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MT siegt 31:29 gegen Balingen – Platz 6 gefestigt!

Kassel. Die MT Melsungen hat auch ihr zweites Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten innerhalb drei Tagen gewonnen. Nach dem Erfolg vom Mittwoch im DHB-Pokal Achtelfinale in Mlesungen gab es am Samstag in der DKB Handball-Bundesliga vor 2.364 Zuschauern in der Kasseler Rothenbch-Halle ein 31:29 (15:11) zu feiern.

Eigentlich hätten die Spieler in den roten Trikots gewarnt sein müssen. Hatten sie doch am Mittwoch im DHB-Achtelfinale bereits einige Schwierigkeiten mit dem gleichen Gegner. Doch ungeachtet des guten Auftaktes mit dem 1:0 durch Anton Mansson nach feinem Anspiel von Nenad Vuckovic verschlief die MT Melsungen die ersten fünf Minuten im Ligaspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Nur Per Sandström im Tor war gleich hellwach, parierte sowohl gegen Dragen Tubic aus dem Rückraum wie auch gegen Frank Ettwein vom Kreis. Doch weil der zuvor noch an Malte Schröder hängengeblieben war gab es einen Strafwurf, den Benjamin Herth zum Ausgleich verwandelte. Dazu trafen Felix König und Florian Billek per Tempogegenstoß zum 3:1 für die Gäste (5.).

Dann stellten sich die MT-Angreifer langsam auf die 3:2:1-Abwehr des HBW ein. Und kamen schließlich erfolgreich durch, als sie geduldig auf die sich öffnende Lücke hinarbeiteten. Zuerst das Auseinanderziehen der gestaffelten Deckung, dann zwei, drei schnelle Kreuzungen im Rückraum, der Vorstoß in die Nahtstellen von den Halbpositionen aus und schließlich der entscheidende Pass vom Mann mit dem Auge für den richtigen Moment, Patrik Fahlgren, auf Nenad Vuckovic: 2:3. Noch besser klappte das, als Christoph Foth schon nach knapp sieben Minuten die erste Bankstrafe kassierte. Malte Schröder, der statt des immer noch angeschlagenen Alexandros Vasilakis anfangen durfte, dankte das in ihn gesetzte Vertrauen mit zwei blitzsauberen Rückraumtoren sowie einem öffnenden Pass über die gesamte Balinger Deckung hinweg auf Michael Allendorf. Zwei Minuten Überzahl genügten den Hausherren, um das Spiel mit einer 5:3-Führung nachhaltig zu übernehmen (9.).

Die Basis für die folgende Überlegenheit der Nordhessen war einmal mehr Per Sandström. Dessen sechste Parade nach zwölf Minuten das 7:4 einleitete. Zwar konnte Nikolas Katsigiannis noch den Wurf von Nenad Vuckovic abwehren. Gegen das Nachsetzen von Michael Allendorf war er jedoch machtlos, denn im Gegensatz zum Mittwoch blieben konzentrationsbedingte Ballverluste bei der MT diesmal Mangelware. Und auch für den achten Treffer lieferte der Schwede die Vorlage, indem er Florian Billek dessen freien Wurf nach Tempogegenstoß abkaufte. Anschließend drehten Vuckovic und Fahlgren das zuvor schon gezeigte Spiel um: Melsungens Kapitän bediente diesmal den tief in die Deckung eingetauchten Spielmacher am Kreis – 8:4 (14.).

Melsungens Trumpf an diesem Abend war vor allem die Variabilität. Fahlgren und Vuckovic rochierten ständig, so dass sich Balingens Deckung nur schwer auf den Melsunger Rückraum einstellen konnte. Zumal Schröder als Vasilakis-Vertretung auch einen sehr guten Job machte und sich nahtlos in die flüssig ablaufenden Spielzüge einklinkte. Mit Anton Mansson bewies noch ein weiterer Spieler aus der sogenannten zweiten Reihe, dass er mehr als nur Ersatz ist. Felix Danner konnte seine im Pokalspiel erlittene Leistenzerrung auf der Auswechselbank aussitzen, ohne dass sein Fehlen einen großen Leistungsverlust bedeutet hätte. Mansson hielt gemeinsam mit Daniel Kubes den Abwehr-Innenblock dicht und stellte vorn seine Qualitäten als zweikampfstarker Kreisläufer unter Beweis. Zum Beispiel beim 10:6, als er sich gleich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und sicher vollstreckte (17.).

