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MT startet mit Paukenschlag in die Saison

mt-appelgreen130829Kassel/Melsungen. Die MT Melsungen hat einen Traumstart in die Bundesliga-Saison 2013/2014 hingelegt. Gegen die Füchse Berlin gelang vor 3.338 Zuschauern in der gut gefüllten Kasseler Rothenbach-Halle ein überzeugender 28:23 (13:12)-Erfolg. Der bis zur Pause hart erarbeitet wurde, in der zweiten Hälfte dann aber phasenweise zum Schaulaufen wurde. Mit einem 9:1-Lauf zum 22:13 stellte Melsungen die Weichen frühzeitig auf Sieg. Den Beginn verschlief die MT. Trotz guter Vorlage von Mikael Appelgren, der gleich den ersten Wurf von Konstantin Igropulo parieren konnte. Aber ein technischer Fehler von Jonathan Stenbäcken und ein lang am Tor vorbei gezogener Wurf von Rechtsaußen Johannes Sellin ermöglichten den Gästen die 2:0-Führung durch zwei Tore vom Ex-Göppinger Pavel Horak. Erst nach dreieinhalb Minuten zappelte das Leder zum ersten Mal im anderen Netz. Michael Allendorf hatte einen Siebenmeter verwandelt, nachdem Horak den anstürmenden Michael Müller nur noch unfair bremsen konnte.

Auch wenn die MT immer wieder kleine Ausrufungszeichen setzen konnte, wie das 3:4 durch einen Dreher von Allendorf ins kurze Eck nach tollem Kempa-Anspiel von Stenbäcken, blieben die Berliner in Vorlage. Dem Melsunger Angriff mangelte es an Konzentration und Geduld, während Berlin eher an Appelgren scheiterte als an seinen eigenen Unzulänglichkeiten. Dass die Nordhessen nach einer knappen Viertelstunde durch Allendorfs dritten Treffer erstmals mit 7:6 in Führung gehen konnten, lag auch an einer Bankstrafe gegen Mattias Zachrisson. Und zu einem großen Teil am bärenstarken Schweden, der allein im ersten Durchgang schließlich auf 13 abgewehrte Bälle kam, davon sogar zwei glatt gefangene von Igropulo.

Der überragende Mann auf dem Feld bis dato war jedoch ein Berliner: Pavel Horak. Bis zum 10:10 nach 20 Minuten hatte er sechsmal selbst getroffen und zwei weitere Tore aufgelegt. Auch die Führung zum 11:10 machte der Tscheche, bevor Fredrik Petersson noch einen drauflegte. Danach gehörte der Rest der ersten Hälfte allerdings den Hausherren, die durch Felix Danner, Johannes Sellin und Michael Müller sogar noch eine knappe Führung mit in die Kabine nehmen konnten.

Die zweite Hälfte begannen die Nordhessen zwar mit Anwurf, aber auch in Unterzahl, nachdem Danner Sekunden vor dem Halbzeitpfiff noch eine Strafe mitnahm. Und gleich mit einem Unterzahl-Erfolg durch Mannschaftskapitän Nenad Vuckovic. Dem Michael Müller prompt das 15:12 folgen ließ, während hinten Appelgren dreimal gegen Horak, Igropulo und Jaszka parierte. Philipp Müller erhöhte auf 16:12, und Silvio Heinevetter machte entnervt Platz für Petr Stochl. Der holte sich zwar gleich ein Erfolgserlebnis, indem er Allendorfs Tempogegenstoß parierte, war dann aber machtlos gegen Michael und Philipp Müller, die auf 18:12 erhöhten.

Die MT hatte sich nach dem Wechsel in einen Rausch gespielt, den selbst eine doppelte Unterzahl – Kubes und Schröder mussten fast zeitgleich Strafen absitzen – nicht unterbrechen konnte. Philipp Müller tankte sich zum 19:12 durch, und Malte Schröder erzielte nach 42 Minuten mit dem 22:13 praktisch schon die Vorentscheidung. Wenn nicht im Anschluss Bruder Leichtfuß Einzug gehalten hätte. Plötzlich wurden vorn klarste Chancen liegen gelassen, offenbarte die vorher so starke Deckung Lücken. Und Berlin zeigte vor allem in Person vom dreimal erfolgreichen Colja Löffler keine Schwächen im Gegenstoß. Mit einem 6:1-Lauf zum 24:20 (50.) brachten sich die Hauptstädter wieder zurück ins Spiel.

