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Feierlicher Tunnelanschlag für Tunnel Frankenhain

Schwalmstadt-Treysa. Hessens Verkehrsminister Florian Rentsch, Parlamentarischer Staatssekretär Jan Mücke, Bundesverkehrsministerium, sowie Burkhard Vieth, Präsident von Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement, haben heute in Schwalmstadt in Anwesenheit von Tunnelpatin Carmen Stehl, Stadt Schwalmstadt, den feierlichen Tunnelanschlag zum Bau des Tunnel Frankenhain durchgeführt. Mit einer symbolischen ersten Sprengung beginnen damit offiziell die Bauarbeiten für den bergmännischen Vortrieb des rund 900 Meter langen Tunnels. Im Rahmen des Termins wurde von Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche eine Statue der Heiligen Barbara gesegnet. Sie wird künftig in einer Nische des Tunnels platziert und soll die Tunnelbauer vor Unfällen bewahren.

Der Tunnel ist Teil der sogenannten Verkehrskosteneinheit (VKE) 20 der A 49 Kassel – Gemünden. Der Streckenabschnitt verläuft mit einer Länge von rund 11,8 Kilometer zwischen der zukünftigen Anschlussstelle Schwalmstadt und der Anschlussstelle Neuental, dem jetzigen Ausbauende der A 49. Insgesamt besteht der Lückenschluss aus den Abschnitten VKE 20, 30 und 40 und hat eine Gesamtlänge von rund 43 Kilometern.

„Die wirtschaftliche Bedeutung der Region wird durch den Lückenschluss der A 49 deutlich gestärkt“, sagte Minister Rentsch. „Der Tunnelbau wird die Schwalmstädter Bürger, insbesondere im Ortsteil Frankenhain, deutlich vor Lärmbelastungen schützen“. Auch die räumliche Trennung des Ortsteils Frankenhain von Schwalmstadt-Treysa werde durch den Tunnel verhindert.

Der erste Spatenstich der VKE 20 erfolgte im März 2011 mit dem Bau der Überführung der Landesstraße 3155. Die vorbereitenden Erdarbeiten für den Tunnel Frankenhain laufen bereits seit Januar 2013. Der zweiröhrige Straßentunnel wird vorwiegend in bergmännischer Bauweise umgesetzt. Die beiden Röhren sind über zwei begehbare und einen befahrbaren Querstollen miteinander verbunden, zudem stehen für jede Fahrtrichtung zwei Nothaltebuchten zur Verfügung. Im Bereich des Südportals entsteht das Betriebsgebäude zur technischen Steuerung des Tunnels.

Wie Rentsch erläuterte, werden mit dem Bau des Tunnels gleichzeitig rund 1.600 Meter angrenzender Streckenabschnitt der A 49 einschließlich der Anschlussstelle Schwalmstadt sowie das Unterführungsbauwerk der Kreisstraße 101 und ein Regenrückhaltebecken hergestellt. Die beim Tunnelbau gewonnenen rund
160.000 m³ Erde, werden überwiegend für den Streckenbau sowie begleitende Geländemodellierungen im Zuge der neuen Anschlussstelle eingesetzt.

Der Tunnel Frankenhain wird voraussichtlich bis Sommer 2015 fertiggestellt sein. Im Anschluss erfolgt die technische Ausrüstung, so dass mit einer Gesamtfertigstellung des Tunnels etwa Ende 2016 zu rechnen ist.

Die Kosten für den Tunnelrohbau mit Strecke, Unterführungsbauwerk und Regenrückhaltebecken betragen rund 53 Millionen Euro. Die Baukosten der gesamten VKE 20 belaufen sich auf zirka 205 Mio. Euro, die vom Bund zu tragen sind.

Nach Fertigstellung  des Lückenschlusses wird das Bundesfernstraßennetz, insbesondere die B 3 zwischen Cölbe-Schönstadt und Borken, entlastet und für die Ortslagen reduziert sich der Verkehr deutlich. Das Mittelzentrum Schwalmstadt erhält darüber hinaus nach Fertigstellung der gesamten VKE 20 eine verbesserte Anbindung an das Oberzentrum Kassel. „Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, da der Bund die durchgehende Finanzierung der A 49 noch nicht sichergestellt hat. Ich werde mich daher mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der Bund ausreichende Mittel für den Weiterbau zeitnah zur Verfügung stellt“, sagte der Minister. (red)