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Attac: Soziale Krise und demokratischer Aufbruch

Globalisierungskritiker laden Matteo Guainazzi (Attac Spanien) ein

Dr. Matteo Guainazzi. Foto: nhSchwalmstadt. Die Regionalgruppe Schwalm-Eder des globalisierungskritischen Netzwerks Attac lädt alle Interessierten für Mittwoch den 10. April, 19.30 Uhr, zu einem Vortrag von Matteo Guainazzi, Attac Spanien, ein. Im Oikos Sozialzentrum spricht er über die Ursachen der Krise in Spanien, die aktuelle gesellschaftliche Situation sowie neu entstandene soziale Bewegungen und Bürgernetzwerke.

Spanien erlebt gegenwärtig die schlimmste gesellschaftliche Krise seit Ende der Diktatur. Jeder Vierte in Spanien sucht Arbeit. Über die Hälfte der unter 25-Jährigen haben keinen Job. Familien verlieren ihr Zuhause, weil sie die Kredite für ihre Wohnungen und Häuser nicht mehr bezahlen können. Gesundheitseinrichtungen werden privatisiert oder ganz abgeschafft.

Die Krise rühre von einer unhaltbaren Rollenverteilung innerhalb des Wirtschaftsraumes der Europäischen Union, sagt Dr. Matteo Guainazzi. Spanien sei dabei die Rolle des Importeurs von Gütern und billigen Krediten zugekommen. Nach dem Zusammenbruch dieses neoliberalen Modells setzten Regierung und Opposition heute auf eine Kürzungspolitik, die die Spaltung zwischen Arm und Reich stetig vertiefe. Dagegen richte sich eine neue vielfältige Demokratiebewegung, die eine echte Schule politischer Bildung für die junge Generation darstelle.

Matteo Guainazzi schrieb ein Buch über die Folgen der Privatisierung der Dienstleistungen in Spanien und ist Mitgründer des Bündnisses gegen die Privatisierung der Wasserwerke Madrids.

Der Vortrag ist in deutscher Sprache. Der Eintritt ist frei. (red)