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Amazon: IG Metall ruft Mitglieder zu Protest auf

Kassel/Baunatal. Die IG Metall Nordhessen kritisiert den Umgang des Versandhändlers Amazon mit ausländischen Leiharbeitnehmern scharf. Eine entsprechende Resolution haben die rund 150 Delegierten der größten nordhessischen Gewerkschaft am Donnerstagabend in Baunatal einstimmig verabschiedet. Die Entschließung nimmt Bezug auf die ARD-Reportage „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ und erklärt sich mit den Beschäftigten der Firma und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi solidarisch. „Es darf nicht sein, dass Menschen wie Pakete behandelt werden“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, Oliver Dietzel, am Freitag in Kassel. „Wir fordern Amazon auf, die Beschäftigten anständig zu behandeln und zu bezahlen“. Die Mitglieder der IG Metall werden in der Resolution aufgefordert, erst wieder bei Amazon einzukaufen, wenn der Konzern die nun öffentlich gewordenen Arbeitsbedingungen geändert hat.

Die Metallgewerkschaft hat zudem einen Musterbrief an die Geschäftsführung des Konzerns veröffentlicht. Mit ihm können Kunden ihren Protest direkt an Amazon richten. In dem Schreiben heißt es unter anderem: „Insbesondere erwarte ich als Amazon-Kunde, dass ausländische Arbeitnehmer die Vertragsbedingungen rechtzeitig und in ihrer Landessprache erhalten und dass die mit Privatsphäre, Menschenwürde und Demokratie unvereinbare Überwachung der Wohnunterkünfte, Essens- und Privaträume der Arbeitnehmer durch Security-Firmen unterlassen wird.“ Das Anschreiben kann auf www.igmetall-nordhessen.de heruntergeladen werden.