Nachdem Mikael Appelgren, von der Bank kommend, gegen Benjamin Herth einmal mehr seine Stärke beim Siebenmeter demonstriert, und der ebenfalls eingewechselte Alex Vasilakis mit einem Doppelpack auf 13:7 erhöht hatte, schien die Partie nach 22 Minuten bereits frühzeitig entschieden. Zu überlegen präsentierte sich das Team von Trainer Michael Roth, als dass man hätte Bedenken haben müssen. Zumal sich auch Jonathan Stenbäcken nahtlos ins Spiel einfügte, als Vuckovic eine Verschnaufpause brauchte. Er erhöhte bei angezeigtem passivem Spiel mit einem Kracher unter die Latte nervenstark auf 15:9 (29.). Dass Manuel Liniger per Siebenmeter und Milan Skvaril noch vor dem Pausenpfiff zwei Tore vom Vorsprung abknabbern konnten, schmeichelte den Schwaben etwas.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Bartenwetzer klar spielbestimmend. Zwar verkürzten die „Gallier von der Alb“ zwischenzeitlich auf drei Tore Abstand. Doch dafür wachte plötzlich Savas Karipidis auf. Der Grieche hatte den ersten Durchgang unspektakulär absolviert und war ohne Torerfolg geblieben. Ihm schien der Pausentee aber besser getan zu haben als allen anderen. Dreimal netzte er bis zum 20:15 ein, um danach seinen spektakulärsten Treffer folgen zu lassen. Als Dr. Brack einmal mehr in die Taktikkiste griff und Manndeckung gegen den Rückraum verordnete, wirbelte Melsungens Rechtsaußen alles durcheinander. Er wechselte kurzerhand auf den linken Flügel, kreuzte dort mit Michael Allendorf und vollstreckte artistisch zum 21:15 (40.). Da wollte sich dann auch der Kapitän nicht lumpen lassen: Nenad Vuckovic setzte drei Treffer in Folge bis zum 24:18 (40.) drauf. Eine Viertelstunde vor Ende schien die Partie entschieden.

Doch wie so oft rächte sich die klare Überlegenheit in Form von Nachlässigkeiten. Im Angriff häuften sich Schritt- und Abspielfehler, die Deckung packte nicht mehr ganz so kompromisslos zu. Dazu kamen einige Entscheidungen der Schiedsrichter, die für Unruhe sorgten. So eine nicht geahndete Behinderung von Mansson bei der Annahme, die zum Ballverlust und Gegenstoß zum 24:20 führte. Oder ein Siebenmeter, als Allendorf Tubic beim Gegenstoß nur abgedrängt hatte und Sandström abwehren konnte. Allendorf bekam sogar noch eine Bankstrafe obendrauf. Liniger ließ sich von der aufkommenden Unruhe auf den Zuschauerrängen nicht beeindrucken und vollstreckte eiskalt zum 24:22 (47.).

Die richtige Antwort fand einmal mehr der Kapitän. Als in Unterzahl schon wieder früh  passives Spiel angezeigt war, bekam der Serbe das Leder von Patrik Fahlgren nach einem Freiwurf schon fast auf Linksaußen zugespielt. Wurde dazu noch in Richtung Torauslinie abgedrängt und jagte die Kugel trotz Körperkontakt zum Gegenspieler im Straucheln praktisch ohne jeden Winkel zum 25:22 in den langen oberen Winkel. Ein klarer Wirkungstreffer gegen die nie aufgebenden Gäste, die nicht zuletzt durch die taktischen Finessen ihres Trainers zur hohen Qualität der Begegnung beitrugen.

Doch auch wenn dessen Variante mit dem siebten Feldspieler diesmal wesentlich effektiver war als noch drei Tage zuvor, zweimal ging sie gründlich daneben. Zunächst als das Leder nach einem Fehlpass im Seitenaus landete und Benjamin Herth im orangenen Leibchen nicht mehr mit Torwart Katsigiannis wechseln konnte. Dem HBW-Spielmacher blieb nichts anderes übrig als sich selbst zwischen die Pfosten zu stellen, doch  gegen Anton Mansson vom Kreis war er chancenlos (29:25, 56.).  Zwei Minuten später traf Liniger nur den Pfosten, Karipidis sicherte sich den Abpraller. Doch statt den unsicheren Torwurf über das gesamte Feld zu riskieren bewies der Rechtsaußen spieltaktische Übersicht. Er sicherte das Leder, baute den folgenden Angriff gekonnt auf und überließ es schließlich Fahlgren, zum 30:26 zu vollstrecken.

