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Fabian Mandry sorgte für den Höhepunkt

Der Zwölfjährige verbesserte den Kreishallenrekord im Hochsprung auf 1,61 m

Stadtallendorf. Das 29. Vorweihnachtskriterium der Schülerinnen und Schüler in Stadtallendorf, an dem 874 Leichtathleten aus 111 Vereinen teilnahmen, erwies sich für die Nachwuchsathleten der MT 1861 Melsungen als großes Schwungrad für die anstehenden Kreis-, Regional- und Landesmeister-schaften, die zu Beginn des neuen Jahres ausgetragen werden. Für die beste Leistung sorgte der zwölfjährige Fabian Mandry im Hochsprung der M13.

Mit dieser Leistung hatten zu solch einem frühen Zeitpunkt wohl die wenigsten gerechnet. Selbst sein Trainer Ulf Ludwig zeigte sich überrascht, da sein Schützling im Training nicht annähernd so hoch gesprungen war. Der Schüler des Engelsburg Gymnasiums in Kassel stieg bei 1,40 m in das Wettkampfgeschehen ein, ließ anschließend die 1,45 Meter aus und übersprang anschließend sowohl 1,48 und 1,51 Meter auf Anhieb. Bei 1,54 Meter leistete er sich einen Fehlversuch, machte aber nach einem sauberen Sprung über 1,57 Meter deutlich, was er sich an diesem Tag vorgenommen hatte. Als er auch die 1,61 m im ersten Versuch überquerte, ließ er 1,65 m auflegen. Zwar scheiterte er dreimal an dieser Höhe, doch das Format für solche Höhen hat er allemal. Mit 1,61 Meter erfüllte er nicht nur eindrucksvoll die A-Norm für die hessischen Schülermeisterschaften der M14, die von Verbandsseite mit 1,53 Meter festgelegt wurde, sondern verbesserte auch den acht Jahre alten Kreisrekord von Andreas Zich aus Neukirchen um acht Zentimeter. Das sollte ihm Auftrieb für die nächsten Wettkämpfe geben, denn neben dieser Steigerung im Hochsprung fügte er auch einen persönlichen Rekord im Kugelstoßen hinzu. Zum ersten Mal gelang es ihm, die 3kg-Kugel über die anvisierte 10m-Marke zu stoßen. Seine beste Weite wurde mit 10,09 m gemessen, aber Fabian Mandry hatte mit 10,08 und 10,01 Meter noch zwei weitere Stöße über zehn Meter.

Viel vorgenommen hatte sich auch Kim Hagemann aus Beiseförth. Die 12-Jährige, die im Sprinttraining einen hervorragenden Eindruck hinterließ, wollte ihre 16 Tage alte Bestzeit von Erfurt, wo sie sich in 8,54 Sekunden gegen die Sprinterinnen aus Thüringen durchsetzen konnte, noch einmal verbessern.

Bereits im ersten Vorlauf über 60 Meter imponierte die 12-Jährige mit glänzenden 8,49 Sekunden. Sie gewann diesen Zeitvorlauf souverän vor Jennifer-Claire Hübbe aus Hünfeld, die als Zweite 8,95 Sekunden benötigte. Nach einem blendenden Rennen im Zwischenlauf, wo sie sich in 8,47 Sekunden vor Carolin von Sommerfeld aus Haiger (8,69 Sek.) durchsetzen konnte, qualifizierte sie sich mit der zweitschnellsten Zeit für das Finale, wo sie auf Jennifer Zuban, Hessens schnellste W12-Läuferin, traf. Die überragende Schülerin aus Remsfeld, die in diesem Jahr über 75 Meter mit 10,06 Sekunden einen Vorsprung in der Landesbestenliste von fast 0,2 Sekunden vor Juliane Keitel aus Reisen hat und das letzte Rennen gegen Kim Hagemann beim Sparkassen-Cup in Gudensberg mit 10,24 zu 10,73 Sekunden klar für sich entschied, siegte in Stadtallendorf mit starken 8,28 Sekunden. So verlief zwar das Sprintfinale programmgemäß, aber die Melsunger Gesamtschülerin zeigte sich erneut verbessert und hämmerte die 60 Meter mit wuchtigen schnellen Schritten herunter. Am Ende überlief sie nur 0,18 Sekunden hinter der Schülerin aus Remsfeld über die Ziellinie. Man muss schon elf Jahre in der Chronik zurückblättern, um eine ähnliche Zeit für die W12 zu finden. Am 16. Dezember 2001 stellte Xenia Achkinadze aus Russland ebenfalls in Stadtallendorf mit 8,38 Sekunden einen Hallenrekord auf, der am Wochenende von Jennifer Zuban verbessert wurde.

