Hessen. In Hessen wurden im Jahr 2012 gut 14.300 Ehen rechtskräftig geschieden. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, waren das 571 oder 3,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Das ist nach 1996 (13.677) der niedrigste Stand. Der Höchststand wurde 2004 mit knapp 16.600 Ehescheidungen erreicht. Seither ist die Entwicklung tendenziell rückläufig. Die Scheidungsanträge wurden — wie in den Vorjahren — zumeist von den Frauen eingereicht: Bei gut 53 Prozent (7625) der Verfahren ging die Initiative von der Frau aus, gut 41 Prozent (5.900) der Scheidungsverfahren wurden vom Mann und rund sechs Prozent (809) von beiden gemeinsam beantragt.
Die meisten Ehen (798) wurden 2012 nach einer Dauer von acht Ehejahren beendet. Es folgten Ehen mit einer Dauer von fünf, sechs, sieben und neun Jahren (jeweils rund 750). Insgesamt wurden knapp zwölf Prozent (1649) der geschiedenen Ehen noch vor dem fünften Hochzeitstag aufgelöst, darunter knapp 100 bereits nach einem Jahr. Gut 26 Prozent (3762) dauerten fünf bis neun Jahre und knapp 36 Prozent (5106) der geschiedenen Ehen hielten zwischen zehn und 19 Jahre. Bei knapp 27 Prozent (3817) bestand die Ehe zum Scheidungszeitpunkt 20 Jahre oder länger, darunter 18 Paare, die sich nach ihrem 50. Ehejahr scheiden ließen. Im Durchschnitt hielten im Jahr 2012 geschiedene Ehen gut 14 Jahre und damit etwa fünf Monate länger als im Jahr zuvor.
Der Anteil der Ehescheidungen von Paaren mit minderjährigen Kindern lag wie im Vorjahr bei knapp 52 Prozent. Rund 27 Prozent (3.841) der geschiedenen Ehepaare hatten ein minderjähriges Kind und gut 25 Prozent (3.597) zwei oder mehr minderjährige Kinder. Die Zahl der „Scheidungskinder“ ist im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 300 auf gut 12.000 gesunken. (red)