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Borkener Geschichtsverein feierte 30-jähriges Bestehen

Borken. Im Juni 1982 fand die Gründungsversammlung statt und drei Monate später erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister des Amtsgericht Fritzlar. Der „Geschichtsverein Borken e.V.“ war aus der Taufe gehoben. Mit einer Feierstunde Ende September wurde das 30-jährige Bestehen gefeiert. Unter den geladenen Gästen konnte Vorstandsmitglied Hans Hartgen unter anderem Bürgermeister Bernd Heßler, den Vorstand der Stadtsparkasse Borken sowie Vertreter befreundeter Heimat- und Geschichtsvereine willkommen heißen. Ein besonderer Gruß ging an Frau Ide, die in jahrelanger, mühsamer Arbeit das Vereinsarchiv einrichtete und deren Vater Werner Ide ein bekannter Heimatforscher war.

Musikalisch umrahmten Schülerinnen und Schüler der Bläserklasse der Gustav-Heinemann-Schule den Abend. Nach den Grußworten der Gäste hatte Prof. Dr. Ulrich Ritzerfeld vom Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde aus Marburg aufmerksame Zuhörer. „Borken im Mittelalter – Grundlage und Perspektiven seiner Geschichte“ war das Thema seines Festvortrages.

Rückblick
Auf Anregung des früheren Bürgermeisters Heinz Kniest rief der damalige Schriftführer des Kultur-, Freizeit- und Sportausschusses der Stadt Borken, Nikolaus Schücking, im November 1981 im „Borkener Anzeiger“ alle geschichtlich interessierten Mitbürger zur Gründung eines Geschichtsvereins auf. Es war zunächst zu klären, ob ein Zweigverein des Hessischen Vereins für Geschichte und Landeskunde oder ein selbstständiger Geschichtsverein Borken gegründet werden sollte. Die 15 Mitglieder des „Vorbereitenden Ausschusses“ entschieden sich für einen selbstständigen Verein und begannen mit der Ausarbeitung einer entsprechenden Satzung.
Die Vereinsführung übernahm als Vorsitzender Heinrich Windeck; 2. Vorsitzender war Nikolaus Schücking.  Heute hat der Geschichtsverein 113 Mitglieder und ein gleichberechtigter Vorstand mit Hannelore Götz, Hans Hartgen, Irmhilde Mohr, Hannelore Stengele und Günter Wilde teilt sich die Verantwortung in der Vereinsführung.

Ziele und Symbol
Zu den Zielen des Vereins gehören unter anderem die Erforschung der Geschichte der Stadt Borken und des umliegenden Lebensraumes (Borkener Geschichtsblätter), Veranstaltung von heimatgeschichtlichen Vorträgen, Studienfahrten und Ausstellungsbesuche mit geschichtlichem Hintergrund in die nähere und weitere Umgebung und Fahrten zu den Bad Hersfelder Festspielen.

Als Symbol des Geschichtsvereins Borken e.V. wurde das Wappen des „Edlen, Freien Ritters und Burgherrn Volpert von Borken“ ausgewählt, um an die Bedeutung der Stadt Borken im Mittelalter zu erinnern. Volpert von Borken hat in der Zeit von 1254 bis 1266 zahlreiche Urkunden mit diesem Wappen besiegelt.

Zu den Arbeitsschwerpunkten kam in den vergangenen Jahren die Herausgabe von Bildbänden und Chroniken hinzu:

– Bildband/Chronik von Kleinenglis (Autor: Hans Bickell)
– Bildband/Chronik von Großenenglis (Autor: Josef Paulduro, Heinz Neutzer)
– Bildband/Chronik von Singlis (Autor: Heinrich Ewald)

Die Herausgabe der Chronik von Nassenerfurth aus Anlass des 950-jährigen Bestehens wurde seinerzeit durch Beiträge des Geschichtsvereins Borken unterstützt.

Verbundenheit
Aus Verbundenheit zur heimatlichen Region unterstützte der Verein mit Spenden u.a. die Renovierung der St. Michael-Kirche im Stadtteil Kleinenglis sowie die archäologische Vermessung der Hundsburg. Im Jubiläumsjahr finanzierte der Geschichtsverein erst vor wenigen Wochen eine neue Ruhebank am Naturbadesee Stockelache. Der Stadt Borken sprach der Vorstand ein Dankeschön für die kostenlose Nutzung der Räumlichkeiten im Kulturzentrum „Altes Amtsgericht“ aus. (sb)