Perspektiven im Tischler-Handwerk verbessern sich
Schwalmstadt. Die Perspektiven im Tischler-Handwerk verbessern sich weiter. Nach den rückgängigen Betriebs- und Beschäftigungszahlen der letzten Jahre hat sich der Markt mittlerweile stabilisiert und zeigt dauerhaft steigende Tendenzen. Das Interesse des Berufsnachwuchses an Betriebsübernahmen und Existenzgründungen steigt. Dies bestätigte auch Johanna Ronshausen, Betriebsberaterin der Handwerkskammer Kassel. Diese hatte der Vorstand der Tischler-Innung Ziegenhain zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Sie berät die Handwerksbetriebe im Kreis bei betriebswirtschaftlichen Fragen und hilft Existenzgründern. „Der Eindruck trügt nicht“, so Ronshausen, „die Märkte im Tischler-Handwerk haben sich verändert und die Betriebe reagieren darauf. Junge Meister sehen und bewerten manche Entwicklung anders, als ihre Vorgänger. Sie wissen, dass der ländlichen Raum oft gute Fertigungsbedingungen bietet. Aber sie sehen auch, dass der Weg zum Kunden weiter wird.“
Das Schwalmgebiet sei für viele Tischlerbetriebe als Markt jedoch zu klein und mit der abnehmenden Bevölkerungszahl schrumpft der Markt weiter, erklärte Obermeister Jürgen Schenk (Ziegenhain). „Von dem Heimatmarkt können immer weniger Tischlereien auskömmlich leben, was früher durchaus der Fall war“, sagte Schenk. „Wer heute einen Betrieb gründet, der weiß, dass er reisen muss“, zog Ronshausen Bilanz. Das Schwalmgebiet sei mit dieser Entwicklung nicht alleine. Alle nordhessischen Landkreise kämpfen gegen die Schwächung der Struktur.
Gute Aussichten
Die Aussichten im Tischler-Handwerk schätzen Ronshausen und Schenk perspektivisch als gut ein. Nach dem langen Winter, der besonders den Bautischlern zu schaffen machte, stehen die Ampeln auf „grün“. Die Auftragslage sei bei vielen Betrieben gut und es zeichnet sich ein gutes Jahr für die Tischlerbetriebe ab, meinte Schenk. Entsprechend gut werden auch die Chancen eingeschätzt im Tischlerhandwerk eine Lehrstelle zu finden. Auch die Perspektiven auf Weiterbeschäftigung nach der Gesellenprüfung haben sich verbessert. Die Auftragslage sei von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich, aber der Auftragsvorlauf beträgt bei einigen Betrieben mittlerweile bis zu 8 Wochen.
Betriebsberatung
In der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder in Homberg bietet Johanna Ronshausen regelmäßig betriebswirtschaftliche Sprechtage an. Sie informiert und berät bei Existenzgründungen, bei Betriebsübergaben und in betriebswirtschaftlichen Fragen. Die Beratung ist kostenfrei. Termine können bei der Kreishandwerkerschaft, Telefon (05681) 9881-0 vereinbart werden.
Seminare
Wie jedes Jahr bietet die Tischler-Innung Ziegenhain wieder Seminare und Veranstaltungen für ihre Mitglieder und deren Mitarbeiter an. Schwerpunktthema wird in diesem Jahr das Thema Brandschutz sein. Geplant sind Veranstaltungen über Brand- und Rauchschütztüren, Brandschutzglas, Brandschutzversicherung im Betrieb oder ein Seminar über neue Plattenwerkstoffe. Am 27. Juli plant die Innung dann ihr obligatorisches Sommerfest mit der Freisprechung der neuen Gesellen.
Weitere Informationen unter www.tischler-innung-ziegenhain.de. (red)