Andreas Fritsch neuer DGB-Vorsitzender
Borken. Auf ihrer Konferenz in Borken haben die Delegierten der DGB-Gewerkschaften Andreas Fritsch am Mittwoch einstimmig zum neuen DGB-Vorsitzenden gewählt. „Wir werden unsere Arbeit in Schwalm-Eder damit beginnen, dass wir die Menschen dafür begeistern, am 22. September wählen zu gehen. Der DGB gibt keine Wahlempfehlung aus. Wir sagen aber, jeder, der einen Politikwechsel will, sollte auf jeden Fall wählen gehen. Denn jede Stimme zählt“, so der neugewählte Vorsitzende Fritsch.
In seinem Grußwort fasste Harald Fennel, Geschäftsführer von ver.di in Nordhessen, die politischen Forderungen des DGB nach guter Arbeit zusammen: „Immer mehr Menschen in Hessen, insbesondere Frauen, können nicht mehr vom Lohn ihrer täglichen Arbeit leben. Um das zu ändern, brauchen wir einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von zurzeit mindestens 8,50 Euro. In Hessen brauchen wir ein Tariftreue- und Vergabegesetz, das im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe zur Zahlung von allgemeingültigen und vergabespezifischen Tariflöhnen verpflichtet. Ergänzend brauchen wir mehr allgemein verbindlich erklärte Tarifverträge.“
In der anschließenden Antragsberatung beschlossen die Delegierten der acht DGB-Mitgliedsgewerkschaften die zukünftigen Schwerpunkte des DGB-Kreisverbands. Dabei kritisierten sie die fehlenden finanziellen Mittel für die Qualifizierung von Erwerbslosen beim Jobcenter. Die Bundespolitik müsse hier dringend umsteuern und den Haushalt aufstocken. In mehreren Anträgen befassten sich die Gewerkschafter mit der Einhaltung der Tarifverträge durch öffentliche Auftraggeber. Rund um die Erziehung und Betreuung von Kindern, aber auch in der Pflege von Älteren müssten die tariflichen Standards eingehalten werden. (red)
