Stadtbücherei lud zur Märchenstunde ein
Borken. Zur Märchenbühne wurde am 17. November das Küstenwachboot der Marinekameradschaft am Singliser See. Barbara Jüngling, Leiterin der Borkener Stadtbücherei, hatte zum letzten Termin der Märchenstunden an besonderen Orten des Jahres 2012 eingeladen. So war es logisch, dass ein maritimes Märchen, nämlich „Der Fischer und seine Frau“ im Mittelpunkt stand. Ein Märchen der Brüder Grimm, das eigentlich auf plattdeutsch geschrieben wurde. Bevor die ersten Kinder mit Eltern oder Großeltern eintrafen, hatten fleißige Hände an Bord und unter Deck alles vorbereitet. In staunende Gesichter konnte man blicken, als viele zum ersten Mal das Küstenwachboot betraten. „Oh, ist das schön hier und warm ist es auch“, hörte man mehrfach. Mit dem Gong der Schiffsglocke begrüßten der Vorsitzende der Marinekameradschaft Richard Koch und Büchereileiterin Barbara Jüngling in der Figur der Dorothea Viehmann die zahlreichen Gäste.
Mit Figurentheater
Dicht an dicht saßen die kleinen und großen Zuhörer unter Deck. Konzentriert lauschten alle den Worten von Barbara Jüngling, während Beate Helmer, Jutta Köhne und Nikola Klose passende Märchenkulissen auf dem Schanktresen aufbauten. Märchengeschichte und Figurentheater waren eine gute und anschauliche Ergänzung. Gesprochene Worte kombiniert mit bunten, bewegten Bildern.
So hörten und verfolgten alle die Geschichte vom bescheidenen Fischer, dem verzauberten Fisch und der habgierigen, nimmersatten und unzufriedenen Fischersfrau. Die Geschichte konnte nicht gut ausgehen und war ganz sicher eine Lehre des Lebens. Denn auch der letzte Wunsch der Fischersfrau ging in Erfüllung und sie saß wieder in ihrer kleinen, ärmlichen Fischerhütte.
Lichterfolie hergestellt
Mit dem Ende der Geschichte war aber die Märchenstunde an besonderen Orten noch nicht vorbei. Gemeinsam wurde passend zur maritimen Atmosphäre ein Shanty gesungen, begleitet von Beate Helmer auf dem Akkordeon und von Nikola Klose auf der Geige. Bevor die Mädchen und Jungen Vorlagen bunt ausmalten, wurde gemeinsam aus einer Metallfolie ein Lichterband gebastelt. Dabei lernten alle was „prickeln“ bedeutet. Fleißig wurden durch Vorlagen Löcher in die Metallfolie gestochen, durch die später das Kerzenlicht schimmert.
Bevor aber alle wieder nach Hause gingen, gab es vom Vorsitzenden der Marinekameradschaft eine kleine maritime Lehrstunde. So wusste hinterher Groß und Klein, was Back- und Steuerbord, Bug und Heck, achtern, Bullauge, Back, Moses und Smutje bedeuten. Alles in allem eine gelungene Märchenstunde an besonderen Orten, die allen viel Spaß bereitete. Ein Lob gebührt der Marinekameradschaft. Sie war nicht nur ein guter Gastgeber, sondern spendierte für die Kinder auch die Getränke. (sb)