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Ausstellung lädt zur Auseinandersetzung mit Tod und Trauer ein

denkmal130528Kassel. Die Friedhofs- und Bestattungskultur befindet sich seit Jahren in einem tiefgreifenden Wandel, der geprägt ist von einer immer größeren Mobilität der Menschen, die kaum Raum für die Grabpflege lässt, von fehlenden finanziellen Mitteln für eine traditionelle Beerdigung sowie von neuen Bestattungsformen, die in der Folge entstanden sind. Steinmetz- und Steinbildhauermeister Bernd Foerster begann deshalb bereits vor über 20 Jahren, sich mit innovativen, zukunftsfähigen Wegen des Totengedenkens und Erinnerns auseinanderzusetzen.  „Sowohl dem Grabverzicht als auch der Friedhofsflucht kann nur mit zukunftsfähigen Angeboten begegnet werden. Diese müssen durch hohe Gestaltungs- und Ausführungsqualität, aber auch durch ökologische und soziale Kompetenz überzeugen und an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen orientiert sein“, ist Foerster überzeugt.

Ökologisch, ökonomisch und sozial
Deshalb rief er 1993 die „ÖKOgrabmale“ ins Leben. Das von ihm entwickelte Produktionsprinzip für Grabsteine basierte auf ausgeklügelten Schnittmustern für computergesteuerte Konturenseilsägen. Von Anfang an auf den drei Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales gegründet, entwickelte der Steinmetz- und Steinbildhauermeister das Prinzip, in ständiger Auseinandersetzung mit den kulturellen Veränderungen, zur Grabmal-Schaffens-Philosophie weiter.  Heute werden ÖKOgrabmale auch in anderen Fertigungstechniken und aus anderen Werkstoffen hergestellt und erfüllen weitergehende Kriterien umwelt-ethischen Handelns: umweltverträglicher Abbau und Herstellung der Materialien, ressourcenschonende Verarbeitung, kurze Transportwege regionaler Materialien, nachhaltige Fertigung in Deutschland bei fairem Lohn und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen.
 
Der Blick ist in die Zukunft gerichtet
Zum 20-jährigen Bestehen von ÖKOgrabmale präsentiert der Homberger Konzeptentwickler in der HANDWERKSFORM, dem Ausstellungsraum der Handwerkskammer Kassel, Formen des Andenkens und Rituale des Gedenkens, die zur zukunftsorientierten Beschäftigung mit dem Thema Gedenken und Erinnern einladen. Denn heute hat die Marke ÖKOgrabmale Geschwister, „dieSignmale“ sowie „TRAUERGARTEN“, und ist in Kooperationen sowie in das Internetportal „ALTERNATIVER ABSCHIED“ eingebunden. „Nur mit überzeugenden Lösungen, auch im unteren Preissegment, verhindern wir eine weitere Friedhofsflucht und bieten den Menschen auf den Friedhöfen bedürfnisgerechte Alternativen zu Wald und See, zu Grabeskirche und Bestattung im Ausland oder sonst wo“, ist sich der Steinmetz- und Steinbildhauermeister sicher.

bernd-foerster130528Nachdenken über Grabmal- und Bestattungskultur
Das sieht auch Thomas Feldkamp so. „Während Bernd Foerster mit Grabzeichen für kleine Urnengräber ganz im allgemeinen Trend liegt, feiert die Steinmetzbranche ihre Leistungsfähigkeit noch trotzig auf den großen Gartenausstellungen mit luxuriösen Grabmalen für die Erdbestattung“, konstatierte der Grabmalbeauftragte bei der Verbraucherinitiative Aeternitas, der ebenso wie Professor Dr. Reiner Sörries, Direktor des Museums für Sepulkralkultur und Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal, in die Ausstellung und das Thema Ökologie im Friedhofs- und Bestattungswesen einführte.

Die Jubiläumsausstellung lädt zur Auseinandersetzung mit der heutigen Grabmal- und Bestattungskultur ein. Sie will zum Nachdenken anregen über die Frage: Was brauchen wir wirklich im Angesicht des Todes, der Trauer und des Schmerzes?

Die Ausstellung ist vom noch bis zum 10. Juni montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 15.30 Uhr zu sehen.

Der Trauergarten
Besondere Aufmerksamkeit kommt aus seiner Sicht von Bernd Foerster den „ökoKONZEPTgrabmalen“ in modernen emeinschaftsgrabanlagen zu, die künftig in unterschiedlichen Kooperationen von Friedhofsgewerken und Verwaltungen verstärkt realisiert werden. (red)