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Jetzt wird’s wieder ernst: Erst Pokal, dann Liga

mt-melsungen130205Eisenach/Kassel/Melsungen. Die Zeit der Testspiele ist vorbei, jetzt wird es wieder ernst! Handball-Bundesligist MT Melsungen muss am Mittwoch im DHB-Pokal Viertelfinale in Eisenach ran (19.30 Uhr, Werner-Aßmann-Halle), um nur drei Tage später, am Samstag, in Kassel den TBV Lemgo zum Liga-Duell zu empfangen (15 Uhr, Rothenbach-Halle). Über den Jahreswechsel elf Tage frei, dann eine Woche Trainingslager auf Fuerteventura, anschließend Testspiele, diverse Konditions- und Krafteinheiten sowie eine gezielte handballspezifische Vorbereitung – so sah das Programm für die MT Melsungen in der WM-bedingten Pause aus. Nun stehen mit der Fortsetzung der im Dezember eingeläuteten Rückrunde in der DKB Handball-Bundesliga und mit dem fünften Durchgang im DHB-Pokal gleich zwei hochkarätige Pflichtaufgaben auf dem Programm – und zwar innerhalb von nur vier Tagen.

Los geht es mit dem Spiel im nationalen Cupwettbewerb: Am Mittwoch muss die MT beim einzigen dort verbliebenenen Zweitligisten ThSV Eisenach antreten. Dabei geht es um die Teilnahme an der Endrunde der besten vier Pokalteams in Deutschland, dem Final Four in Hamburg. Man braucht also kein Prophet zu sein, um vorherzusagen, dass es in dieser Begegnung so richtig “zur Sache” gehen wird.

Das ruft auch die Fans auf den Plan. Das Spiel in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle war schon kurz nach Bekanntwerden der Paarung restlos ausverkauft. Der ThSV meldet damit zum ersten Mal seit neun Jahren wieder ein volles Haus. Unter den rund 3.000 Zuschauern werden auch zirka 300 MT-Fans zu finden sein, mehr Tickets waren vom Ausrichter nicht zu bekommen. In den Köpfen der eingefleischten Anhänger dürften jetzt auch wieder die zahllosen, heiß umkämpften Duelle aus gemeinsamen Zweitligazeiten erwachen.

Mit Radek Musil steht übrigens ein ehemaliger MT-Keeper im Kasten der Thüringer und Karsten Wöhler, der von 2005 bis 2007 in Melsungen als Linksaußen auf Torejagd ging, fungiert inzwischen als Geschäftsführer bei den Wartburgstädtern. Aktuell belegt der ThSV den sechsten Tabellenplatz in der eingleisigen Zweiten Bundesliga.

“Wir müssen uns auf ein Kampfspiel einstellen, Eisenach ist eine erfahrene Mannschaft, die ihre Chance suchen wird”, ist sich Michael Roth sicher. “Aber”, so der MT-Trainer, “wir sollten als Erstligist natürlich auch eine gewisse Portion Selbstbewusstsein mitbringen”. Die MT steht derzeit auf Rang sieben.

Vom Spiel aus Eisenach ist ein Livestream geplant, der mit einem entsprechenden Link auf der MT-Internetseite www.mt-melsungen.de geschaltet wird.

Am Montagabend sicherte sich der HSV Hamburg mit einem 33:31 über Klassenkamerad TSV Hannover-Burgdorf als erste Mannschaft des laufenden Wettbewerbs den Einzug ins Final Four.

Die weiteren Spiele:
Di., 05.02.13, 20:15 Uhr, SG Flensburg/Handwitt – Rhein-Neckar Löwen
Mi., 06.02.13, 19.30 Uhr, ThSV Eisenach – MT Melsungen
Mi., 06.02.13, 20.30 Uhr, GWD Minden – THW Kiel

“Arena-Flair” zum Spiel gegen Lemgo
Drei Tage nach dem Pokalspiel hat die MT Melsungen ihren ersten Ligaauftritt im neuen Jahr. Zum 20. Spieltag in der DKB Handball-Bundesliga erwarten die Nordhessen den TBV Lemgo. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist am Samstag um 15 Uhr. Das Spiel wurde auf diese Zeit vorverlegt, da der Hessische Rundfunk seine Sportsendung “Heimspiel!” aus der Halle heraus senden wird.

Der TBV Lemgo, zur Zeit auf Platz 11 liegend, hat sich in der WM-Pause mit dem Alfredo Sorrentino (31), einem erfahrenen Halblinken aus der spanischen Liga Asobal verstärkt. Eckpfeiler im Team von Trainer Dirk Beuchler, der den Club zum Saisonende Richtung Lübbecke verlassen wird, sind die beiden aktuellen A-Nationalspieler Carsten Lichtlein (Tor) und Martin Strobel (Rückraum Mitte), sowie die Routiniers Florian Kehrmann (Rechtsaußen) Sebastian Preiß (Kreis) und Rolf Hermann (Rückraum Rechts).

Im Hinspiel unterlag die MT in Lemgo mit 28:31. Am Samstag hoffen die Nordhessen aber darauf, mit möglichst voller Kapelle Revanche nehmen zu können. Dazu darf sich erstens im Pokalspiel in Eisenach keiner verletzten und zweitens müssten sich die Rekonvaleszenten Anton Mansson und Christian Zufelde wieder einsatzbereit melden. Beide haben zwar zuletzt fleißig mittrainiert und Rehamaßnahmen absolviert, aber ihr Mitwirken im harten Wettkampf ist noch nicht gewiss. Anton Mansson leidet noch unter den Nachwirkungen eines Nasenbeinbruchs und Christian Zufelde hat nach seiner im September notwenig gewordenen Schulteroperation (Sehnenriss) in dieser Saison noch kein einziges Pflichtsspiel bestritten. Das Spiel gegen Lemgo könnte also beiden ein Comeback bescheren.

Die Fans vor Ort dürfen sich – außer auf das sportliche Duell mit dem ostwestfälischen Traditionsclub – auf Arena-Atmosphäre freuen. Erstmalig wird in der Rothenbach-Halle eine 40 Meter lange LED-Bande in Betrieb genommen und es wird eine neue Teampräsentation auf einer 24 Quadratmeter großen Videoleinwand zu sehen sein. – Tickets gibt es noch im Vorverkauf. (Bernd Kaiser)