- SEK-News – Online-Zeitung für den Schwalm-Eder-Kreis - https://www.seknews.de -

MT vor reizvollem Duell mit dem Vorbild

mt131206Hannover/Melsungen. Im letzten Monat des Jahres nimmt der Spielplan der DKB Handball-Bundesliga nochmal so richtig Fahrt auf. Die MT Melsungen muss in nur 26 Tagen sechs Pflichtspiele bestreiten,  den Pokaleinsatz in Erlangen mit eingerechnet. Nachdem es den Nordhessen am vergangenen Wochenende trotz großem Kampf nicht gelang, die Rhein-Neckar Löwen in die Knie zu zwingen, soll nun ein Coup in Hannover folgen. Dort wird das Roth-Team am Sonntag von Tabellennachbar TSV Hannover-Burgdorf erwartet. Anwurf in der Swiss Life Hall (früher: Stadionsporthalle) ist um 17.15 Uhr.

Mit einer ganzen Trainingswoche fiel die Vorbereitung der MT auf dieses reizvolle Duell zeitlich betrachtet zwar üppig aus, dafür musste Michael Roth allerdings auf zwei seiner Leistungsträger verzichten. Bis zum Donnerstag war die Flügelzange Johannes Sellin/Michael Allendorf aufgrund ihrer Teilnahme am Kurzlehrgang der Nationalmannschaft abwesend. Zudem konnte auch Kreisläufer Anton Mansson nach seiner Bänderdehnung zunächst nur dosiert trainieren. Nichtsdestotrotz reisen die Nordhessen mit dem festen Willen in die niedersächsische Landeshauptstadt, dort dem Gastgeber zwei Punkte abzuluchsen. Zwecks intensiver Analyse machte sich der MT-Coach sogar persönlich ein aktuelles Bild vom Kontrahenten vor Ort. Michael Roth war am Mittwoch Augenzeuge der 26:34-Heimniederlage von Hannover-Burgdorf gegen Hamburg: “Die TSV hatte keinen guten Tag erwischt. Das klare Ergebnis wird dem Leistungsvermögen dieser Mannschaft nicht gerecht. Allein ihre gute personelle Besetzung zeigt, dass sie mit jedem Gegner der Liga mithalten kann”.

Und nicht nur in der Liga, wie man inzwischen weiß. Denn die Mannschaft von Christopher Nordmeyer hat jüngst auch ihr Debüt auf internationalem Parkett erfolgreich gemeistert. Nach einem 28:28-Hinspielremis im EHF-Cup bei den Kadetten Schaffhausen, brannten die “Recken” Ende November vor heimischer  Kulisse ein wahres Feuerwerk ab und schickten die Schweizer mit einer 41:27-Klatsche auf die Heimreise. So betrachtet Michael Roth den Nachbarn aus Niedersachsen doppelt interessiert: “Hannover ist für die MT durchaus eine Art Vorbild. Die tolle Entwicklung basiert auf einer soliden, ruhigen Vereinspolitik und einem guten Management. Da wo Hannover sportlich jetzt schon ist, wollen wir noch hin”.

Am Sonntag indes geht es um wichtige Bundesligapunkte. Dabei gilt für beide Clubs: Wer oben dran bleiben will, muss gewinnen! Der Tabellensituation nach zu urteilen, treffen dabei zwei Teams auf Augenhöhe aufeinander. Beide haben jeweils 16 Spiele absolviert, dabei hat die MT als Sechster einen Zähler mehr auf der Habenseite, als die gleich dahinter postierte TSV. Etwas größer ist der Abstand in puncto Torverhältnis, das bei der MT um 30 Treffer besser ist. Für Christopher Nordmeyer ist das keine richtige Überraschung: “Melsungen hat sich in dieser Saison unglaublich entwickelt und spielt einen richtig guten Handball – offensiv, wie defensiv. Sie verfügen über zwei Blöcke, die unabhängig voneinander eingesetzt werden können und sie sind personell entsprechend variabel. Das wird ein ganz schweres Spiel für uns”, sagte die TSV-Trainer bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie. Um sich aber auch gleich wieder kämpferisch zu geben: “Wir können es wesentlich besser, als wir zuletzt gegen Hamburg gezeigt haben”.

Dass es die Recken besser können, dessen ist sich auch Johannes Sellin sicher. Der Rechtsaußen, der gerade seinen Vertrag mit der MT vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2017 verlängert hat, hat Respekt vor dem Tabellennachbar: “Das ist ein sehr gefährlicher Gegner, der gleichmäßig besetzt ist und dabei über gute Einzelspieler verfügt. Wie etwa die Torhüter Niko Weber und Martin Ziemer. Wir werden uns sehr gut vorbereiten müssen, wenn wir dort zwei Punkte holen wollen. Und genau das ist unser Ziel”.

Dieses für beide Teams letzte Spiel der Hinrunde wird geleitet von Fabian Baumgart (Altenheim) und Sascha Wild (Elgersweier), die DHB-Aufsicht hat Wolfgang Gremmel.

Bisherige Vergleiche: Von den acht gegeneinander ausgetragenen Spielen konnte die MT vier gewinnen, einmal trennte man sich unentschieden. Von den vier Siegen errangen die Nordhessen übrigens drei in Hannover, zuletzt im März vergangenen Jahres. (Bernd Kaiser)