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DGB-Jugend fordert gesetzliche Ausbildungsgarantie

Auf dem Ausbildungsmarkt im Schwalm-Eder-Kreis fehlen 474 Ausbildungsplätze

Schwalm-Eder. Als „katastrophal“ bezeichnet André Schönewolf, Jugendbildungsreferent des DGB Nordhessen, die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt im Schwalm-Eder-Kreis angesichts der Veröffentlichung der Ausbildungsmarktzahlen durch die Bundesagentur für Arbeit für das Jahr 2013. „Dass 474 Jugendliche aus dem Schwalm-Eder-Kreis in diesem Jahr ohne Ausbildungsplatz bleiben, ist angesichts der Debatte um einen angeblichen Fachkräftemangel ein Skandal“, so Schönewolf. Wer heute nicht ausbildet, dürfe sich nicht beschweren, wenn er morgen keine Fachkräfte findet.

Gleichzeitig richtet die DGB-Jugend Nordhessen den Blick auf die zur Zeit stattfindenden Sondierungsgespräche beziehungsweise Koalitionsverhandlungen im Land und im Bund: „Die Zeit der schönen Sonntagsreden der Arbeitgeber muss vorbei sein. Wir erwarten von den neuen Regierungen in Land und Bund die Einführung einer gesetzlichen betrieblichen Ausbildungsgarantie über eine Umlagefinanzierung und fordern alle nordhessischen Abgeordneten auf, endlich zu handeln um die miserable Situation in der Region zu beenden“, so André Schönewolf.

Die schlechte Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Schwalm-Eder-Kreis spitzt sich in diesem Jahr weiter zu. Im Schwalm-Eder-Kreis haben sich in diesem Jahr 1194 Jugendliche auf einen Ausbildungsplatz beworben. Gleichzeitig stehen den Jugendlichen nur 720 betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Dies sind 235 weniger als im Vorjahr.

Am 2 Oktober präsentierte die DGB-Jugend im Rahmen einer Landespressekonferenz im Hessischen Landtag in Wiesbaden den 4. DGB-Ausbildungsreport, eine repräsentative Befragung hessischer Auszubildender zu ihrer Ausbildungszufriedenheit. „Nur jeder Zweite aller Suchenden findet direkt im Anschluss an die Schule einen Ausbildungsplatz – und das trotz eines vergleichsweise hohen Qualifikationsniveaus“, so der Gewerkschafter und ergänzt abschließend: „Es braucht mehr betriebliche Ausbildungsplätze und weniger berufsvorbereitende Maßnahmen, die viel zu selten die Jugendlichen in Ausbildung bringen.“ (red)