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In Homberg darf das Licht nicht ausgehen

Aus Projektstudie soll machbares Projekt für die Innenstadt werden

Homberg. Die Innenstadt nachhaltig beleben, das möchte Bürgermeister Martin Wagner mit Hilfe von Architekt Jochen Gontermann und der gesamten Bauverwaltung unter Leitung von Heinz Ziegler und Nils Arndt. Jochen Gontermann und Bürgermeister Martin Wagner stellten die Projektstudie mit Modell vor Weihnachten interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Stadthalle vor. Die Projektstudie stellt dar, wie das Areal um den Marktplatz, das Obertor, die Holzhäuser Strasse und die Salz- und Webergasse als Quartier entwickelt werden kann. Anstatt der vormals präsentierten Lösung eines großen Einkaufszentrums ist jetzt eine kleinteilige Lösung mit einem Mix aus Geschäften, Büros und Wohnungen in der Diskussion.

Fünf Bausteine zur Revitalisierung
Mit Hilfe eines Modells in Leichtbauweise erklärte Architekt Jochen Gontermann, wie die Homberger Altstadt reaktiviert werden kann. „In Homberg darf das Licht nicht ausgehen. Einige Fehler der vergangenen Jahrzehnte müssen korrigiert werden“, betonte Gontermann. Die Projektstudie der Bauverwaltung „Revitalisierung Innenstadt“ sieht im Konzentrat fünf Bausteine zur Wiederbelebung der Innenstadt vor:

1. Nutzung der Schirnen an der Nordseite des Marktplatzes für Regionalwaren

2. Ärztehaus als medizinisches Versorgungszentrum

3. Erwerb, die energetische Sanierung und Umnutzung des zur Zeit geschlossenen Gasthauses Krone

4. Schaffung eines außerschulischen Lernorts „Haus der Reformation“

5. Wiederbelebung des Areals „östlicher Marktplatz“ mit einem Mix aus Geschäften, Büros und Wohnen, um dort zeitgemäß zu wohnen, arbeiten und einzukaufen. Darüber hinaus ist ein energetisches Konzept angedacht, das es ermöglicht, mit einem Nahwärmenetz Erneuerbare Energie im alten Fachwerkbestand zu nutzen. Hinzu kommt die verkehrliche Erschließung über ein neues Verkehrskonzept mit der Ausweisung von neuen Parkflächen und einem dynamischen Parkleitsystem, welches lange Parkplatzsuche vermeidet.

„Wir können mit dem Bau eines neuen Parkdecks am Ärztehaus insgesamt 110 neue Parkplätze schaffen. Die Einfahrt zum Parkdeck am Ärztehaus könnte über die Obertorstrasse links am Ärztehaus erfolgen, wo jetzt schon Parkplätze vorhanden sind. Die Ausfahrt über die Hessenallee“, sagt Jochen Gontermann. Weitere 85 Plätze könnten im Quartier „Östlicher Marktplatz“ entstehen. Ein elektronisches Parkleitsystem führt die Fahrzeuge dann in das Quartier hinein. „Das sind also insgesamt 195 neue Parkplätze“, ergänzt der Architekt.

„Alle Planungen sind Vorschläge“
„Alle diese Planungen sind Vorschläge und müssen vom Status der „Projektstudie“ auf ihre Machbar- und Finanzierbarkeit hin überprüft werden. Diese Pläne werden von allen Homberger Parteien unterstützt, das ist sehr erfreulich. Außerdem ist sie in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege entstanden“, sagt Jochen Gontermann.

Dabei handelt es sich hierbei um eine ergebnisoffene Studie, die Alternativen aufzeigt für das vom Leerstand betroffene Quartier, das dadurch exemplarisch aufgewertet wird.

Wohnen und Einkaufen in der Stadt
„Wichtig ist, dass Wohnen und auch Geschäftsleben in der Innenstadt stattfindet“, sagt Jochen Gontermann. Barrierefreie Wohnungen für Familien und die Versorgung mit Lebensmitteln sind wichtige Elemente einer Wiederbelebung der Innenstadt.

Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 14 bis 15 Millionen Euro. „Ohne finanzielle Unterstützung kann Homberg dieses Projekt nicht realisieren. Rund vier Millionen Euro Fördergelder könnten analog des Programms Stadtumbau West akquiriert werden. Die weiteren Kosten müssen aus Mieteinnahmen gedeckt werden“, betont Bürgermeister Martin Wagner.

Das Konzept sieht eine Fläche von 7.800 Quadratmeter in gemischter Nutzung vor für Wohnungen und Geschäftsflächen. „Interessenten für Flächen gibt es schon“, freut sich Martin Wagner.

Modell kann besichtigt werden
Das Modell des Quartiers ist zu den Öffnungszeiten im Bürgerbüro zu sehen. Eine erläuternde Projektstudie liegt dort ebenfalls aus. Eine Sprechstunde mit Bauberatung für Fachwerkaltbauten soll einmal im Monat angeboten werden. Der erste Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Bis dahin besteht die Möglichkeit, sich mit Fragen an die Untere Denkmalschutzbehörde des Schwalm-Eder-Kreises, Herrn Bahl, Telefon (05681) 775-615 in Homberg oder an das städtische Bauamt, Herrn Gontermann, Telefon (05681) 994- 246 zu wenden.

Die Projektstudie ist zur Information im Internet unter www.homberg-efze.eu eingestellt. (di)