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Webseite dokumentiert erstmals Stand der Energiewende

Region mit 27 Prozent Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch auf richtigem Weg

Quelle: ScreenshotKassel. Die cdw Stiftungsverbund gGmbH hat heute eine Webseite zur Energiewende in Nordhessen gestartet, mit der die regionalen Fortschritte einer breiten Öffentlichkeit transparent vermittelt werden sollen: Auf www.energiewende-nordhessen.com wird erstmalig mit Grafiken und weitergehenden Informationen der Ausbaustand der Erneuerbaren Energien im Strombereich in der Region dargestellt. Zusätzlich sind die aktuellen Leistungen der Solar- und Windenergieanlagen und deren prognostizierte Stromerträge für die nächsten drei Tage in den einzelnen Landkreisen visualisiert. Bereits heute decken die Erneuerbaren Energien in Nordhessen rund 27 Prozent des Stromverbrauchs, für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende aber muss der Ausbau weiter energisch vorangetrieben werden.

„Die regionale Energiewende ist uns als Stiftungsverbund ein besonderes Anliegen“, erläutert Volker Wasgindt, Geschäftsführer des gemeinnützigen cdw Stiftungsverbundes. „Schon heute ist Nordhessen ein wichtiger Standort für erneuerbare Energien und Energieeffizienz, der aber weiter an Bedeutung gewinnen soll. Wir möchten deshalb die Aufmerksamkeit für die Energiewende in Nordhessen intensivieren, Impulse für die weitere Entwicklung geben und nicht zuletzt das positive Image der Region in diesem Bereich verstärken. Die Webseite soll dabei Informations- und Motivationsquelle zugleich sein.“

Neben interaktiven Grafiken werden auf der Webseite auch einige Erneuerbare-Energien-Anlagen der Region mit Anlagensteckbriefen vorgestellt. Der regionale Stand der Energiewende ist zudem ergänzt um Informationen zum Ausbaufortschritt auf Bundes- und Landesebene. So kann jeder Nutzer auf einen Blick sehen, wie weit die Energiewende bereits in seiner eigenen Region fortgeschritten ist – und welche weiteren Impulse noch notwendig sind.

„Ein Blick auf die Webseite zeigt, dass sich Nordhessen mit einem Anteil der Erneuerbaren Energien von rund 27 Prozent am Stromverbrauch bereits auf dem richtigen Weg befindet“, so Wasgindt. „Allein im Strombereich generieren die Erneuerbaren Energien jährlich über 120 Millionen Euro regionale Wert-schöpfung in Nordhessen. Doch die Region darf sich nicht ausruhen, sondern sollte den Weg der Energiewende mutig und zügig fortsetzen. Entscheidend ist hier das Engagement der einzelnen Landkreise und Kommunen. Vom Ziel der Region einer hundertprozentigen regenerativen Stromversorgung bis spätestens 2050 sind diese allerdings noch sehr unterschiedlich weit entfernt.“

Eine Besonderheit findet sich auf der Webseite unter dem Reiter Prognose: Hier kann zu jedem Zeitpunkt die Summe der aktuellen Einspeisung der in Nordhessen installierten Solar- und Windenergieanlagen bis auf Landkreisebene nachverfolgt werden. Ergänzt wird diese durch eine 3-Tages-Vorhersage der Solar- und Windstromeinspeisung. Basis für die Prognose sind verschiedene meteorologische Dienste sowie die erfassten Leistungsdaten der Anlagen.

„Wir möchten damit nicht nur anschaulich die reale Einspeisung und das sich ideal ergänzende Zusammenspiel der Solar- und Windenergieanlagen in der Region vermitteln, sondern gleichzeitig auf die Bedeutung der Prognose für das zukünftige Stromversorgungssystem aufmerksam machen“, so Wasgindt weiter. „Denn die Prognose ist ein zentraler Baustein zum Leistungsausgleich der wichtigsten, aber eben auch fluktuierenden erneuerbaren Energiequellen Wind und Sonne. Sie wird maßgeblich zur sicheren Integration von weiter wachsenden Anteilen der Erneuerbaren Energien in das Stromnetz beitragen.“

Hintergrund
Die Energiewende vollzieht sich im Wesentlichen dezentral auf regionaler Ebene: Landkreise und Kommunen müssen die erforderlichen Impulse für den Ausbau der Erneuerbaren Energien geben und direkt vor Ort ihre eigene Energiewende umsetzen. Vor allem die Bürger nehmen hier eine Schlüsselrolle ein, ihr Engagement ist entscheidend für die Realisierung von regionalen sowie nationalen Ausbauzielen und für eine erfolgreiche Transformation des Energieversorgungssystems. Dies gilt auch für die Region Nordhessen, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2025 rund 33.000 Arbeitsplätze und eine entsprechende Infrastruktur im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zu schaffen.

Die Webseite energiewende-nordhessen.com unterstützt diesen Prozess. Sie soll kontinuierlich aktualisiert sowie sukzessive um weitere Inhalte erweitert werden. Alle regionalen Betreiber sind zudem eingeladen, Informationen zu noch nicht aufgeführten Erneuerbare-Energien-Anlagen in Nordhessen für weitere Anlagensteckbriefe zu übermitteln. Perspektivisch ist auch eine Ergänzung von Informationen zu fossilen Energieträgern und zur Wärmeerzeugung in Nordhessen angedacht. Aktuell sind hierzu allerdings noch keine ausreichenden Daten zugänglich.

Über die cdw Stiftungsverbund gGmbH
Die cdw Stiftungsverbund gGmbH ist eine Tochter der Günther Cramer Stiftung, Peter Drews Stiftung und Reiner Wettlaufer Stiftung. Seit dem Jahr 2012 konzentriert sich die Arbeit des gemeinnützigen Stiftungsverbundes unter der Maxime „energy for all“ auf zwei Schwerpunkte. Der erste Schwerpunkt ist die Elektrifizierung netzferner Gebiete in Entwicklungsländern: Der cdw Stiftungsverbund verfolgt die Vision, dezentrale Energiesysteme auf Basis Erneuerbarer Energien in Regionen zu bringen, die heute keine Anbindung an das Stromnetz haben. Hierzu entwickelt und fördert der Stiftungsverbund Geschäftsmodelle und Konzepte zur Verbreitung von PV-basierten dezentralen Inselsystemen in Entwicklungsländern. Der zweite Schwerpunkt liegt in der Unterstützung der Region Nordhessen, für deren Entwicklung sich der cdw Stiftungsverbund im Rahmen von einigen Handlungsfeldern aktiv einsetzt. Dazu zählt das Thema Nachhaltigkeit und die aktive Begleitung der regionalen Energiewende ebenso wie beispielsweise die Unterstützung einer gerechteren Chancenverteilung für Kinder und Jugendliche, die Kunst- und Kulturszene sowie auch die Förderung der Stadt Kassel als Universitäts- und Forschungsstandort. (red)