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Janina Rohde, Marie Wagner und Karolin Siebert im HLV-Kader

Wehrheim/Melsungen. Mit der Berufung von Marie Wagner, Karolin Siebert und Janina Rohde in den D1-Kader des Hessischen Leichtathletik-Verbandes wurde die Anzahl der zu fördernden Jungen und Mädchen, die in Melsungen entdeckt und aufgebaut wurden, auch in diesem Jahr weiter erhöht.  In enger Zusammenarbeit mit den HLV-Kadertrainern soll in den Wintermonaten versucht werden, die sportlichen Leistungen dieser Nachwuchsathleten zu verbessern. Neben dem Training der Technik werden die Kadertrainer einen Plan mit dem Ziel erstellen, beim Jahreshöhepunkt die beste Leistung zu erzielen.

Bei der feierlichen Veranstaltung in Wehrheim wurden die Neuberufenen nach der Begrüßung von HLV-Sportwart Michael Siegel für die bevorstehende Saison motiviert und bekamen ihre Berufungsurkunde ausgehändigt. Fernziel sei es, möglichst vielen hessischen Athleten bei zukünftigen, internationalen Höhepunkten zur individuellen Höchstleistung zu verhelfen, sagte Siegel.

Karolin Siebert und Marie Wagner, die die Konkurrenz im Land über 400 Meter und 400m Hürden nach Belieben beherrschten und Janina Rohde, hatten sich aufgrund ihrer erzielten Leistungen in der abgelaufenen Saison für die Aufnahme in den Landeskader empfohlen.

Bei den hessischen Jugendmeisterschaften sicherten sich Karolin Siebert und Marie Wagner über 400m Hürden einen souveränen Doppelsieg und qualifizierten sich mit ihren Zeiten für die deutschen Jugendmeisterschaften. Gleichzeitig erfüllten sie auch mit ihren großartigen Leistungen die Voraussetzungen für die Aufnahme in den HLV-Kader. Gemeinsam mit Felix Repp (Langgöns), Eileen Demes (Obertshausen) und Michelle Dietz (Seligenstadt) gehören sie dem D1-Kader über 400m-Hürden an.  Die beiden Melsunger Asse über die Stadionrunde bekommen in den Wintermonaten in der Leichtathletikhalle in Frankfurt Kalbach sehr gute Trainingsmöglichkeiten geboten und könnten sich bei entsprechender Einstellung und Initiative enorm verbessern. HLV-Trainer Robert Schieferer (Frankfurt) wird mit den beiden sowohl an der Lauf- und Hürdentechnik sowie an der Schnelligkeitsausdauer arbeiten, damit sie im kommenden Jahr in der Lage sind, Zeiten über 400m Hürden unter 63 Sekunden zu laufen.  Ziel wird sein, bei den deutschen Jugendmeisterschaften das Finale zu erreichen.

Janina Rohde, die sich in diesem Jahr im Diskuswerfen auf 36,73 Meter verbesserte und auch im Kugelstoßen zu den TOP-TEN in Deutschland gehört, wird mit HLV-Kadertrainer Michael Kollmar in Frankenberg zusammenarbeiten.  Die Schülerin, die in diesem Jahr für das LAZ Leipzig startete und im dortigen Leistungssportzentrum die Schule besuchte, kehrte nach den Sommerferien wieder nach Melsungen zurück, weil sie zum Jahreshöhepunkt nicht die erwarteten Leistungen brachte und bei den deutschen Block-Mehrkampfmeisterschaften in Wesel total einbrach.  „Dafür brauche ich nicht jeden Monat mehr als 400 Euro zu bezahlen“, schimpfte Vater Armin Rohde und meldete seine Tochter Anfang September wieder in Melsungen an.  Seit dieser Zeit trainiert sie wieder bei Alwin Wagner, der sich sicher ist, dass Janina Rohde in den nächsten Monaten zu ihrer alten Form zurückkehren wird. Das Talent aus Melsungen vom Jahrgang 1997, wird an den Wochenenden die Lehrgänge unter der Leitung von Michael Kollmar in Frankenberg besuchen, wo sie mit Trainersohn Nils, Mona Althenn aus Wetzlar sowie Elenor Schwieder, die in der zurückliegenden Saison als Achte das Finale bei den deutschen Jugendmeisterschaften im Diskuswerfen erreichte und mit der süddeutschen Meisterin Laura Jokeit (beide TSV Frankenberg), die im Kugelstoßen sogar auf Bundesebene gefördert wird, erfolgreiche Trainingspartner vorfindet.

„Die Kaderzugehörigkeit ermöglicht unseren drei Mädchen nicht nur bessere Trainingsmöglichkeiten. Durch die Anregungen und Trainingspläne der Kadertrainer wird ihr Training sicherlich bereichert und somit sollte  auch die Leistung verbessert werden“,  vermutet  Alwin J. Wagner.

„Mit diesen drei Berufungen wurde erneut unter Beweis gestellt, dass in der MT-Leichtathletik-Abteilung qualitativ und quantitativ eine ausgezeichnete und sehr engagierte Arbeit geleistet wird. Die gute Nachwuchsarbeit in Melsungen, die in diesem Jahr mit 6 Landesmeisterschaften und fünf zweiten Plätzen wieder sehr erfolgreich war, wurde durch diese Kaderberufung auch vom Hessischen Leichtathletik-Verband belohnt“, betonte Hans-Jörg Engler.  Der MT-Abteilungs-Chef bedauerte aber auch, dass Henri Alter, der  in der Halle und im Freien Hessenmeister im Dreisprung wurde und elftbester Dreispringer in der U18 in Deutschland ist, nicht vom Landesverband berücksichtigt wurde.  Der vierfache hessische Jugendmeister, der zum Ende der Saison auch im Speerwerfen für Furore sorgte und sich bei den letzten Wettkämpfen auf einem hohen Leistungsniveau bewegt hatte, hätte nach Ansicht von Alwin J. Wagner sowohl im Speerwerfen als auch im Dreisprung in den HLV-Kader gehört. „Zu meiner Zeit als Landestrainer führte man noch Sichtungslehrgänge mit sportmotorischen Tests durch. Auf der Basis der Ergebnisse bei den Landesmeisterschaften, des Trainingseindrucks, der körperlichen Voraussetzungen sowie einer möglichen Disziplinempfehlung des Heimtrainers wurde dann über eine Kaderaufnahme für das kommende Jahr von mir entschieden“, sagte Wagner und hofft, dass für Henri Alter diese Nicht-Berücksichtigung eine weitere Ansporn für die Zukunft ist. (ajw)