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Handwerk fordert mehr Anstrengungen für Flächenkreise

frank-dittmarSchwalm-Eder. „Das Handwerk im Schwalm-Eder fordert mehr Anstrengungen für die Flächenkreise“, sagte Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen). „Seit einigen Jahren verfestige sich der Trend der Zentralisierung, der immer öfter auf Kosten der Menschen in den Landkreisen gehe. Die Gewinner sind fast immer die Oberzentren, während die Struktur in den ländlichen Regionen immer mehr vernachlässigt werde. Dies war bereits bei der Zusammenfassung der Gerichte und Behörden zu beobachten. Nun stehen immer mehr Fachklassen in den Berufsschulen auf dem Prüfstand. Für jede Klasse ab 15 Teilnehmern bekommt die Schule ein Stundenkontingent für Lehrkräfte zugewiesen. Bei weniger als 15 Schülern geht die Schule leer aus. Bei rückläufigen Einwohner- und Geburtszahlen schrumpfen auch die Ausbildungszahlen und damit die Fachklassen. Für große Städte ist das weniger ein Problem als für die Flächenkreise.“

Jürgen Altenhof, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder, sieht hier dringend Handlungsbedarf. Mit jedem Verschwinden einer Fachklasse aus dem Schwalm-Eder wandern Know-how, Schüler und Lehrer ab. Zudem dünnt es das Bildungsangebot an den Standorten aus.

juergen-altenhof130619Kreishandwerksmeister Frank Dittmar plädiert daher dafür, die Entscheidungen der  Vergangenheit  auf den Prüfstand zu stellen. Die Situation auf dem Land unterscheidet sich oft deutlich von der in Städten oder im Rhein-Main Ballungsgebiet. „Warum will man beides gleich halten?“, fragt Dittmar. „Hier müssen Lösungen her, die den Menschen gerecht werden“, fordert er. Das Handwerk im Landkreis plädiere daher für eine  Reduzierung der Bemessungsgröße für Klassen sowie eine berufs- und klassenübergreifende Beschulung. Ziel müsse es sein Kompetenz im Landkreis zu halten und zu fördern, sagte Dittmar und forderte einen breiten Dialog über Parteigrenzen hinweg. (red)