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Hessische Konjunktur schaltet einen Gang höher

Hessen. Die Rezession in Europa ist überwunden und die Weltwirtschaft belebt sich langsam. „Wir rechnen für die letzten Wochen des Jahres 2013 mit einer sanften Erholung der Exportwirtschaft, getragen vom Ende der Rezession im Euroraum und einer Stabilisierung der Schwellenländer. Eine Konjunkturstütze wird auch im Jahr 2014 der private Konsum sein: Die gute Arbeitsmarktentwicklung, steigende Löhne, eine moderate Teuerungsrate und die sehr niedrigen Zinsen stimulieren die private Nachfrage. Zudem dürfte die schwache Investitionsneigung 2014 endgültig überwunden und darüber die Industriekonjunktur angeschoben werden“. Das erklärte die Präsidentin des Hessischen Statistischen Landesamts, Dr. Christel Figgener anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse des Gutachtens „Konjunkturprognose Hessen 2014″.

Die Gemeinschaftsprognose des Hessischen Statistischen Landesamts, der IHK Arbeitsgemeinschaft Hessen und der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern wurde heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Zudem wurde eine Arbeitsmarktanalyse und -prognose durch die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit (BA Hessen) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB Hessen) präsentiert.

Laut Gutachten wird das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Hessen im Jahr 2013 voraussichtlich um 0,8 Prozent (Deutschland: plus 0,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr zunehmen. Im Jahr 2014 dürfte die hessische Wirtschaft aufgrund einer wieder anspringenden Investitionstätigkeit und einer Belebung des Außenhandels mit 1,9 Prozent (Deutschland: plus 1,8 Prozent) erneut — und mit Blick auf die schwache Entwicklung in vielen europäischen Staaten sogar vergleichsweise stark — wachsen. Eine positive Entwicklung ist vor allem in der Informations- und Kommunikationssparte, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern sowie im Bereich „Verkehr und Lagerei“ zu erwarten, während die Entwicklung im Bereich „Öffentliche und private Dienstleister“ moderat ausfällt. Auch gewinnt das Baugewerbe weiter an Fahrt. Vor allem aber schalten die in Hessen vergleichsweise bedeutenden Unternehmensdienstleister einen Gang höher und stabilisieren durch ihr dynamisches Wachstum die konjunkturelle Entwicklung des gesamten Dienstleistungsbereichs. Dieser dürfte mit 2,2 Prozent ähnlich stark wachsen wie das Produzierende Gewerbe (2,1 Prozent).

Für 2014 erwarten die Regionaldirektion Hessen und das IAB Hessen, dass sich der positive Beschäftigungstrend fortsetzt und die Arbeitslosigkeit wieder etwas sinken wird.

Im Falle der erwarteten günstigen wirtschaftlichen Entwicklung prognostizieren die Wissenschaftler des IAB demzufolge im Jahresdurchschnitt ein weiteres Ansteigen der Beschäftigung um rund 0,7 Prozent (plus 16 000 Personen), bei einem gleichzeitigen Absinken der Arbeitslosigkeit auf rund 180 000 Personen.

„Der hessische Arbeitsmarkt bleibt auch 2014 stabil, wir erwarten keine großen Veränderungen gegenüber 2013. Wie bereits in diesem Jahr wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter ansteigen. Im Bundesvergleich wird das Wachstum allerdings unterdurchschnittlich bleiben. Dass die Arbeitslosigkeit nicht im gleichen Maße sinkt, ist das Ergebnis verschiedener Faktoren: Zum einen das Ergebnis steigender Bevölkerungszahlen durch die Zuwanderung aus dem europäischen Ausland und zum anderen die Zunahme der Erwerbsbeteiligung besonders bei Frauen, die der Stillen Reserve zuzurechnen sind, so Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.

Informationen zu diesem Thema finden Sie auch im Internet unter www.statistik-hessen.de. Dort kann die „Konjunkturprognose Hessen 2014“ kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden. Die Printversion kann zum Preis von 10,00 Euro (inklusive Versandkosten) per E-Mail (vertrieb@statistik-hessen.de) oder über das Webformular bestellt werden; http://www.statistik-hessen.de/publikationen/download/520/index.html. (red)