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Inflationsrate sinkt im Januar auf 1,7 Prozent

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im Januar 2013 um 1,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Berechnung der Inflationsrate erfolgte erstmals nicht mehr auf dem bisherigen Basisjahr 2005 des Verbraucherpreisindex, sondern auf dem neuen Basisjahr 2010 (Erläuterungen siehe unten.) Für Dezember 2012 errechnet sich auf neuer Basis eine Inflationsrate von 2,0 Prozent. Die Abschwächung der Inflationsrate im Januar 2013 gegenüber Dezember 2012 ist unter anderem auf den Wegfall der Praxisgebühr für ärztliche Leistungen sowie sinkende Preise für Gas und langlebige Gebrauchsgüter zurückzuführen; ein deutlicherer Rückgang der Inflationsrate wurde vor allem durch einen kräftigen Anstieg des Strompreises und weiter steigende Nahrungsmittelpreise verhindert. 

Binnen Monatsfrist sank das mit dem Verbraucherpreisindex gemessene Preisniveau saisonbedingt um insgesamt 0,5 Prozent. Für Pauschalreisen zahlten Urlauber 17,7 Prozent niedrigere Preise als im Dezember. Aufgrund des Kollektionswechsels gab es auch für Bekleidung und Schuhe stärkere Preissenkungen (minus 5,4 Prozent gegenüber Dezember 2012).

Der Anstieg des Preisniveaus für Nahrungsmittel (plus 0,6 Prozent gegenüber Dezember 2012) ist durch höhere Preise für Fische (plus 2,3 Prozent), Gemüse (plus 1,5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (plus 1,0 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (plus 0,8 Prozent) verursacht. Weniger als im Vormonat zahlten die Verbraucher für Obst (minus 1,7 Prozent), Speisefette und -öle (minus 1,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,2 Prozent). Gegenüber Januar 2012 verteuerten sich Nahrungsmittel insgesamt um 5,1 Prozent. Besonders deutlich stiegen binnen Jahresfrist die Preise für Gemüse (plus 10,6 Prozent), Fisch (plus 8,9 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 8,2 Prozent) sowie Obst (plus 6,2 Prozent). Molkereiprodukte und Eier wurden 2,0 Prozent, Brot und Getreideerzeugnisse 1,7 Prozent teurer. Dagegen lagen die Preise für Speisefette und -öle (minus 2,6 Prozent) unter dem Vorjahresniveau.

Für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zahlten die Verbraucher insgesamt im Januar 2,4 Prozent höhere Preise als im Vormonat und 3,7 Prozent mehr als im Januar 2012. Die Preise der einzelnen Energieprodukte änderten sich wie folgt: Strom (plus 10,0 Prozent gegenüber Dezember 2012), Benzin (plus 0,9 Prozent), Heizöl (plus 0,3 Prozent), Diesel (plus 0,2 Prozent) und Gas (minus 2,3 Prozent). Der Preis für das neu in den Warenkorb aufgenommene Autogas sank um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Binnen Jahresfrist stiegen die Preise für Strom um 13,6 Prozent, für Autogas um 4,4 Prozent und für Benzin um 0,2 Prozent. Billiger wurden Heizöl (minus 2,0 Prozent), Gas (minus 1,7 Prozent) und Diesel (minus 1,3 Prozent). Ohne Energie gerechnet lag die Inflationsrate im Januar bei 1,3 Prozent.

Die Preise langlebiger Gebrauchsgüter lagen im Januar 2013 um 1,3 Prozent unter dem Niveau von Januar 2012. Deutlich billiger wurden insbesondere Produkte der Unterhaltungselektronik wie PC (minus 15,1 Prozent), Fernsehgeräte (minus 11,1 Prozent), DVD-Rekorder (minus 6,8 Prozent) und Digitalkameras (minus 6,6 Prozent). Aber auch die Preise gebrauchter PKW sanken kräftig (minus 4,8 Prozent), während die Preise von Neuwagen unverändert blieben. Auch der Trend sinkender Preise für Haushaltsgeräte (minus 2,1 Prozent) setzte sich fort.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich im Januar binnen Jahresfrist durchschnittlich um 0,9 Prozent. Höhere Preise zahlten die Verbraucher unter anderem für Sport- und Erholungsdienstleistungen (plus 4,3 Prozent), für Verbundfahrkarten (plus 4,2 Prozent), für Flugtickets (plus 2,8 Prozent) und für Bahnfahrkarten (plus 2,7 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im Januar 1,5 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats.

Erläuterungen zur Umstellung auf das Basisjahr 2010
Der Verbraucherpreisindex wird in fünfjährlichem Abstand einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen. Ab Berichtsmonat Januar 2013 erfolgt bundesweit die Umstellung von der bisherigen Basis 2005 auf das Basisjahr 2010. Damit verbunden ist eine Neuberechnung der Ergebnisse ab Januar 2010.

Im Mittelpunkt der Überarbeitung des Verbraucherpreisindex steht die Aktualisierung des Wägungsschemas für die Waren und Dienstleistungen. Dieses bildet die Ausgabenanteile für die einzelnen Güterarten an den gesamten Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland ab. Das neue Wägungsschema bezieht sich auf das Jahr 2010 und bleibt bis zur nächsten turnusmäßigen Überarbeitung konstant, um innerhalb des Fünfjahreszeitraums die Preisentwicklung unbeeinflusst von Änderungen der Ausgabengewichte darstellen zu können.

Im Gegensatz dazu wird die Auswahl der einzelnen Waren und Dienstleistungen, deren Preise für die Indexberechnung erhoben werden, der sogenannte „Warenkorb“, laufend angepasst, damit immer diejenigen Gütervarianten in die Preisbeobachtung eingehen, welche von den Konsumenten aktuell häufig gekauft werden. (red)