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MT-Leichtathleten sicherten sich acht Siege

Das erfolgreiche Team der Melsunger Leichtathleten, das fast ein Drittel der Meisterschaften gewinnen konnte. Foto: Alwin J. WagnerMelsungen. Die Melsunger Stadtsporthalle präsentierte sich am Wochenende als Schaufenster der Leichtathletik im Schwalm-Eder-Kreis. Neben den Meisterschaften der Männer wurden am Freitagabend auch die Titelträger in den vier Jugendklassen sowie in den älteren Schülerjahrgängen der U16 ermittelt. Von den 19 Meisterschaften, die in den Jugendklassen vergeben wurden, sicherten sich die Leichtathleten der Melsunger Turngemeinde acht Siege, sieben zweite und fünf dritte Plätze. Zweitbester Verein war der ESV Jahn Treysa mit 6 Titeln, zwei zweiten und einen dritten Platz. Auf Rang drei dieser Medaillenstatistik landete der TSV Spangenberg mit zwei ersten, zwei zweiten und einem dritten Platz.

Im Kurzsprint der männlichen Jugend der U20 überzeugte Nils Bachmann (Spangenberg) schon im Vorlauf und lief sich als Schnellster mit 6,55 Sekunden in das Finale, für das sich noch Daniel Malychin (Treysa) sowie die beiden Melsunger Athleten Michael Hiob und Raphael Strube qualifizierten. Auch im 50m-Endlauf machte der Spangenberger kurzen Prozess. „So klar hatte ich ihn nicht vorne erwartet“, zollte der 77-jährige Wolfgang Waßmuth dem neuen Kreishallenmeister Lob, nachdem Nils Bachmann auch im Finale mit guten 6,56 Sekunden nichts anbrennen ließ und souverän vor Daniel Malychin (6,73 Sek.) siegte.

Im Weitsprung bewies der Jugendliche aus Schwalmstadt mit 5,77 m seine Qualitäten und setzte sich vor Nils Bachmann (5,63 m) und dem leicht favorisierten Sebastian Ludwig (5,19 m) durch. Obwohl auch im Hochsprung alles für Sebastian Ludwig sprach, denn der 18-Jährige hatte im Vorjahr 1,75 Meter übersprungen, konnte er seine augenblickliche Leistung nicht abrufen. Deshalb machte ihm Hammerwerfer Marco Laubach aus Spangenberg einen Strich durch die Rechnung und siegte mit 1,65 Meter. Der Jugendliche aus Obermelsungen scheiterte dreimal an 1,65 Meter und blieb mit 1,60 Meter 15 Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung.

Marie Wagner verzichtete auf den Rundenlauf und gewann dafür den Sprint der U18 über 50 Meter in 7,64 Sekunden. Foto: Alwin J. WagnerEin Achtungszeichen im Kugelstoßen setzte Marwin Strieder (Spangenberg) mit 11,82 Meter. Den zweiten Platz belegte Michael Hiob mit seinem Standstoß von 10,51 Meter vor Raphael Strube (beide MT Melsungen), der die 6kg-Gummikugel auf 10,18 Meter stieß.

In den Wettbewerben der weiblichen Jugend der U20 hätte man trotz der guten Leistungen gerne mehr Masse gesehen. Katharina Wagner sicherte sich an ihrem 18. Geburtstag die Titel im Sprint über 50 Meter in 7,40 Sekunden sowie im Hochsprung mit 1,45 Meter. Obwohl sie die 50 Meter schneller als die Siegerin in der Frauenklasse zurücklegte, war sie nicht zufrieden. „Ich spüre, dass mir die Trainingseinheiten vom Wintertraining fehlen, so dass ich bei den nordhessischen Meisterschaften in zwei Wochen nicht in Bad Sooden-Allendorf an den Start gehen werde“, analysierte die zweifache Meisterin. Celine Kühnert verwies im Sprintfinale mit 7,63 Sekunden Meike Baumgarten (8,08 Sek.) auf den dritten Platz. Die Jugendliche aus Borken ließ dafür im Rennen über sechs Hallenrunden nichts anbrennen. Lange Zeit hinter ihrer Teamkollegin Katharina Orth herlaufend, setzte sie sich kurz vor dem Ziel an die Spitze und siegte in 2:49,29 Minuten.

Im Weitsprung gab es den erwarteten Zweikampf zwischen Katharina Wagner und Celine Kühnert. Die Dreisprungspezialistin verschenkte im ersten Versuch fast zwanzig Zentimeter beim Absprung und legte dennoch 4,79 Meter vor. Katharina Wagner begann mit einem ungültigen Sprung, der nur knapp unter der 5m-Marke lag und erzielte im vierten Durchgang 4,87 Meter. Das reichte allerdings nur zum zweiten Platz, denn Celine Kühnert hatte sich im zweiten Versuch auf 4,92 Meter verbessert und mit 4,86 Meter ihre gute Leistung noch einmal untermauert.

Nach einem spannenden Wettkampf setzte sich Celine Kühnert im Weitsprung mit 4,92 m gegen Katharina Wagner (4,87 m) durch. Foto: nhNur langsam fand die große Favoritin Lea Hennrich in den Kugelstoßwettkampf der U20. Sie begann mit 9,66 m, ließ im zweiten Durchgang 10,04 Meter folgen und steigerte sich im dritten Versuch auf 10,57 Meter. Damit hätte die Jugendliche aus Frankenberg, die für den ESV Jahn Treysa startet, mit jedem ihrer Stöße souverän gewonnen. Sie hatte fast zwei Meter Vorsprung vor Katharina Wagner und lag sogar vier Meter vor Hanna Krug aus Spangenberg, die mit 6,45 Meter den dritten Platz belegte.

