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MT muss bei Zweitliga-Topteam HC Erlangen antreten

dhb131210Erlangen/Melsungen. Der Mittwoch steht ganz im Zeichen des DHB-Pokals. Eine der Paarungen des Achtelfinals lautet “HC Erlangen vs. MT Melsungen”, also Zweite Liga gegen Erste Liga. Anwurf in der Erlanger Karl-Heinz-Hiersemann-Halle ist am 11. Dezember um 20 Uhr. Gleitet wird die Begegnung von Hanspeter Brodbeck und Simon Reich aus Metzingen. Wer verliert ist draußen, wer gewinnt, darf weiter von der Teilnahme am Final Four träumen – so einfach ist das. Und weil Pokalspiele manchmal nach eigenen Gesetzen ablaufen, hat der vermeintlich Schwächere gegen den vermeintlich Stärkeren immer auch eine Chance. Das wissen natürlich auch die Trainer der beiden Kontrahenten. So setzt Erlangens Frank Bergemann eben genau auf das Überraschungsmoment, während sein Melsunger Berufskollege Michael Roth die MT gefordert sieht, ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Schließlich haben seine Schützlinge zuletzt bei der TSV Hannover-Burgdorf, mit Ausnahme eines kleinen Durchhängers, einen tollen Auftritt hingelegt und den Europapokalteilnehmer mit 34:28 abgekanzelt. Keine Frage, die MT reist selbstbewusst nach Erlangen.

Dabei wollen sich die Nordhessen auch nicht von dem derzeitigen Tabellenstand der Nordbayern beeindrucken lassen. In der eingleisigen Zweiten Bundesliga liegt der HC zwei Minuspunkte hinter der führenden SG Bietigheim. Die lange Zeit führende Rolle musste das Bergemann-Team abgeben, weil es zuletzt etwas geschwächelt hat. Bei Empor Rostock, dem Club von Ex-MT-Trainer Rastislav Trtik, reichte es Ende November “nur” zu einem Remis und beim Tabellenzehnten Bittenfeld kassierte man gar eine 19:24-Klatsche. Im Pokal hat Erlangen bisher zwei Klassenkonkurrenten ausgeschaltet: In der ersten Runde den TV Hüttenberg mit 27:26 und in der zweiten Runde den ASV Hamm-Westfalen mit 33:29. Die MT kam nach Siegen über den Fünftligisten SG Heidelsheim-Helmsheim (50:22) und den Ligarivalen VfL Gummersbach (32:27) ins Achtelfinale.

“Wir werden selbstbewusst, aber ganz sicher nicht überheblich nach Erlangen fahren“, sagt Michael Roth, „Jeder bei uns weiß, welche Bedeutung der Pokal hat”. Der MT-Coach weiter: “Deshalb werden wir uns trotz der begrenzten Zeit gut auf diesen Gegner einstellen. Unser Procedere vor diesem Spiel ist deshalb das gleiche, wie bei einem Bundesligaspiel, inklusive Anreise am Vortag”, verrät Roth. Er selbst hat mit seinen früheren Vereinen Leutershausen und Östringen in Erlangen schon einschlägige Erfahrungen gemacht. Die enge Halle (1.500 Plätze) mit der stimmungsvollen Zuschauerkulisse sind ihm noch in bester Erinnerung, wenngleich er dies von manchem Spielergebnis nicht unbedingt behaupten mag.

Auch Melsungen hat sich bereits zu Zweitligazeiten mit den beiden Vorgängervereinen des HC, der HG Erlangen und dem CSC Erlangen heiße Duelle geliefert. Dabei wirkte zeitweise auch schon der heutige Trainer Frank Bergemann an der Seitenlinie. Zum bevorstehenden Kräftemessen sagt er: “Wir sind in einer tollen Situation, gegen eine solche Mannschaft unter Wettkampfbedingungen spielen zu können, die Mannschaft ist bereit dafür. Pokal ist Pokal, da kann alles passieren”.

Bekannteste Spieler in seinem Team sind die zu Saisonbeginn gekommenen Neuzugänge: Kreisläufer Sebastian Preiß (TBV Lemgo, Weltmeister 2007),  Jan Stochl (Bergischer HC, Ex-Nationaltorhüter Tschechien, Bruder von Füchse-Keeper Petr Stochl), Ole Rahmel (TuSEM Essen, derzeit mit 105 Treffern zweitbester Schütz der Liga) und Martin Murawski (Eintr. Hildesheim). Sie alle haben mit ihren Vorgängerclubs in der ersten Liga übrigens auch schon gegen die MT gespielt. (Bernd Kaiser)

Alle Paarungen des Achtelfinales:
HC Erlangen – MT Melsungen; Eintracht Hildesheim – Füchse Berlin; TuS N-Lübbecke – TBV Lemgo; EHV Aue – SG Flensburg-Handewitt; HSG Wetzlar – HBW Balingen-Weilstetten; FRISCH AUF! Göppingen – TV Bittenfeld; THW Kiel – Rhein-Neckar Löwen; VfL Bad Schwartau – SG Leutershausen.