Gerade rechtzeitig fingen sich die Nordhessen wieder. Der überragende Mann des Abends dabei: Mikael Appelgren. Mit 25 gehaltenen Bällen, darunter auch ein Siebenmeter von Petersen, bei nur 21 Gegentoren sorgte er mit einer Traumquote für den ersten Paukenschlag der jungen Saison. Kein Wunder, dass sich alle Mannschaftskollegen nach dem Schlusspfiff in einer Traube auf den Blondschopf stürzten und die über 3.000 Fans lautstark „Oh, wie ist das schön“ intonierten. (Bernd Kaiser) 

Stimmen zum Spiel

Michael Roth: Wir sind natürlich sehr zufrieden mit diesem Saisonstart. Obwohl wir in der ersten Halbzeit teilweise nervös agiert und das eine oder andere Mal auch überzogen haben, sind wir mit einer Führung in die Pause gegangen. Ich habe der Mannschaft daraufhin gesagt, dass wir eine echte Chance haben, wenn wir noch ein klein wenig mehr vorlegen können. Wir konnten dann den nötigen Druck auf Berlin entwickeln. Positiv ist dabei auch, dass alle Spieler auf den zentralen Positionen eine gute Leistung abgeliefert haben. Das war ein fantastisches Spiel gegen eine Spitzenmannschaft. Jetzt kommen drei englische Wochen auf uns zu. Wenn wir als Team so weitermachen, ist noch einiges zu erwarten.

Dagur Sigurdsson: Glückwunsch an Melsungen, sie haben verdient gewonnen. Am meisten ärgert mich, wie wir in die zweite Halbzeit gekommen sind. Da haben wir die Partie in wenigen Minuten einfach weggeschmissen. Da waren wir ganz, ganz schwach. Die Gründe dafür werden wir analysieren müssen. In der ersten Hälfte waren wir gut drin, und am Ende haben die jungen Spieler auch einen guten Job gemacht. Wobei man bei allem natürlich auch sagen muss, dass Appelgren stark gehalten hat.

Statistik

MT Melsungen: Appelgren (25 Paraden / 21 Gegentore), Sandström (bei einem Strafwurf; 0 P. / 1 G.); Stenbäcken (2), Mansson, Sellin (3), Kubes, Fahlgren (3), Schröder (1), Hildebrand, Danner (4), P. Müller (3), Zufelde, Allendorf (6/3), Vuckovic (1), M. Müller (5).

Füchse Berlin: Heinevetter (5 P. / 16 G.), Stochl (8 P. / 12 G.); Löffler (3), Wiede, Thümmler (1), Spoljaric, Richwien (2), Romero (3), Zachrisson, Jaszka, Horak (8), Igropulo (4), Nielsen, Petersen (2).

SR: Lars Geipel (Steuden) / Marcus Helbig (Landsberg

Zeitstrafen: 12 – 8 (P. Müller 19:40, Danner 29:54 52:55, Kubes 37:24, Schröder 37:33, Sellin 47:52 – Zachrisson 12:04, Nielsen 35:06 41:16, Thümmler 48:50)

Strafwürfe: 3/3 – 2/1 (Petersen scheitert an Appelgren, 40:52 Min.)

Zuschauer: 3.338 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielfilm: 0:1 (2.), 0:2 (3.), 2:3 (6.), 4:5 (9.), 5:6 (12.), 7:6 (15.), 9:8 (18.), 10:10 (21.), 10:11 (24.), 12:12 (27.), 13:12 (HZ), 14:12 (31.), 16:12 (33.), 17:12 (36.), 18:12 (39.), 22:13 (42.), 23:15 (45.), 23:17 (48.), 25:21 (51.), 26:22 (54.), 27:22 (57.), 28:23 (EN)

Die beiden nächsten Spiele:

Sonntag, 01.09.13, 17.15 h: TuS N-Lübbecke – MT Melsungen, Merkur Arena Lübbecke
Mittwoch, 04.09.13, 20.15 h: MT Melsungen – VfL Gummersbach, Rothenbach-Halle Kassel