Im ersten von zwei Zeitvorläufen der männlichen Jugend U18 entschieden nur fünf Hundertstelsekunden über die ersten drei Plätze. Jannik Jobst, der überlegene Kugelstoßsieger mit 12,54 Meter, demonstrierte als Vorlaufsieger in 6,90 Sekunden seine Reaktions- und Antrittsschnelligkeit und lief vor seinem Trainingspartner Artur Matvievskij (6,93 Sek.) als Erster über den Zielstrich. Marco Göbel aus Gudensberg bestätigte seine gute Form als Dritter in 6,95 Sekunden und qualifizierte sich ebenso wie Hannes Hafer aus Altmorschen (7,00 Sek.) für den Endlauf. Durch die schnellen Vorlaufzeiten wurde ein Wimpernschlagfinale erwartet – und die Zuschauer wurden nicht enttäuscht. Jannik Jobst und Marco Göbel stürmten nach 6,91 Sekunden zeitgleich über die Ziellinie und wurden als Kreismeister gekürt. Über die 8-Rundendistanz zeigte der Sieger Hannes Hafer nach seinem großartigen Auftritt im Sprint, dass er auch eine vorzügliche Ausdauer hatte.

Doppelsiege verbuchten im Weitsprung die Schwalmstädter Artur Matvievskij (5,42 m) und Jannik Jobst (5,27 m) sowie im Hochsprung Tobias Ludwig (1,50 m) und der höhengleiche Christian Schulz von der MT Melsungen.

Nach den vier Vorläufen der weiblichen Jugend in der U18, kristallisierte sich ein Zweikampf zwischen Marie Wagner (7,62 Sek.) und Franziska Müller (7,72 Sek.) heraus, wobei die Jugendliche aus Gensungen scheinbar leichte Vorteile zu haben schien. Im Finale wurde sie ihrer Favoritenstellung gerecht und siegte in 7,64 Sekunden vor der Mehrkämpferin aus Borken, die mit 7,71 Sekunden gestoppt wurde. Den dritten Platz sicherte sich Madlen Höhne aus Geismar (7,93 Sek.) vor Karolin Siebert (8,01 Sek.). „Ich habe in den letzten Wochen an meiner Schnelligkeit gearbeitet, deshalb wusste ich, dass ich um 7,60 Sekunden laufen kann“, sagte die Fünfte der hessischen Jugendmeisterschaften über 400 Meter, die in der Stadtsporthalle aber Höhen und Tiefen erleben musste. Denn mit für sie schwachen 4,27 Meter belegte Marie Wagner im Weitsprung nur den dritten Platz und verlor das vereinsinterne Duell gegen Janina Rohde, die als Zweite 4,52 Meter erzielte und nur um vier Zentimeter gegen Malena Müller (Geismar) den Kürzeren zog.

Nachdem es im Weitsprung nicht mit einem Titel geklappt hatte, holte sich Janina Rohde ihre erste Kreismeisterschaft im Hochsprung. Die 16-Jährige stieg bei 1,35 Meter in den Wettbewerb ein und meisterte diese Höhe wie auch die 1,40 Meter gleich auf Anhieb. Ihre Konkurrentin Franziska Müller leistete sich bei 1,40 Meter einen Fehlversuch, der am Ende ausschlaggebend war, denn beide scheiterten dreimal an 1,45 Meter. In diesem Wettbewerb überraschte Jule Schmidtkunz, die ebenfalls 1,40 Meter überquerte und wegen der Mehrversuchsregel in der Endabrechung höhengleich auf Rang drei zurückfiel.

Das MT-Staffel-Quartett mit Marie Wagner, Selina Langhorst, Tobias Ludwig und Christian Schulz sorgte für einen krönenden Abschluss. Foto: Alwin J. Wagner13Der Blick in die Startliste für das Kugelstoßen der U18 ließ vermuten, dass Janina Rohde dioesen Wettkampf klar gewinnen würde. Zu schwach war die Konkurrenz, die nichts entgegenzusetzen hatte. Beim Einstoßen noch fast 13 Meter aus dem Stand, musste die 16-jährige sich am Ende wieder einmal mit 12,70 Meter zufrieden geben. Franziska Müller blieb in ihrem gegenwärtigen Leistungsbereich und sicherte sich mit 10,45 Meter vor Malena Müller (9,14 m) den zweiten Platz.

Der abschließende Staffellauf über 4×1 Hallenrunde brachte noch einmal Stimmung in die Melsunger Stadtsporthalle. Nachdem der Tuspo Borken im ersten Zeitvorlauf mit 1:17,20 Minuten eine gute Zeit vorgelegt hatte, versuchten die Nachwuchsathleten vom TSV Remsfeld und der MT Melsungen diese Zeit im zweiten Lauf zu unterbieten. Vom Start weg setzte sich Marie Wagner von der zwei Jahre jüngeren Evelin Oborowski ab und reichte den Staffelstab mit einem Vorsprung an Selina Langhorst weiter, die gegen den Remsfelder Kevin Kimmel keinen Boden verlor, so dass der Vorsprung für die MT Melsungen gleich blieb. Tobias Ludwig vergrößerte die Distanz zwischen den beiden Vereinen und Schlussläufer Christian Schulz machte den Sack zu, als er mit großen Schritten als Erster über die Ziellinie lief. Gespannt wartete man auf die Zeit. Hatte man das vorgelegte Resultat des Tuspo Borken unterboten? Als das Ergebnis feststand, reckten die Athleten des MT-Quartetts vor Freude die Arme in die Höhe, denn sie hatten mit 1:15,34 Minuten die Borkener Zeit um fast zwei Sekunden unterboten. Der TSV Remsfeld sicherten sich in der Endabrechung mit 1:16,73 Minuten den zweiten Platz. (ajw)