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Schockanrufe bei russisch sprechenden Bürgern

Schwalmstadt. Im Laufe des Donnerstags meldeten sich bei der Polizei vermehrt Kasseler und Schwalmstädter Bürger, die einen so genannten Schockanruf erhalten hatten. In den meisten Fällen waren die Angerufenen über die Masche der sogenannten russischen Schockanrufe informiert und fielen nicht auf den Betrug herein. Eine Bewohnerin des Philippinenhöfer Weges wurde jedoch Opfer der Betrüger, die ihr 20.000 Euro entlocken konnten.

Wie bei den anderen im Laufe des Tages gemeldeten Versuchsfällen hatte bei der Frau aus dem Philippinenhof etwa gegen 14.50 Uhr ein Mann angerufen und sich als ihr Sohn ausgegeben, der aufgrund eines schweren Unfalls im Krankenhaus liegen würde. Unter dem Vorwand, durch Verletzungen am Kiefer sei die Stimme verstellt, sollte auch jeglicher Verdacht von den Angerufenen genommen werden, dass es sich nicht um den Sohn handeln könnte. Bei dem Unfall habe der mutmaßliche Sohn auch ein Kind angefahren, das nun schwer verletzt sei und auch operiert werden müsse. Meist kam dann noch eine andere Person an den Apparat, der sich als Anwalt des Sohnes ausgab.

Zur Begleichung der Krankenhauskosten sollte Geld an einen Abholer gezahlt werden. Der Anruf wurde auf Russisch geführt. Die völlig geschockte Kasselerin ließ sich auf die Zahlung ein und übergab etwa 40 Minuten später einem Mann 20.000 Euro an ihrer Haustür. Als ihr dann doch Zweifel kamen, rief sie ihren Sohn an, wodurch der ganze Schwindel aufflog.

Der Geldabholer wird wie folgt beschrieben: Ca. 175 cm groß, 25-30 Jahre alt, Osteuropäer, rundes Gesicht, normale Statur. Er soll eine schwarze Strickmütze und eine schwarze Stoffjacke getragen haben.

Ähnlich erging es einem russisch sprechenden Ehepaar in der Schillstraße. Sie erhielten einen Anruf mit selben Inhalt und zahlten heute Vormittag um 11 Uhr an einen Geldabholer 1.000 Euro Bargeld.

Den Abholer beschrieben sie wie folgt: Ca. 30 Jahre alt, 170 cm groß, Osteuropäer, dünne Gestalt, dunkle kurze Haare. Er soll ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose getragen haben.

Auch bei der Polizei in Schwalmstadt meldeten sich russisch sprechende Bürger, die gleichgelagerte Anrufe von solchen Betrügern erhalten hatten. Dort war bislang noch keiner auf die Betrugsmasche herein gefallen. Zeugen werden gebeten, sich unter (0561) 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen oder jeder anderen Dienststelle zu melden. Die Ermittlungen führt das Kommissariat ZK 30 der Kasseler Kripo. (ots)