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Zuhause mitten in der Gemeinde

Grundstein für neues Wohnpflegeheim Hephatas in Breitenbach gelegt

hephata131011aBreitenbach/Schwalmstadt-Treysa. Zur Grundsteinlegung des Wohnpflegeheims der Hephata-Sozialen Rehabilitation in Breitenbach am Herzberg am vergangenen Mittwoch kamen knapp 40 Gäste aus der Politik, der Kirchen- und Wohnortgemeinde. Unter den Gästen war auch Staatsminister Stefan Grüttner vom Hessischen Sozialministerium. „Ein Zuhause ist, wohin man geht, wenn einem die Orte ausgegangen sind“, so beschrieb Pfarrerin Hannelore Weide-Jatho den Sinn des Neubaus in ihrem Grußwort. Gemeinsam mit Hephata-Direktorin Pfarrerin Barbara Eschen gestaltete sie die Andacht zur Grundsteinlegung. „Vielen der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner sind wohl in der Tat die Orte ausgegangen. In der eigenen Familie oder Wohnung ist eine Pflege oder Versorgung nicht möglich“, so Weide-Jatho.

Für eben sie ist das „Haus im Burggarten“ in Breitenbach am Herzberg konzipiert. Es soll Ende 2014 bezugsfertig und dann ein Zuhause für bis 36 Erwachsene sein. Menschen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung, einer seelischen Behinderung und/oder einer Abhängigkeitserkrankung mindestens die Pflegestufe I sowie erheblich eingeschränkte Alltagskompetenzen haben. Der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner machte die Notwendigkeit für das neue Angebot deutlich: „Wenn Familie und Angehörige nicht mehr da waren, sind diese Menschen oft in ein Altenpflegeheim gegangen. Wir sprechen hier aber von Menschen, die oft erst 35, 40 Jahre alt sind.“ Auf der anderen Seite seien die für die Altenpflege ausgebildeten Fachkräfte mit der Kombination aus Pflegebedürftigkeit, Abhängigkeitserkrankung und Behinderung häufig überfordert. Wichtig sei dabei auch die Anbindung an die Gemeinde gewesen. „Und es ging nicht nur um Sorge und Umsorgung und integrative Arbeitsmöglichkeiten. Es werden hier auch 25 neue Arbeitsplätze geschaffen“, so Grüttner. Diesen Aspekt griff auch Breitenbachs Bürgermeister Volker Jaritz auf. „Hephata ist der größte Arbeitgeber der Gemeinde. Dafür sind wir sehr dankbar.“ Die Gemeinde sei für die Inklusion angetreten und werde alles dafür tun, „dass die Menschen hier inkludiert sind. Der heutige Tag wird für Breitenbach ganz besonders vermerkt werden“.

hephata131011bHephata-Direktor Klaus Dieter Horchem bedankte sich dann auch bei Volker Jaritz und der Gemeinde, als „jederzeit verlässliche Partner. Wir haben immer gespürt, dass es im gewissen Sinne unser gemeinsames Projekt ist, das wir hier verfolgen.“ Der Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV) und dem Hessischen Sozialministerium gebühre ebenso Dank für die Sicherstellung der Finanzierung. Von den Baukosten von insgesamt 3,8 Millionen Euro trage das Hessische Sozialministerium mit einem Investitionszuschuss 720.000 Euro. Der LWV beteilige sich durch die Finanzierung der laufenden Kosten, die weitergehende Hilfe zur Pflege, Unterkunftskosten und Eingliederungshilfe. Dr. Andreas Jürgens, Erster Beigeordneter des LWV: „Besonders freue ich mich, dass Sie das neue Angebot nicht nur mitten im Ort gestalten können, sondern auch bei der Personalgewinnung neue Wege gehen: Für die Hauswirtschaft ist die Schaffung von sechs Stellen für betriebsintegrierte Beschäftigungsplätze aus ihren Werkstätten für behinderte Menschen geplant. Damit erhalten Menschen eine Chance, außerhalb der Werkstätten Erfahrungen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu sammeln.“ Felix Waechter, ausführender Architekt aus Darmstadt, stellte schließlich das architektonische Konzept des Hauses vor. Sein Ziel war es: „Für die pflegebedürftigen Bewohner eine dem klassischen Wohnhaus ähnliche, wohnliche Atmosphäre zu schaffen, einen Wohnort, der den Grundsätzen von Individualität, Normalität und Autonomie entspricht.“ (me)