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Henri Alter überraschte im Weitsprung mit 6,53 Meter

ajw130805aBorken/Melsungen. „Es war ein gut besuchtes und schönes Feriensportfest des Tuspo Borken, an dem 130 Athletinnen und Athleten aus 42 Vereinen teilnahmen. Aus Melsunger Sicht gab es Licht- und Schattenseiten, aber die Lichtseiten haben stark überwogen!“ Dieses Fazit zog Melsungens Leichtathletik-Trainer Alwin J. Wagner nach den Wettkämpfen im Borkener Blumenhainstadion, in das durch das warme Wetter nur wenig Zuschauer gelockt wurden. Aber, die gekommen waren, konnten spannende und gute Wettkämpfe erleben.

Der Melsunger Henri Alter, der in diesem Jahr bisher als Speerwerfer für die positiven Schlagzeilen sorgte, überraschte in Borken mit zwei persönlichen Bestleistungen, die mit dem Speerwerfen nichts zu tun haben. Nachdem er im Vorjahr noch mit 12,44 Sekunden in den Bestenlisten geführt wurde, legte er die 100 Meter in 12,01 Sekunden als Zweiter hinter Daniel Malychin (ESV Treysa) zurück und verbesserte deutlich seinen Hausrekord.  Mit dieser Zeit verdrängte er Michael Hiob (12,04 Sekunden) von der Spitze der Vereinsbestenliste und ist damit der erste Anwärter für den Sprint beim Sparkassen-Cup-Finale, das am 15. September im Melsunger Waldstadion ausgetragen wird.

ajw130805bBei diesem 100m-Lauf, bei dem auch Jan Ullrich (MT Melsungen) sowie Eike Kratzsch (LAV Kassel) und Timo Beckmann (Teysa) am Start waren, hatten alle fünf Sprinter am Start fast die gleiche Reaktionszeit.  Aber Henri Alter fand als Erster in die Beschleunigungsphase und hatte bereits nach dem ersten Viertel der Strecke zwei Meter Vorsprung vor dem übrigen Feld. Der spätere Sieger Malychin lag 40 Meter vor dem Ziel noch fast drei Meter hinter dem Melsunger Speerwerfer zurück, aber auf dem letzten Drittel spielte der Schwalmstädter seine guten Sprintqualitäten aus,  so dass in der Endphase des Laufes sein Sieg nie in Frage gestellt war.  Mit 11,87 Sekunden setzte er sich – bedingt durch ein starkes Finish – souverän vor Henri Alter durch.  Den dritten Rang belegte Eike Kratzsch (12,34 Sek.), der im Vorjahr bereits mit 12,13 Sekunden gestoppt worden war.  Keine Rolle spielte in diesem Rennen Jan Ullrich, der bis 50 Meter gut mithielt, dann aber verkrampfte und mit 12,53 Sekunden auf den letzten Rang zurückfiel.

Den erwarteten Sieg für Henri Alter gab es im Speerwerfen der U20.  Der hessische Jugendmeister begann mit 54,64 Meter  und ließ nach diesem Wurf seine Unzufriedenheit erkennen. Die wenigen Zuschauer verfolgten seinen zweiten Versuch, bei dem der Speer nach einer guten und weiten Flugphase knapp vor der  60m-Marke landete.  Aber der Kampfrichter-Obmann hob die rote Fahne und gab diesen Wurf ungültig, weil er der Meinung war, dass Henri Alter die weiße Abwurflinie mit seinem rechten Fuß berührt hatte.  Obwohl neutrale Zuschauer der Ansicht waren, dass dies nicht der Fall war, ließ sich der Kampfrichter nicht umstimmen und blieb bei seiner Meinung. Daraufhin versuchte der Melsunger mit Kraftwürfen die 60m-Marke zu übertreffen,  aber für solche Weiten fehlte die Lockerheit.  Er steigerte sich über 55,33 auf 55,55 Meter und ließ im fünften Durchgang 55,53 Meter folgen.  Da auch der letzte Wurf verunglückte, sah man nach diesem Wettbewerb einen unzufrieden hessischen Jugendmeister.  Moritz Werner, der im Vorjahr als U18-Werfer hinter Karl Westphal und Henri Alter, die Nummer drei in der Region Nordhessen belegt hatte, sicherte sich mit 45,40 Meter den zweiten Platz vor Philipp Smettan (TSV Frankenberg), der auf 38,12 Meter kam.

Jan Ullrich, der im Speerwerfen in der Altersklasse der U18 an den Start ging, überzeugte als Dritter mit 39,44 Meter hinter Dennis Kuhlmann von der LG Haltern (40,48 m) und untermauerte seine guten Trainingsergebnisse.

ajw130805cNachdem er über 200 Meter hinter dem großen Frankenberger Leichtathletik-Talent Matthias-Leon Wilhelm mit 25,88 Sekunden den zweiten Platz belegt hatte, versuchte er sich nach längerer Abstinenz wieder einmal im Dreisprung.  Nach 11,51 Meter im zweiten Durchgang verbesserte er sich mit seinem letzten Versuch auf 11,76 Meter und belegte hinter Eike Kratzsch (12,02 m), der in diesem Jahr bereits 12,48 Meter gesprungen war,  Rang zwei.  Mit dieser Leistung konnte der Melsunger Gymnasiast zufrieden sein, weil er ohne spezielle Vorbereitung an den Start ging und bei seinem letzten Sprung noch über 40 Zentimeter verschenkt hatte. Dennoch  gehört er mit dieser Dreisprungleistung zu den TOP-TEN der U18 des Hessischen Leichtathletik-Verbandes und verbesserte die Kreis-Jahresbestleistung von Hannes Hafer (TSV Altmorschen), der in Obersuhl 11,13 Meter gesprungen war, um 63 Zentimeter.

