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TSV Ost-Mosheim – SVH Kassel 24:18 (11:10)

TSV Ost-MosheimOstheim.  Auch der SVH Kassel konnte Ost-Mosheim in der Ostheimer Hochlandhalle nicht bezwingen. Nach dem Hinspielsieg in Kassel wollte der Kasseler Trainer Hazim Prezic sicher an seiner ehemaligen Wirkungsstätte erneut zwei Punkte gegen Ost-Mosheim holen, obwohl er sich sicher war, dass es nicht so leicht wie im Hinspiel werden würde. Die erste Saisonniederlage in Kassel war sicherlich das schlechteste Spiel der Ost-Mosheimer Mannschaft in der bisherigen Serie. Prezic war sich sicher, dass er mit einer aggressiven 6:0 Deckung Ost-Mosheim bezwingen konnte. Auf der Gegenseite ergab sich für den Ost-Mosheimer Trainer Mario Lubadel erneut die Aufgabe die wurfgewaltigen Rückraumspieler, vor allen Dingen den bisherigen Top Torschützen Tataraga auszuschalten.

Harleshausen erwischte zwar den besseren Start und ging durch zwei Tore von Gribner mit 2:0 in Führung. Es dauerte eben wieder ein paar Minuten, bis Ost-Mosheim Tritt gefasst hatte. Doch dann beherrschte Ost-Mosheim die restlichen 55. Minuten den mit vielen erfahrenen Ausländern gespickten Kader von SVH Kassel. Beim 3:2 ging man erstmals in Führung und erhöhte dann schnell auf 5:2. Sicherlich nicht zuletzt ein Verdienst des erneut sehr starken Alexander Lubadel im Tor und einer Superabwehrleistung. Diese drei  Tore Führung konnte Ost-Mosheim bis zur 27. Minute beim 11:8 halten, doch nun ließ man einige todsichere Chancen aus und die Gäste kamen bis zur Pause durch zwei Gegenstöße noch auf 11:10 heran.

Faszinierend war in der ersten Hälfte schon die grandiose Abwehrleistung von Ost-Mosheim, gestützt auf einen immer stärker werdenden Alexander Lubadel, der auch die härtesten Würfe der Harleshäuser Rückraumkanoniere entschärfte.

Im Angriff gelang es immer wieder die körperlich überlegene Abwehr von Harleshausen durch schnelles und variables Spiel vor unlösbare Aufgaben zu stellen. Wenn der Torhüter des SVH Kassel Pascal Zügler nicht ebenfalls eine starke Partie bot, wäre man sicherlich in der ersten Hälfte schon mit mehr als fünf  Toren in Führung gegangen. Die Ost-Mosheimer Zuschauer fragten sich aber, ob die Mannschaft dieses Tempo und diese engagierte Abwehrleistung auch in der zweiten Hälfte bringen könnte.

Doch die Skeptiker wurden von einer weiteren Leistungssteigerung Lügen gestraft, nicht Ost-Mosheim baute ab, sondern die routinierte und erfahren Truppe von Harleshausen bekam in der zweiten Hälfte endgültig ihre Grenzen gezeigt. Besonders agil war die Ost-Mosheimer Abwehr, allen voran Sebastian Wicke. Mit fairen Mitteln konnte man die Gegenspieler immer wieder bremsen, so dass als einziges Mittel der Gäste nur noch Gewaltwürfe blieben. Aber auch diese Aktionen konnten nicht zum Erfolg führen,weil Alexander Lubadel auch die härtesten Schüsse parierte.

Beim Spielstand von 22:15 fiel Harleshausen eigentlich kaum noch etwas ein, sie zeigten wirklich ein total zerfahrenes Spiel. Auch der Trainer wusste sich keinen Rat mehr und resignierte. Selbst als Ost-Mosheim ungefähr ab der 47. Minute eine Schwächephase hatte und mehrere Angriffe nicht erfolgreich abschließen konnte, gelang es den Gästen nicht Kapital daraus zu schlagen.

Trainer Mario Lubadel brachte dann in den letzten sechs Minuten den Langzeitverletzten Nicolas Bachmann, der dann zusammen mit seinen Bruder Philip Bachmann im Rückraum agierte. Nach anfänglicher Nervosität, kein Wunder wenn man über sieben Monate wegen einer Fußverletzung nicht spielen konnte, doch Nicolas dankte dann dem Trainer sein Vertrauen und erzielte in den letzten Minute noch zwei herrliche Tore.

