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Fest auf der Obernburg am 26. Mai

Gebäudegrundriss gibt Aufschlüsse über das Leben auf der Obernburg

odernburg130522Gudensberg. Seit einigen Wochen werden auf der Obernburg in Gudensberg archäologische Grabungen durchgeführt. Bei einem Fest am 26. Mai ab 11 Uhr können sich Interessierte die Funde anschauen und erfahren, was sich hinter ihnen verbirgt. „Die Grabungen finden an der Stelle statt, an der das Haus auf der Burg errichtet werden soll“, erklärt Bürgermeister Frank Börner. Die Idee zum Bau des Gebäudes stammt aus der Arbeitsgruppe „Geschichtserlebnis“, die sich beim Bürgerforum in der Stadt Gudensberg Anfang des Jahres zusammen gefunden hat.

Unter der Leitung von Archäologe Dr. Eberhard Kettlitz legten Beteiligte der Arbeitsgruppe „Geschichtserlebnis“, Mitglieder des Forst- und Umweltdienstes Schwalm-Eder aus Borken, Mitglieder der Obernburgfreunde sowie Mitarbeiter des städtischen Bauhofs einen Gebäudegrundriss frei. „Es handelt sich um das Haus der Burgmannen“, so Kettlitz. Das Gebäude diente als Lagerstätte und Wohnhaus für Bedienstete. Gut erhaltene Reste von Wänden deuten darauf hin, dass das Haus zweistöckig und komplett unterkellert war. Bei den ersten Grabungsarbeiten auf der Obernburg wurden zudem unter anderem verschiedene Keramikreste und eine Mittelsäule eines romanischen Fensters gefunden.

„Die Arbeiten dienen einerseits dazu, weitere Erkenntnisse über unsere schöne und historisch wertvolle Burg zu erhalten, andererseits sollen detaillierte Informationen für die mögliche Errichtung eines multifunktionalen Gebäudes auf der Obernburg gewonnen werden“, berichtet Börner.

Beim Fest am 26. Mai wird auch der Archäologe Dr. Kettlitz anwesend sein. Es werden Speisen und Getränke zu familienfreundlichen Preisen angeboten. Für Kinder wird unter anderem ein Luftballonwettflug veranstaltet. (red)

Archäologe Dr. Eberhardt Kettlitz im Gespräch

Dr. Kettlitz, worauf stützen Sie Ihre Vermutungen über Art und Funktion des teilweise freigelegten Gebäudes?
1591 zeichnete Wilhelm Dilich die mittelalterliche Obernburg von der Gudensberger Seite her. Diese kleine Ansicht bestimmt unser Bild vom Aussehen der jetzigen Ruine bis heute. Sichtbar sind neben dem Bergfried vier einzelne Gebäude. Von zweien dieser Befestigungen werden nun die noch weit aufragenden Mauerreste freigelegt. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Wohngebäude und um die Kapelle. Das Wohngebäude wurde mindestens einmal umgebaut und dabei mit einem großen Raum mit Tonnengewölbe versehen.

Welche Erwartungen haben Sie an die Grabungen auf der Obernburg?
Durch die Ausgrabungen sind wesentliche Erkenntnisse zum Aussehen und zur Baugeschichte der Burg zu erwarten. Die bereits aufgedeckten Mauern bestehen aus zum Teil hervorragend gearbeiteten Sandsteinen und Basaltquadern. Bruchstücke verschiedener Ziegelformen zeigen das Aussehen der Dächer. Natürlich gibt es auch reichhaltige Funde von Gefäßkeramik aus dem Hoch- und Spätmittelalter. Deren Auswertung könnte uns Hinweise auf die Zeit der Erbauung der Burg geben.



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