Mit der Sonne im Rücken, dazu leichtem Rückenwind, nahmen die Weitspringer ihren Wettbewerb auf, indem  Henri Alter seine derzeit gute Form demonstrierte. Bereits mit seinem Auftaktsprung, bei dem er  fast einen halben Meter verschenkte und dennoch auf 6,09 Meter kam, zeigte er, was er an diesem Nachmittag vor hatte.  Bedingt durch eine Verletzung absolvierte er seinen letzten Weitsprungwettkampf am 1. Dezember 2012 bei einem Hallensportfest in Erfurt. Damals erreichte er als Sieger 6,08 Meter.  Auch im zweiten Durchgang traf er nicht exakt den Absprungbalken und verschenkte wiederum fast 20 Zentimeter.  Als der Kampfrichter 6,34 Meter vom Bandmaß ablas, war sene Freude groß, denn damit hatte er die Kreisjahresbestleistung von Trainingspartner Tobias Stang, der am 13. April in Bebra 6,12 Meter gesprungen war,  um 22 Zentimeter verbessert.  Um einen optimalen Absprung vom Brett zu erreichen, ging der schnellkräftige Athlet, der in den zurückliegenden Wochen vor allem seine Beinkraft enorm verbessern konnte, beim Anlauf einen halben Fuß nach vorn.  Aber das war zu viel. Motiviert von dieser großartigen Weite, lief er noch schneller an und trat diesen Sprung um fast zehn Zentimeter über.  Schade, doch dieser ungültige Versuch, der in der Nähe von 6,70 Meter lag, zeigte, dass er in der Lage ist, auch im Weit- und Dreisprung für gute Leistungen auf Landesebene zu sorgen.

ajw130805dIm fünften Durchgang verlängerte er seinen Anlauf wieder um 25 Zentimeter und traf den Absprungbalken in der Mitte des Bretts, so dass er immer noch ca. zehn Zentimeter verschenkte.  Bei einem leichten Rückenwind von 0,4 Meter pro Sekunden verbesserte der 17-Jährige seinen Hausrekord auf glänzende 6,53 Meter. Dieser Leistungssprung ist enorm, denn Henri verbesserte sich ohne ein spezielles  Weitsprungtraining um fast einen halben Meter und nimmt nun Rang sechs der besten hessischen Jugendweitspringer ein. Um die Spannung für die nächsten Wettkämpfe zu erhalten, verzichtete er auf seinen letzten Sprung.

Lisa Arend, die im Kugelstoßen zu den besten nordhessischen Athletinnen gehört, trainiert seit drei Monaten unter Anleitung von Hella Böker das Hammerwerfen.  Nachdem sie mit 21,36 Meter in die Saison 2013 einstieg, verbesserte sie sich von Wettkampf zu Wettkampf und übertraf in Borken als Kreismeisterin der Frauen mit 30,55 Meter zum ersten Mal die 30m-Marke.  Mit dieser Leistung verdrängte sie in der hessischen Bestenliste, die von Betty Heidler (Eintracht Frankfurt) angeführt wird, Anke Gunkel aus Vellmar (29,41 m) auf Rang dreizehn. „Mir macht das Training mit Hella sehr viel Spaß, und die Leistungssteigerungen beweisen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte die strahlende Lisa Arend, die noch in diesem Jahr auf weitere Verbesserungen hofft.

ajw130805eajw130805fNach einer längeren Verletzungspause ging Katharina Wagner in Borken wieder an den Start.  Mit 27,72 Sekunden über 200 Meter und 1,51 Meter im Hochsprung, wobei sie alle Höhen  im ersten Versuch überquerte, hatte die 18-Jährige nach fast dreimonatiger Pause einen gelungenen Einstand. Dagegen zeigte sich Marie Wagner noch weit von ihrer Vorjahresform entfernt.  Bei den Landesmeisterschaften im Juni legte die 16-Jährige die Stadionrunden noch in 62,08 Sekunden zurück. In Borken ließ sie sowohl Sprintschnelligkeit aus auch Ausdauerfähigkeit vermissen.  Mit 14,02 Sekunden bei einem Gegenwind von über zwei Meter pro Sekunde, aber vor allem die 66,82 Sekunden über 400 Meter zeugen von einem enormen Trainingsrückstand, der allerdings bis zum Kreissparkassen-Finale am 15. September wieder aufgeholt werden sollte.

Auch Senior Harry Geier zeigte sich unzufrieden bei seinem Testrennen über 400 Meter der M75.  Der 77-Jährige, der sich bei den deutschen Seniorenmeisterschaften im Finale über 200 Meter eine Oberschenkelzerrung zugezogen hatte und dadurch auf den Endlauf über 400 Meter verzichten musste, unternahm im Blumenhainstadion einen ersten Test über die Stadionrunde.  Der mehrfache deutsche Seniorenmeister lief die erste Hälfte in 34 Sekunden an, musste dann aber auf der Zielgeraden erkennen, dass am Ende das Stehvermögen und damit auch die Tempohärte fehlten.  So konnte er den zweiten Abschnitt nur noch in 42 Sekunden zurücklegen, so dass die elektronische Uhr für ihn erst bei 76,42 Sekunden stehen blieb.

ajw130805g71 Jahre jünger als Harry Geier ist David Sonnak,  Melsungens jüngster Sprinter. Der Grundschüler vom Jahrgang 2006, der durch seinen schönen kraftvollen Laufstil auffällt, legte die 50 Meter als Sieger vor Fynn Mohr vom Tuspo Borken (9,77 Sek.) in glänzenden 9,34 Sekunden zurück und verfehlte damit seine persönliche Bestzeit von 9,28 Sekunden nur um einen Wimpernschlag. (ajw)



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