hat er die Idee einer Diakonin, einen integrativen Spielkreis mit dem Asylbewerberheim Treysa zu organisieren, der ab Oktober laufen wird. „Ich fühle mich sehr wohl damit, dass Projekte entstehen, Themen diskutiert werden. Auch deswegen fühle ich mich hier zu Hause.“ Nicht nur beruflich – seine Dienstwohnung liegt ebenfalls auf dem Gelände Hephatas. „Meine Frau, unsere Kinder Nele Maria (23 Monate) und Jule Magdalena (3 Monate) und ich genießen das Leben hier sehr. Für meine Kinder ist es ein geschützter Rahmen und trotzdem ist immer was los.“ Und im Urlaub, da braucht Keding wieder die Weite und den Sturm. „Vermutlich fahren wir nach Holland, ans Isselmeer.“ (me)