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Gewerbesteuer in Hessen 2012 insgesamt stark, aber nicht überall gestiegen

Hessen. In Hessen stiegen die Gewerbesteuereinnahmen 2012 nach dem Krisenjahr 2009 zum dritten Mal in Folge und erreichten mit fast 4,2 Milliarden Euro beinahe das Niveau der Boomjahre 2007 und 2008. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, fiel der Anstieg mit 11,5 Prozent gegenüber 2011 dieses Mal besonders kräftig aus (plus 433 Millionen Euro). Bemerkenswert ist, dass bis auf das schwache erste Quartal alle Quartalsergebnisse deutlich über den entsprechenden Vorjahreswerten lagen, der Aufschwung sich also über das Jahr verfestigte.

Ein beträchtlicher Teil des neuerlichen Anstiegs der Gewerbesteuer ging auf das Konto der fünf kreisfreien Städte (Frankfurt, Wiesbaden, Kassel, Darmstadt und Offenbach), auf die mit gut 2,1 Milliarden Euro mehr als die Hälfte der hessischen Gewerbesteuereinnahmen (50,6 Prozent) entfiel und die eine überproportionale Steigerung von 27,6 Prozent erzielen konnten. Alle kreisfreien Städte meldeten ausnahmslos Gewerbesteuerzuwächse im mindestens zweistelligen Prozentbereich (insgesamt plus 458 Millionen Euro). Darmstadt konnte, (nach einem schwachen Jahr 2011, sogar mit einem Plus von knapp 150 Prozent glänzen und mit 183,8 Millionen Euro den höchsten Wert seiner Geschichte erreichen.

Etwas Schatten fällt dagegen aus den Daten der Statistik auf die Entwicklung der kreisangehörigen Gemeinden. In der Summe hatten sie mit Gewerbesteuereinnahmen von knapp 2,1 Milliarden Euro einen leichten Rückgang von 1,2 Prozent zu verbuchen, dies allerdings nach einem Allzeithoch im Jahr 2011. Zwischen den einzelnen Gemeinden gab es jedoch erhebliche Unterschiede. Selbst bei den sieben Sonderstatusstädten ist keine einheitliche Tendenz erkennbar. Während Hanau (plus 0,7 Prozent) und Wetzlar (plus 0,5 Prozent) im Vergleich zu 2011 relativ stabil blieben, mussten Fulda (minus 12,1 Prozent) und Rüsselsheim (minus 81,4 Prozent) deutliche Einbußen hinnehmen, Letzteres allerdings nach einem außergewöhnlich guten Jahr 2011. Für die anderen drei Sonderstatusstädte waren Zuwächse zu verzeichnen: Marburg plus 30,0 Prozent, Gießen plus 24,1 Prozent und Bad Homburg plus 30,0 Prozent. Hessenweit bewegten sich die Veränderungsraten der Gewerbesteuer zwischen minus 332 Prozent in Edertal und plus 277 Prozent in Burghaun. (red)