Neben Fabian Mandrys Hallenrekord und der guten Sprintleistung von Kim Hagemann gab es aber noch weitere bemerkenswerte Leistungen. So gefiel bei den Schülerinnen die 14-jährige Selina Langhorst, die Kugelstoßen mit 9,35 Meter zum ersten Mal über die 9m-Marke kam und mit dieser Leistung in einem starken Teilnehmerfeld Rang sechs belegte. Vorher stellte sie mit 8,87 Sekunden über 60 Meter eine persönliche Bestzeit auf.

Einen noch stärkeren Eindruck hinterließ Alexander Ludwig vor allem in den Sprungwettbewerben. Der 1,35 Meter große Schüler aus Obermelsungen vom Jahrgang 2003 stieg im Hochsprung der ein Jahr älteren Jungen bei 1,05 Meter in den Wettbewerb ein und übersprang einschließlich 1,23 m alle Höhen im ersten Versuch. Bei 1,26 m leistete er sich zwei Fehlversuche, schaffte aber im dritten Anlauf auch diese Höhe. Gerade sensationell bewältigte Alexander Ludwig auch die 1,29 Meter und versuchte nun auch 1,32 Meter zu überspringen. Noch scheiterte der „kleine Alexander“ an dieser Höhe. Er belegte höhengleich mit Sebastian Oertel den vierten Platz. Aber nach diesem Wettbewerb war er schon fast „Alexander, der Große“, denn er pulverisierte den 29 Jahre alten Hallenkreisrekord von Frank Sauer um 24 Zentimeter. Der heute 38-Jährige übersprang am 29.01.1983 in Fritzlar 1,05 Meter. Im Finale der M09 über 50 Meter sicherte sich Alexander Ludwig mit 8,21 Sekunden den zweiten Platz, nachdem er sich im Zwischenlauf auf 8,12 Sekunden gesteigert hatte. Und schließlich landete er im Weitsprung bei 4,00 m, was ihm in der Endabrechnung den dritten Platz hinter Robin Ott aus Alzenau (4,30 m) und Björn Langer aus Wettenberg (4,07 m) einbrachte.

Im 800m-Lauf der W11 demonstrierte Robin Marie Mandry erneut ihre Ausdauerfähigkeit und musste nur Johanna Michel (Nauborn) und Zoe-Martine Böttcher (Vellmar) ziehen lassen. Mit 2:49,40 Minuten sicherte sie sich den dritten Platz vor Laura Ivisic (LAV Kassel) und Lovina Löber (Vellmar). Vorher hatte sie sich im Hochsprung auf 1,32 Meter verbessert und damit nach einem spannenden Wettkampf, bei dem fünf Springerinnen höhengleich mit 1,32 Meter die Plätze zwei bis sechs belegten, ebenfalls Rang drei gesichert.

Man sollte aber auch die Ergebnisse von Lars Werner und Lena Wiegand nicht übersehen. Für den elfjährigen Schüler aus Malsfeld blieb die elektronische Uhr im Sprint über 50 Meter bei 8,39 Sekunden stehen. Im Hochsprung schaffte er 1,25 Meter und belegte damit Rang neun. Für Lena Wiegand kam dieser große Wettkampf noch zu früh, denn die Zehnjährige hatte noch Schwierigkeiten beim Start und blieb mit 9,47 Sekunden über 50 Meter etwas hinter den Erwartungen zurück, aber auch ihre Zeit wird noch kommen. (ajw)