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60 Gästeführer in Denkmalschutz und Fachwerkentwicklung geschult

gaestefuehrerseminar131008Fulda. Sie kamen aus allen Teilen Deutschlands nach Fulda. 60 Gästeführer der Mitgliedsstädte der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V. ließen sich Ende September in der Propstei Johannesberg an zwei Tagen in den Themen Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie Fachwerkentwicklung schulen. „Das Interesse der Gäste an Fachwerkhäusern beschränkt sich nicht nur auf die Fassade“, sagte eine Teilnehmerin aus Büdingen. Die Kunst, Fachwerkhäuser zu bauen und in heutiger Zeit auch zu schützen, interessiere die Gäste immer mehr. Teils, weil sie selbst in einem Fachwerkhaus lebten, andererseits hörten sie von Problemen mit diesen Immobilien. „Die Fragen dazu sind vielfältig, hier bekommen wir die Antworten darauf“, sagte die Gästeführerin. Sie nutze die imposanten Fachwerkkulissen, um Geschichte und Geschichten zu erzählen und dabei Aufmerksamkeit für diese Baukultur zu wecken.

Prof. Manfred Gerner, der die Schulungen seit mehreren Jahrzehnten anbietet, weiß, dass seine Seminarteilnehmer die Qualität der Stadtführungen um ein vielfaches verbessern konnten. „Die Teilnehmer bekommen einen Einblick in die Fachwerkwelt, wie sie seit tausenden von Jahren existiert und heute noch präsent ist“, sagte der 75-jährige Fachmann, der weltweit als Experte gefragt ist. Das Wissen über Fachwerk weltweit ist sein Lebenswerk und das gibt er gern weiter. In sechs Themenblöcken, darunter Fachwerkentwicklung, Holz und Verzimmerung, Schmuck und Symbolik sowie Tourismus. Ab Frühjahr 2014 kommt die Kunstgeschichte im Fachwerk hinzu, die von der zukünftigen Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte e. V., Diana Joneitis, vermittelt wird.

Seit 2010 wird in Fulda auch das Fachwerkgästeführer-Diplom an die Teilnehmer verliehen, die alle Seminare besucht haben. 60 Diplomanden gibt es bislang, die ihr Wissen in den Mitgliedsstädten der Deutschen Fachwerkstraße an die Gäste weitergeben.

Die Deutsche Fachwerkstraße führt inzwischen, unterteilt in sechs Routen mit fast 100 Mitgliedsorten, von Stade an der Elbmündung bis nach Meersburg am Bodensee und berührt die Bundesländer Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. (red)