documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH unter neuer Leitung
Kassel. Über die Besetzung zweier zentraler Positionen – die neue Künstlerische Leitung der Kunsthalle Fridericianum sowie die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH – hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft heute entschieden. Die Personalentscheidungen stellten Oberbürgermeister Bertram Hilgen als Aufsichtsratsvorsitzender sowie die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, im Rahmen einer Pressekonferenz vor.
Neue Künstlerische Leitung der Kunsthalle Fridericianum Kassel
Der Aufsichtsrat hat Susanne Pfeffer zur Künstlerischen Leiterin der Kunsthalle Fridericianum Kassel gewählt. Susanne Pfeffer, 1973 in Hagen geboren, ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Zuletzt war sie Chefkuratorin des KW Institute for Contemporary Art in Berlin (2007- 2012) sowie Kuratorin und Beraterin des MoMA PS1 in New York. Von 2004 bis 2006 war sie Künstlerische Leiterin des Künstlerhauses Bremen.
Zudem kuratierte Pfeffer unter anderem auf der São Paulo Biennale, der Lyon Biennale, am Tel Aviv Art Museum, Museum Boijmans Van Beuningen, Museum für Moderne Kunst Warschau und am Museion Bozen. Sie realisierte vielbeachtete Einzelausstellungen und Retrospektiven von u. a. Absalon, Kenneth Anger, Joe Coleman, Cyprien Gaillard, Emily Jacir, Sergej Jensen, Renata Lucas oder Wael Shawky. Neben thematischen Ausstellungen wie Seeing is believing und You Killed Me First. The Cinema of Transgression kuratierte sie auf Neuproduktionen basierende experimentelle Gruppenausstellungen wie beispielsweise … 5 minutes later oder ONE ON ONE.
Susanne Pfeffer ist Herausgeberin zahlreicher Künstlermonographien und Ausstellungskataloge. Für ihre Ausstellung Kenneth Anger im MoMA PS1 wurde sie 2009 von der AICA USA ausgezeichnet.
„Die neue Leiterin der Kunsthalle Fridericianum bringt einen umfangreichen Fundus an Wissen und Erfahrungen mit nach Kassel. Wir freuen uns auf spannende Ausstellungen, die Kassels Ruf als Standort moderner Kunst weiter befestigen“, sagte Oberbürgermeister Hilgen.
Geschäftsführung der documenta und Museums Fridericianum Veranstaltungs GmbH
Neue Geschäftsführerin der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH wird Annette Kulenkampff. Sie tritt zum 1. Juli 2014 die Nachfolge von Bernd Leifeld an, der mit Ablauf Juni 2014 in den Ruhestand geht.
1957 in Hannover geboren, ist Annette Kulenkampff seit 1997 geschäftsführende Verlegerin des Hatje Cantz Verlags, zu dem sie 1995 gekommen war. Die Kataloge zu den documenta-Ausstellungen 9, 10, 11, und 13 sind im Hatje Canz Verlag erschienen, der weltweit mit führenden Museen und Institutionen zusammenarbeitet.
Vor ihrer Tätigkeit für den Verlag war Annette Kulenkampff nach einem Studium der Kunstgeschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main von 1989 bis 1994 Leiterin der Publikationsabteilung der Bundeskunsthalle in Bonn.
Oberbürgermeister Bertram Hilgen sagte, dass die zukünftige Geschäftsführerin der documenta GmbH die Strukturen der Gesellschaft und der Ausstellung durch ihr bisheriges Wirken sehr gut kenne. Die Zusammenarbeit mit Kuratoren, Künstlern und Museumsdirektoren habe bereits bisher zu ihrem Tätigkeitsfeld gehört. Mit zahlreichen auf der documenta vertretenen Künstlerinnen und Künstler habe sie Publikationen realisiert.
Annette Kulenkampff begleitet Ehrenämter als Vorsitzende des Württembergischen Kunstvereins, als Vorstandsmitglied des Literaturhauses und als Mitglied im Vorstand des Galerievereins der Staatsgalerie Stuttgart. Ferner war sie Hochschulbeirätin der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart.
Oberbürgermeister Hilgen: „Annette Kulenkampff verfügt über ein internationales Netzwerk in der Kunstszene. Ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement als Vorstandsvorsitzende eines der größten Kunstvereine in Deutschland und ihre einschlägigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit internationalen Kunstinstitutionen sowie der documenta selbst schaffen die Voraussetzungen für die Geschäftsführung der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH“.
Staatsministerin Kühne-Hörmann sagte: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die beiden Positionen mit hervorragend geeigneten Kandidatinnen zu besetzen. Annette Kulenkampff, die als Vorsitzende eines der größten deutschen Kunstvereine ist und damit über ausgezeichnete Verbindungen in die Kunstszene verfügt, ist mit den documenta-Ausstellungen bestens vertraut, weil der von ihr geleitete Hatje Cantz-Verlag die Kataloge der Weltkunstausstellung herausgegeben hat. Susanne Pfeffer hat lange Jahre in einer der größten und ältesten Institutionen für zeitgenössische Kunst in den Vereinigten Staaten von Amerika gearbeitet. Beide bieten mithin eine wunderbare Perspektive für die moderne Kunst in Kassel.“ (red)