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Tarifrunde der Kunststoff Industrie Hessen ohne Ergebnis

Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent – Arbeitgeber legen kein Angebot vor

Hessen. Der Auftakt für die über 18.000 Beschäftigten in der Kunststoff verarbeitenden Industrie in Hessen ist nach Angaben der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am 6. Mai ohne konkretes Angebot der Arbeitgeberseite zu Ende gegangen und auf den 20. Mai vertagt worden. Die Industriegewerkschaft IG BCE fordert für ihre Gewerkschaftsmitglieder in den Betrieben eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Für eine gesicherte Ausbildung wird zusätzlich eine Verbesserung bei der Übernahme gefordert. Zusätzlich will man eine Weiterentwicklung des Tarifvertrages „Zukunft durch Ausbildung“. In der Kunststoff verarbeitenden Industrie werden ca. 70 Prozent der Ausgebildeten erst einmal befristet übernommen. „Das kann so nicht weitergehen. Die jungen Leute brauchen faire und tragfähige Perspektiven“, so Verhandlungsführerin Astrid Rasner.

Die Tarifforderung wurde von den Arbeitgebern „als überzogen“ zurückgewiesen. Der Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ wird bejaht. Übernahmeregelungen werden jedoch abgelehnt.

Nach Ansicht von Astrid Rasner, Verhandlungsführerin der IG BCE „wird es in der diesjährigen Tarifrunde um eine deutliche Einkommenserhöhung gehen!“

„Die Kunststoff verarbeitende Industrie Deutschlands sieht mit Zuversicht in die Zukunft. Sie liegt weltweit an dritter Stelle. Nach einer ‚kleinen Delle‘ in 2009 verzeichnet die Branche wieder deutliche Zuwachsraten.

„Die Ausgangssituation ist positiv. Die Branche ist wirtschaftlich gut aufgestellt und die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten müssen daran teilhaben, zumal die Reallöhne in Deutschland heute immer noch unter den Werten des Jahres 2000 liegen. Deshalb sind die Forderungen mehr als gerechtfertigt“, so Astrid Rasner. (red)