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MT steigt ins Pokalgeschehen ein: Es wartet ein Oberligist

Weinsberg/Melsungen. Der neue Pokalmodus macht’s möglich: Der Weg ins Finale wird für die Erstligisten kürzer, denn sie steigen erst in der dritten Runde ein. Die findet für die MT Melsungen am Mittwoch in der Nähe von Heilbronn statt, wo die Nordhessen vom Oberligisten TSV Weinsberg erwartet werden. Anwurf in der Weinsberger Weibertreuhalle ist um 20 Uhr.

Das Ziel der MT Melsungen für das Gastspiel beim TSV Weinsberg ist glasklar: Mit einem Sieg über den Viertligisten ins Achtelfinale des DHB-Pokals einziehen! In Anbetracht des Unterschieds von drei Klassen wäre alles andere als ein deutliches Ergebnis zugunsten der MT eine faustdicke Überraschung. Die Rotweißen wollen jedenfalls nichts dem Zufall überlassen. “Wir haben uns ein Video besorgt, um Gegner und Halle kennenzulernen und um auf das, was uns dort erwartet, vorbereitet zu sein”, verrät Michael Roth.

Der MT-Coach erinnert dabei auch an die dem Pokal “eigenen Gesetze” – wohlwissend, dass eine niedrigklassigere Mannschaft im “größten Spiel ihrer Vereinsgeschichte” durchaus mal über sich hinauswachsen kann. Also fordert er von seinen Mannen volle Konzentration und gibt ihnen mit auf den Weg, die Pokalbegegnung als wettkampfmäßige Vorbereitung auf das Ligaspiel am kommenden Samstag gegen Neuhausen zu betrachten. “Nach unserem letzten Einsatz gegen Gummersbach sah der Spielplan für uns eine 10-tägige Pause vor. Deshalb kommt der Pokaleinsatz jetzt genau richtig, um rechtzeitig vor dem nächsten Punktspiel wieder den Rhythmus zu finden”, so Roth.

Sieben Spiele hat der TSV Weinsberg in der laufenden Meisterschaftsrunde in der Oberliga Baden-Württemberg absolviert, sechs Mal verließ er als Geschlagener das Parkett. Zuletzt am vergangenen Sonntag, als man gegen den SC Salamander Kornwestheim noch eine Drei-Tore-Führung aus der Hand gab und in eigener Halle am Ende mit 28:30 das Nachsehen hatte. Herausragend als Torschütze war dabei Routinier Sebastian Sauerland mit sieben Treffern. Der Halblinke hat übrigens schon mal Bekanntschaft mit der MT Melsungen gemacht. Mit seinem früheren Verein Jahn Duderstadt absolvierte er im Jahr 2004 gegen den damaligen nordhessischen Zweitligisten ein Trainingsspiel.

Im Pokalwettbewerb hat sich der TSV Weinsberg bislang schadlos gehalten und ist nach Siegen über die jeweils klassenhöheren ESV Lokomotive Pirna (36:27) und SG Köndringen/Teningen (40:28) als einziger Viertligist in die 3. DHB-Runde eingezogen. Dass die wackeren Weinsberger auch diesen Durchgang überstehen, wird wohl in der Handballwelt allerorten bezweifelt. Da lehnen sich selbst die Anbieter von Sportwetten weit aus dem Fenster: Wer auf den Sieg des Underdogs setzt, kassiert im Erfolgsfalle den vierzehnfachen Betrag als Gewinn.

Weinsbergs Abteilungsleiter Marco Horst gab sich auf der vereinseigenen Homepage ebenfalls illusionsfrei: “Am 24. Oktober spielen wir das am höchsten einzustufende Pflichtspiel unserer Vereinsgeschichte. Wir freuen uns riesig, dass es ein Erstligist geworden ist und werden uns einen schönen Pokalabend in Weinsberg machen. Wollen wir weiterkommen, müsste Melsungen natürlich einen grottenschlechten Tag erwischen, bestenfalls mit der A-Jugend antreten”.

Das wiederum wird die MT natürlich nicht machen. Den 300-Kilometer-Trip Richtung Heilbronn tritt sie zwar ohne die noch angeschlagenen Rückraumspieler Grigorios Sanikis und Malte Schröder sowie den nach seiner Schulter-OP noch nicht wieder genesenen Linksaußen Christian Zufelde an, dafür haben sich aber alle anderen Akteure -von Rechtsaußen Savas Karipidis bis Torwart Per Sandström – fit und einsatzbereit gemeldet. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Weinsberg:
Thomas Kern / Thorsten Kuschel (Bellheim / Hagenbach, Rheinland-Pfalz)