- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

Zahl der Unternehmensinsolvenzen so niedrig wie seit 1994 nicht mehr

Hessen. Im Jahr 2012 haben die hessischen Amtsgerichte über 1.548 Insolvenzanträge von Unternehmen entschieden. Das sind fast acht Prozent weniger Anträge als im Vorjahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen seit dem Krisenjahr 2009 (1.953 Fälle) stetig zurückgegangen. Weniger Unternehmensinsolvenzen als 2012 wurden zuletzt für das Jahr 1994 (1.516 Fälle) registriert.

Überdurchschnittlich stark gingen 2012 die Insolvenzantragszahlen von Unternehmen aus dem Bereich „Grundstücks- und Wohnungswesen“ (minus 26 Prozent) sowie aus dem Verarbeitenden Gewerbe (minus 24 Prozent) zurück. Auch im Gastgewerbe (minus 13 Prozent) und im Baugewerbe (minus 11 Prozent) sank die Zahl der Insolvenzanträge. Entgegen dem allgemeinen Trend beantragten im Handel mehr Unternehmen Insolvenz. Die Zahl der Anträge stieg 2012 im Großhandel einschließlich Handelsvermittlung um 29 Prozent und im Einzelhandel um elf Prozent. Hier dürfte der Verdrängungswettbewerb seine Spuren hinterlassen haben.

Der Anteil der mangels Masse abgewiesenen Insolvenzanträge von Unternehmen insgesamt entsprach 2012 mit 29 Prozent dem Niveau der beiden Vorjahre. Die offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte für 2012 auf insgesamt knapp 2,8 Milliarden Euro (2011: knapp 1,4 Milliarden Euro). Dies entspricht rechnerisch gut 1,8 Millionen Euro je Unternehmensinsolvenz. Unmittelbar von der Insolvenz ihres Arbeitgebers waren 2012 insgesamt 11.900 Beschäftigte betroffen, darunter 2.600 im Handel und 1.400 im Verarbeitenden Gewerbe. Im Jahr 2011 waren insgesamt 6.400 Beschäftigte von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen. (red)