Aus einer sehr homogenen Mannschaftsleistung ragten an diesem Abend zwei Spieler heraus, dies waren Alexander Lubadel und Sebastian Wicke. Nicht nur, dass Sebastian die gewohnt starke Abwehrleistung zeigte, er war auch mit fünf Feldtoren der erfolgreichste Schütze und mit seinem kämpferischen Einsatz der herausragende Feldspieler. Wenig nach standen ihm auch in diesem Spiel wieder Philip Bachmann und Amine Remus, die erneut zeigten wie wertvoll sie in Kombination für das Ost-Mosheim Angriffsspiel sind, hinzu kam dann in der zweiten Hälfte noch Helge Kersten, der zeitweise die Mittelposition übernahm und sich am Siebenmeterpunkt erneut sehr sicher präsentierte.

Aber nicht nur die Angriffleistung von Philip Bachmann war stark, er löste die Sonderaufgabe in der Abwehr hervorragend und neutralisierte Tataraga vollständig. Er demoralisierte den leistungsträger von Harleshausen förmlich, der nicht ein Tor erzielen konnte.

Den Rest in der Abwehr besorgten Amine Remus und Peter Wambach die immer wieder brenzlige Situationen bereinigten.
Dieses Spiel zeigte wieder mal, dass die zweifellos körperlich schwächeren Spieler von Ost-Mosheim im Bezug auf Kampfgeist und Spielgeschick sicherlich nach Baunatal die stärkste Mannschaftsleistung in der Landesliga bringen. Nicht umsonst steht man am zweiten Tabelleplatz mit nur vier Minuspunkten und hat die wenigsten Gegentore. Wenn man bedenkt, dass der SVH Kassel im letzten Spiel gegen Rotenburg 42 Tore erzielte und selbst in Hofgeismar 35 Tore in einem Auswärtsspiel, dann zeigt sich erst die hervorragende Abwehrleistung von Ost-Mosheim, wenn man den Tabellennachbarn nur 18 Tore erlaubt.

Der Erfolg von Ost-Mosheim ist auch in der 4. Serie unter Trainer Lubadel die mannschaftliche Geschlossenheit. Mario Lubadel ist einer der wenigen Trainer der immer die richtige Antwort auf die taktische Einstellung des Gegners hat.

Also bleiben die Erfolge dann nicht aus, auch wenn ein absoluter Rückraumschütze fehlt zeigt Ost-Mosheim durch seine Spielfreude, den kämpferischen Einsatz in Abwehr und Angriff und die Stärke seiner Angriffspieler im Spiel Mann gegen Mann, das man zurecht in der Spitzengruppe der Tabelle sich festgesetzt hat. Nun hat man auf den Verfolger SVH sogar schon 6 Punkt Vorsprung. Zum Spitzenreiter Baunatal sind es laut Tabelle nur drei Punkte Rückstand, wobei man aber noch einen Punkt am grünen Tisch abgezogen bekommt, da das Schiedsrichtersoll durch den Verein nicht erfüllt wurde.

Bis zum Saisonabschluss hat die Mannschaft noch neun Spiele zu absolvieren, wobei man fünf Heimspiele hat, unter anderem auch gegen den Spitzenreiter HSG Baunatal am 16. März in der Hochlandhalle.

Am kommenden Sonntag muss man in Ihringshausen gegen die vom Abstieg bedrohte HSG Fuldatal antreten, wenn da die Mannschaft erneut siegreich sein wird, kann man eigentlich davon ausgehen, dass nach Ende der Serie der Platz unter den ersten Dreien sicher ist.
Aber man sollte den Gegner nicht unterschätzen, denn die Fuldataler haben in eigener Halle die favorisierten Eschweger klar geschlagen und sind immer für eine Überraschung gut. (Jürgen König)

Mannschaftsaufstellung Ost-Mosheim:
Dennis Wittig, Alexander Lubadel; Nicolas Bachmann 2, Sebastian Wicke 5, Björn König n.e., Maximilian Kranz, Daniel Kinnback 2, Amine Remus 3, Peter Wambach, Adrian Barbura, Helge Kersten 6/3, Rene Recknagel, Philip Bachmann 6/3, Wojtek Lalek n.e., Philip Auth n.e, Alexander Apel n.e..