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Lorenz Funck überzeugte beim Halbmarathon

lorenz-funck140429Hannover/Melsungen. Strahlender Sonnenschein, eine tolle Zuschauerkulisse, gute Leistungen und über 18 000 Teilnehmer setzten bei der 24. Auflage des TUI-HANNOVER-MARATHON einen neuen Maßstab in der Landeshauptstadt von Niedersachen. Der Kenianer Henry Kipsigei konnte die 42195 Meter nach 2:11:30 Stunden für sich entscheiden. Bei den Frauen setzte sich nach der Aufgabe von Lisa Hahner aus Hünfeld die Algerierin Souad Ait Salem mit 2:33,09 Stunden durch. Auch wenn beide Streckenrekorde unangetastet blieben, konnten die Organisatoren einen neuen Teilnehmerrekord verbuchen. Es wurde auch deutlich, dass dieser Marathon die Herzen der Hannoveraner erobert hat, denn die geschätzten 200.000 Zuschauer gestalteten das Laufspektakel  zu einer großen „Runners-Party“.

90 Minuten nach dem Startschuss für die Marathonläufer starteten mehr als 7000 Teilnehmer  beim Halbmarathon. Viele Läuferinnen und Läufer durften sich im Ziel  über eine persönliche Bestzeit und das Erfolgserlebnis freuen, diese 21,0975 Kilometer bewältigt zu haben.

Im Lauf der Halbmarathonis startete auch der talentierte Melsunger Ausdauersportler Lorenz Funck,  der im Oktober 2013 als damals noch 16-Jähriger an einem Halbmarathonlauf in Bad Hersfeld teilgenommen und mit 1:32,39 Stunden auf sich aufmerksam gemacht hatte. Da er sich zurzeit in einer sehr guten Form befindet –  er bewältigte bei den nordhessischen Straßenlaufmeisterschaften in Eschwege die 10 Kilometer knapp unter 38 Minuten –  wollte er in Hannover die halbe Marathonstrecke unter 1:30 Stunden zurücklegen. Für die Starter, die ebenfalls diese Zeit anstrebten, stellte der Veranstalter einen „Pacemaker“ zur Verfügung. Lorenz Funck konnte locker und entspannt das vorgelegte Tempo mitlaufen und hatte bei der 10 Kilometermarkierung eine Zwischenzeit von 42:05 Minuten vorzuweisen.

Doch plötzlich machten die ansteigenden warmen Temperaturen vielen Läufern zu schaffen, so dass mehrere Läufer kollabierten. Ein 66-Jähriger aus Hannover konnte trotz optimaler Erstversorgung durch den Rettungsdienst nicht mehr gerettet werden und verstarb nach Einlieferung in ein Krankenhaus. Auch Lorenz Funck musste etwa zehn Minuten lang mit seinen schwindenden Kräften kämpfen und somit den Pacemaker ziehen lassen. Aber der Radko-Stöckl-Schüler erholte sich von diesem Einbruch und lief bei Kilometer 14 an den Pacemaker heran. „Getragen durch die Anfeuerungsrufe der vielen Zuschauer gestaltete ich die letzten sechs Kilometer mein eigenes Rennen und hatte sogar noch die Kraft, mein Tempo zu steigern, obwohl sich der letzte Kilometer wie ein Kaugummi zog und sehr zermürbend war“, erzählte Lorenz nach dem Rennen, das er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,27 km/h nach großartigen 1:28:43 Stunden als Zweiter in der Altersklasse der U18 beendete. Damit setzte das Langstreckentalent der MT Melsungen ein großes Achtungszeichen, denn von den 7077 Läuferinnen und Läufern, die das Ziel erreichten, sicherte er sich in der Gesamtwertung einen sensationellen 137. Platz. Die sommerlichen Temperaturen und manche starke Windböe verhinderte für ihn eine noch bessere Zeit.

Bereits wenige Minuten nach seinem Zieleinlauf konnte er ein erstes Statement abgeben „Hannover war von der Stimmung her noch um Klassen besser als Bad Hersfeld. Was hier alles auf die Beine gestelltt wurde, um den Läufern die sportliche Herausforderung so angenehm wie möglich zu machen, kann ich kaum beschreiben. Entlang der Strecke verfolgten Zehntausende von Zuschauern dieses Rennen und feuerten uns Läufer entweder begeistert an oder feierten ausgelassen zu den Rhythmen der Samba-Bands.  Ich glaube, ich werde nächstes Jahr wieder hier an den Start gehen!“ (ajw)