Der Rest war Schaulaufen, das den nie aufsteckenden Gästen immerhin noch eine Verbesserung des Resultats bescherte. Was aber nichts daran änderte, dass die MT Melsungen die zweite Begegnung gegen den gleichen Gegner innerhalb drei Tagen trotz des knapperen Endergebnisses unter dem Strich wesentlich souveräner über die Bühne brachte als den Pokalkampf unter der Woche. Und nun mit der beeindruckenden Bilanz von 16:2 Punkten aus den letzten neun Spielen und mit breiter Brust zum Verfolgerduell nach Hamburg fahren kann. (Bernd Kaiser)

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Es ist nicht einfach, zweimal in so kurzer Zeit gegen den gleichen Gegner zu spielen. Wir haben die Zeit seit Mittwoch gut zur Analyse genutzt und uns spielerisch deutlich verbessert. Beim Stand von 14:9 haben wir noch einige Bälle liegen lassen, sonst hätten wir zur Pause deutlich höher geführt. Ich habe meine Mannschaft aber gewarnt, dass der HBW eine Mannschaft ist, die immer dran bleibt. Da muss man das gesamte Spiel geistig voll da sein. Bis auf die Anfangsphase haben wir das Spiel aber kontrollieren können. Jetzt haben wir in der Liga 16:2 Punkte geholt und überwintern im Pokal; das ist fantastisch. Es macht die Klasse der Mannschaft aus, dass wir inzwischen Wechselmöglichkeiten, und damit mehrere Optionen haben. Mit diesem wissen können wir nun beruhigt nach Hamburg fahren.

Dr. Rolf Brack: Das war eine Konstellation, wie man sie nicht alle Tage hat. Für uns war die Frage, was wir aus dem ersten Spiel mitnehmen konnten. Im Konterspiel haben wir uns beispielsweise deutlich steigern können, genau wie auch in anderen Bereichen. Trotzdem haben wir wieder verloren, und das ist bitter. Wir haben uns mehrere Aussetzer geleistet, einen davon gleich in der ersten Hälfte, als wir in Unterzahl drei Tore kassiert haben. In der Abwehr haben wir es heute nicht geschafft, Melsungen vor Probleme zu stellen. Sie haben heute im Rückraum eine Klasse besser gespielt als Mittwoch. Nach der Pause haben wir eine Harakiri-Variante probiert, um die MT an ihre Kraftgrenze zu bringen. Aber Kompliment an Michaels Mannschaft, die die nötige Kondition dafür hatte.

Statistik

MT Melsungen: Appelgren (3 Paraden / 9 Gegentore), Sandström (15 P. / 20 G.); Stenbäcken (1), Mansson (5), Kubes, Fahlgren (7), Schröder (2), Vasilakis (2), Hildebrand, Danner, Sanikis, Karipidis (6/2), Allendorf (3), Vuckovic (5).

HBW Balingen-Weilstetten: Putera (3 P. / 6 G.), Katsigiannis (10 P. / 24 G.); König (1), Foth (2), Herth (4/1 / 1 G.), Tubic, Ettwein (3), Schlinger (1), Theuerkauf (2), Wessig, Häfner (2), Skvaril (1), Billek (5), Liniger (8/5).

SR: Martin Harms (Magdeburg) / Jörg Mahlich (Stendal).

Zeitstrafen: 10 – 8 (Kubes 13:59 42:48, Mansson 34:57, Karipidis 39:58, Allendorf 46:56 – Foth 6:52 13:01, Wessig 32:45, Häfner 55:01).

Strafwürfe: 2/2– 7/6 (Herth scheitert an Appelgren, 18:52 Min.).

Zuschauer: 2.364, Rothenbach-Halle Kassel.

Spielfilm:
1:0 (2.), 1:1 (3.), 1:3 (5.), 2:3 (7.), 4:3 (8.), 6:4 (11.), 8:4 (14.), 10:6 (17.), 12:6 (20.), 13:7 (22.), 14:8 (25.), 14:9 (28.), 14:9 (27.), 15:11 (HZ), 15:12 (31.), 17:13 (33.), 18:14 (35.), 19:15 (37.), 21:15 (40.), 21:17 (42.), 23:18 (44.), 24:21 (47.), 25:23 (50.), 26:24 (52.), 29:25 (55.), 30:27 (58.), 31:29 (EN)



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