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Wasserverband Schwalm feierte 50-jähriges Jubiläum

Schwalmstadt-Treysa. Der 6. Dezember war von jeher ein bedeutsamer Tag für den Wasserverband Schwalm: Nachdem das Jahrhunderthochwasser seine Spitze am Nikolaustag 1960 erreicht hatte, wurden entlang der Schwalm und ihren Nebenläufen zirka 32 km² landwirtschaftliche Flächen, Verkehrswege und Ortsteile von 30 Städten und Gemeinden überflutet. Aufgrund dieses Ausmaßes der Überschwemmungen wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Insbesondere in der Stadt Ziegenhain, deren Ortskern komplett überflutet war, richtete das Hochwasser großen Schaden an. 

Unter dem Eindruck dieses Hochwasserereignisses wurde zwei Jahre später, am 6. Dezember 1962, der Wasserverband Schwalm gegründet. Die Gründungsväter des Verbandes haben früh erkannt, dass nachhaltiger Hochwasserschutz nur durch die Bildung einer Solidargemeinschaft möglich ist. Hochwasser macht nicht an Kreis- und Gemeindegrenzen halt und Hochwasserschutz eine Aufgabe ist, die nur auf vielen Schultern getragen werden kann.

Mit dem Bau der drei großen Hochwasserrückhaltebecken (Antrifttalsperre, HRB Treysa-Ziegenhain, HRB Heidelbach) stehen dem Verband 16 Millionen Kubikmeter Stauraum zur Verfügung. Mit dem modernen Prozessleitsystem können auf der Datengrundlage der zehn Pegelstationen und den fünf Niederschlagsstationen die Anlagen sicher und effizient gesteuert werden. Zukunftsweisender Hochwasserschutz ist für den Verband die Kombination von technischem Hochwasserschutz mit natürlicher Hochwasserrückhaltung.

Im Zuge der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie wurden zusammen mit den 16 Mitgliedsgemeinden aus dem Schwalm-Eder-Kreis und dem Vogelsbergkreis bereits zahlreiche Renaturierungsprojekte umgesetzt, die das natürliche Überschwemmungsgebiet reaktivieren. Weitere Renaturierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstrukturen sind geplant.

Am 6. Dezember 2012 konnte der Verband nun sein 50. Jubiläum in Schwalmstadt-Treysa feiern, wo auch schon die Gründungsversammlung stattgefunden hatte. Unter den Gästen waren unter anderem viele ehemalige Mitarbeiter des Verbandes und der Wasserbehörden. Unter den Ehrengästen konnte Verbandsvorsteher Winfried Becker Staatssekretär Mark Weinmeister sowie Gerhard Bellin begrüßen, der schon bei der Gründungsversammlung vor 50 Jahren als Vertreter des Regierungspräsidiums zu gegen war.

Heute ist interkommunale Zusammenarbeit in aller Munde. Genau dieser Gedanken wird beim Wasserverband Schwalm seit nunmehr 50 Jahren erfolgreich umgesetzt. Zur Geschichte des Verbandes und dessen Aufgabenfeld gibt es eine Ausstellung, die im nächsten Jahr auf Wanderschaft durch die 16 Mitgliedsgemeinden gehen wird.

Weitere Informationen gibt es auch unter www.wasserverband-schwalm.de. (red)