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Gewerbesteuereinnahmen weiter auf hohem Niveau

Hessen. Trotz eines Rückgangs um fast 180 Millionen Euro gegenüber dem extrem starken zweiten Quartal 2012 erreichten die Gewerbesteuereinnahmen (brutto) der hessischen Gemeinden im dritten Quartal mit fast 1050 Millionen Euro den dritthöchsten Wert, der jemals in Hessen in einem dritten Quartal gemessen wurde. Lediglich die Ergebnisse der Boomjahre 2007 und 2008 lagen hier noch höher. Dies gilt auch für die Summe der Gewerbesteuereinnahmen der ersten neun Monate des Jahres, die trotz schwachem Start einen Wert von fast 3140 Millionen Euro erreichten und damit um beinahe 350 Millionen Euro über denen des Vergleichszeitraumes des Vorjahres lagen (plus 12,5 Prozent).

Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wurde die Steigerung vor allem durch die kreisfreien Städte getragen, die gut die Hälfte (51 Prozent) der Gewerbesteuer einnahmen und in den ersten drei Quartalen ein Gewerbesteuerplus von insgesamt 30,7 Prozent gegenüber den entsprechenden Vorjahresquartalen erzielten. Die kreisangehörigen Gemeinden mussten dagegen im selben Zeitraum einen Rückgang von 1,9 Prozent verkraften.

Bemerkenswert ist, dass die kreisfreien Städte ihre Gewerbesteuereinnahmen im ersten Dreivierteljahr ausnahmslos – und dies teilweise beträchtlich – steigern konnten. So erreichte Frankfurt am Main 1117 Millionen Euro (28,7 Prozent gegenüber den ersten drei Quartalen 2011), Darmstadt 140 Millionen Euro (125,0 Prozent), Offenbach 40 Millionen Euro (9,3 Prozent), Wiesbaden 182 Millionen Euro (20,8 Prozent) und Kassel annähernd 132 Millionen Euro (14,5 Prozent).

Weniger einheitlich ist das Bild bei den Sonderstatusstädten, die einige Aufgaben der Landkreise in eigener Verantwortlichkeit ausführen. Drei von ihnen hatten ebenfalls hohe Zuwächse (Bad Homburg: 54,2 Prozent, Hanau: 28,1 Prozent, Gießen: 44,8 Prozent, Marburg (17,9 Prozent) und Wetzlar (1,5 Prozent) konnten ihre Einnahmen noch steigern, während Fulda (minus 9,5 Prozent) und vor allem Rüsselsheim (minus 80,7 Prozent) Verluste zu verbuchen hatten. Insgesamt erzielten die Sonderstatusstädte in den ersten neun Monaten 2012 Gewerbesteuereinnahmen von knapp 276 Millionen Euro (3,9 Prozent) und trugen damit fast neun Prozent zum Hessenergebnis bei.

Die verbleibenden 414 kreisangehörigen Gemeinden (ohne Sonderstatusstädte) steuerten zusammen knapp 40 Prozent zum Gewerbesteueraufkommen bei und boten das gewohnt heterogene Bild. So konnte z. B. Gernsheim am Rhein seine Gewerbesteuereinnahmen um 103,0 Prozent auf fast 7,9 Millionen Euro steigern, während die nahegelegene Kreisstadt Groß-Gerau mit nur 6,3 Millionen Euro ein Minus von 34,1 Prozent einfuhr. (red)