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Norbert Weinreich und Harry Geier Seniorenmeister

Norbert Weinreich setzte sich im Diskuswerfen der M45 unerwartet durch und sicherte sich nach 2009 einen weiteren Sieg bei einer Landesmeisterschaft. Foto: Alwin J. WagnerBorken. Bei den hessischen Seniorenmeisterschaften der Leichtathleten, die am Wochenende in Borken ausgetragen wurden, konnten die beiden MT-Starter Norbert Weinreich und Harry Geier einen Sieg einfahren und damit ihre Titelsammlung um eine weitere Meisterschaft erhöhen.

Dass sich Norbert Weinreich im Diskuswerfen der M45  gegen Adrian Ernst (TSG Wehrheim), den Vierten der Europameisterschaften von San Sebastian,  durchsetzen konnte, gehörte zu den Überraschungen von Borken, denn Adrian Ernst reiste immerhin mit der Empfehlung „deutscher Winterwurfmeister 2013 im Diskuswerfen der M45“ an und ging somit als Favorit in diesen Wettbewerb. Allerdings fand er nur schwer in den Wettkampf, denn er eröffnete mit einem Wurf von 31,09 Meter. Peter Kalveram aus Fränkisch-Crumbach, ein weiterer Medaillenanwärter, erzielte 31,87 Meter. Norbert Weinreich zeigte mit seinem ersten Wurf, was er sich an diesem Tag vorgenommen hatte. Der Linkshänder, der als Jugendlicher vor fast 30 Jahren zur deutschen Spitzenklasse gehörte, begann mit 34,33 Meter und übernahm die Spitze. Georg Weitzel, der Senior aus Vellmar, der sich nach seinem Auftaktwurf von 30,85 Meter über 32,81 auf 34,25 Meter steigerte, was ihm am Ende den vierten Platz einbrachte, musste die Überlegenheit des Melsunger Diskuswerfers neidlos anerkennen.

Adrian Ernst, der in diesem Jahr mit 38,11 Meter in der Bestenliste steht, steigerte sich im zweiten Durchgang auf 34,61 Meter und löste damit Norbert Weinreich von der Pool-Position ab. Aber der Melsunger Senior, der seine Nervenstärke, Routine und Konzentrationsfähigkeit auch in Borken demonstrierte, war sich seiner Sache ziemlich sicher.  Er legte im zweiten Durchgang 111 Zentimeter nach und führte mit 35,44 Meter wieder die Rangliste an.  Aber der Wehrheimer gab sich noch nicht geschlagen und verbesserte sich im dritten Durchgang auf 35,38 Meter. Mit dieser Weite blieb er hinter der Leistung von Weinreich zurück und gab damit zu erkennen, dass er keinen weiteren Trumpf im Ärmel mehr hatte.  Im letzten Versuch des Vorkampfes kam Norbert Weinreich, der letztmalig im Jahr 2009 in der Altersklasse der M40 mit 38,17 Meter hessischer Seniorenmeister werden konnte, auf 36,83 Meter und machte damit den Sack endgültig zu.

Es war der Wind, der in der Mittagszeit  allen arg zu schaffen machte. Und der neue hessische Seniorenmeister bestätigte diese Feststellung: „Dies waren für mich die schwierigsten Windverhältnisse in den letzten Jahren. Unberechenbare Böen kamen fast von allen Seiten, aber meistens von hinten, so dass der Diskus nach unten gedrückt wurde.  So musste man vor jedem Wurf neue Berechnungen anstellen, ja, innerhalb von Sekunden die Beinstellung und den Abwurfarm ändern, um einigermaßen abwerfen zu können.  Unter besseren Bedingungen wäre der Diskus heute zwei bis drei Meter weiter geflogen“.

Adrian Ernst, der seine Lebensbestleistung von 47,10 Meter vor 16 Jahren in Gelnhausen aufgestellt hatte, behielt trotz der Niederlage seinen Humor. „Gut dass Norbert nicht für die deutschen Meisterschaften in vierzehn Tagen in Mönchengladbach gemeldet hat. Er hätte Chancen, das Finale zu erreichen und mich vielleicht sogar von einem eventuellen Medaillenrang zu verdrängen.“  Aber der Melsunger überlegt noch, ob er seinen Urlaub wegen dieser nationalen Titelkämpfe unterbrechen soll.  „Wenn es im Training weiterhin so gut läuft, wäre ich nicht abgeneigt. Vielleicht fahre ich dann nach Mönchengladbach und melde nach“, sagte der neue hessische Seniorenmeister, der zu Beginn der Veranstaltung mit 10,94 Meter noch den fünften Platz im Kugelstoßen belegen konnte.

Mit einem kompletten Medaillensatz kehrte Harry Geier, der mehrfache Senioren Welt- und Europameister aus Borken zurück. Foto: Alwin J. WagnerMit einem ganzen Medaillensatz kam Harry Geier aus Borken zurück. Der mehrfache Senioren Welt- und Europameister holte sich über 100 Meter in der M75 mit 16,34 Sekunden hinter seinen langjährigen DLV-Staffelkameraden Gaspar und Bertram (beide TuS Eintracht Wiesbaden) den 3. Platz. Knapp zwei Stunden später sicherte er sich hinter dem drei Jahre jüngeren Hubert Drews über 200 Meter nach einer Entscheidung, die erst nach Auswertung des Zielfotos veröffentlicht werden konnte, die Silbermedaille. Während Drews nach 33,38 Sekunden die Ziellinie überlief, blieb der Melsunger Ausnahmeläufer mit 33,43 Sekunden nur einen Wimpernschlag zurück.  Hans-Herrmann Holfelder (KSV Baunatal) spielte in diesem Rennen als Bronzemedaillengewinner mit 35,99 Sekunden keine entscheidende Rolle.

Eine Stunde nach diesem spannenden 200m-Finale wurden die Viertelmeiler auf die Reise geschickt.  In diesem Rennen drehte Harry Geier den Spies um und siegte unangefochten in 78,37 Sekunden vor dem 200m-Meister Drews, der in diesem Jahr in die Altersklasse der M75 aufgerückt war und die 400 Meter in 81,11 Sekunden zurücklegte.  „Bis zu den deutschen Meisterschaften in Mönchengladbach, wo ich nur für die 200 und 400 Meter gemeldet habe, muss ich noch etwas zulegen, um im Finale eine Rolle zu spielen“, meinte Harry Geier, der im November bereits 78 Jahre wird und sicherlich vielen halb so alten Personen  davon laufen kann. (ajw)



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