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Melsunger Leichtathleten kommen in Schwung

ajw140510eMelsungen. Dass die Leichtathleten der MT 1861 Melsungen in der noch jungen Freiluftsaison in Schwung kommen, war bei den gut organisierten und reibungslos ablaufenden Kreismeisterschaften für die Männer und Frauen deutlich zu spüren. Sieben der elf Meistertitel, die im Waldstadion in diesen beiden Klassen vergeben wurden, blieben in Melsungen. Drei erste Plätze sicherten sich die Männer, vier Titel wurden auf dem Konto der MT-Frauen gut geschrieben. Aber auch die Konkurrenz zeigte eine Reihe vorzüglicher Leistungen.  Besonders eindrucksvoll setzten sich die Sprinter in Szene.  Daniel Hundt vom Tuspo Borken wurde seiner Favoritenstellung als schnellster Mann im Schwalm-Eder-Kreis wieder einmal gerecht und siegte unangefochten in vorzüglichen 11,15 Sekunden. Den zweiten Rang sicherte sich mit 11,54 Sekunden Bastian Schäfer aus Steinatal. Damit war das Sprintfinale das herausragende Ereignis der an guten Ergebnissen keineswegs armen Titelkämpfe. Über 400 Meter zeigte Yannick Hoos, der über 100 Meter mit 11,77 Sekunden den dritten Platz belegt hatte,  seine gute Sprintausdauer und siegte mit in 51,90 Sekunden vor Mittelstrecken-Ass Henning Schein (54,77 Sekunden). Der Obervorschützer hatte vorher die 1500 Meter in 4:19,16 Minuten für sich entscheiden können.

In der 4x100m-Staffel der Männer stand Melsungens schnellster Sprinter nicht zur Verfügung, denn Henri Alter hatte sich eine Woche vorher beim Fußballspielen am Fuß verletzt und klagte immer noch über Schmerzen. So lief eine Jugendstaffel, die in dieser Besetzung noch nie an den Start ging und selbst im Training noch keinen Wechsel trainiert hatte. Jan Ullrich, der verletzungsanfällig ist, und vor dem Wettkampf wieder über eine Verletzung klagte, war ein Risikofaktor für diese Staffel, obwohl er im Training einen ganz starken Eindruck hinterließ. Die Entscheidung, ihn als Startläufer einzusetzen, belohnte der 18-Jährige mit einem großartigen Rennen in der ersten Kurve. Obwohl der Wechsel noch ausbaufähig ist, fand Michael Hiob sofort in seinen Lauf und schoss die Gegengerade herunter, dass man seine Freude daran haben konnte.  Als dritter Läufer machte Luca Miedl seine Sache ebenfalls recht gut.  Auch er lief etwas zu spät los, aber als er den Stab in seiner Hand hielt, sprintete er kraftvoll in die letzte Kurve hinein und überreichte den Stab nach einen Sicherheitswechsel auf Dennis Horn,  der diese Meisterschaft als Schlussläufer perfekt machte.  „Mit dieser Jugendstaffel peilen wir eine Zeit unter 47 Sekunden an“,  sagte Alwin J. Wagner vor dem Lauf.  Als das Ergebnis von 46,42 Sekunden bekannt gegeben wurde, war man mehr als zufrieden, denn mit besseren Wechseln und einem gesunden Henri Alter ist das MT-Quartett bei den Landesmeisterschaften in der Lage, 45 Sekunden und schneller zu laufen.

ajw140510aajw140510bDass Henri Alter trotz seines lädierten Fußes die beiden Sprungwettbewerbe souverän für sich entschied, spricht für den vielseitigen MT-Athleten.  Nach einem ungültigen Versuch im Weitsprung, erreichte er im zweiten Durchgang 5,87 Meter und verzichtete auf die restlichen Sprünge.  Er siegte damit vor seinen beiden Vereinskollegen Franz Krämer und Heinrich Kehr, denen noch das Sportabitur, das einen Tag vorher abgenommen wurde, in den Knochen steckte.  Im Hochsprung übersprang Henri Alter als einziger Wettkämpfer an diesem Abend 1,75 Meter und unterstrich erneut seine enorme Sprungkraftfähigkeit.

Bei den Frauen warteten im 100m-Sprintfinale die drei Starterinnen der MT 1861 Melsungen mit einem dreifach Erfolg auf. Wie von einem Katapult abgeschossen jagte die stark verbesserte Celine Kühnert (MT Melsungen) nach dem Startschuss auf und davon und demonstrierte einen Start-Ziel-Sieg. Auch wenn die 17-jährige Karolin Siebert, die bei diesen Meisterschaften in der Frauenklasse startete, zum Schluss noch mächtig aufkam, ließ sich Celine Kühnert diesen Titel nicht mehr nehmen und triumphierte mit persönlicher Bestzeit von 13,47 Sekunden.  Im Vorjahr stand sie noch mit 13,74 Sekunden in der Bestenliste. Karolin Siebert, im Vorjahr wegen einer Verletzung nur mit 14,12 Sekunden verzeichnet, steigerte sich als Vizemeisterin auf 13,55 Sekunden. Und auch Lisa Arend, deren Trainingsrückstand man ihr noch anmerkte, überzeugte mit 14,00 Sekunden.

ajw140510cajw140510fMit Ehrgeiz und Kampfgeist lief die leicht erkältete Karolin Siebert die Stadionrunde und war stark genug, das angschlagene Tempo 400 Meter lang zu halten. Nach 64,04 Sekunden holte sie sich ihren ersten Sieg in der Frauenklasse. „Im nächsten Rennen sollte für Karolin bei entsprechender Konkurrenz schon eine 62er-Zeit herausspringen“,  meinte Alwin Wagner und freute sich über ihren Elan. Im Rennen über 1500 Meter setzte sich Antje Stemmler aus Obervorschütz mit 5:45,73 Minuten knapp vor Katharina Ort aus Borken (5:48,54 Min.) durch.

Über 4×100 Meter beeindruckte das MT-Quarett mit Hanna Steuber, Katharina Wagner, Lisa Arend und Celine Kühnert.  Als Startläuferin zeigte die Schülerin aus Beiseförth ein tolles Kurvenrennen und reichte den Stab  nach einem famosen Wechsel an Katharina Wagner weiter, die wegen ihres Studiums in Marburg nicht rechtzeitig zu diesen Meisterschaften anreisen konnte und somit auf den 100m-Lauf verzichten musste.  Dennoch lief die 19-Jährige wie erwartet ein starkes Rennen und wechselte auf Lisa Arend, die zum ersten Mal in der Kurve lief. Auch die nordhessische Meisterin im Kugelstoßen und Hammerwerfen konnte auf ihrem Abschnitt überzeugen, so dass Celine Kühnert nur noch den Staffelstab sicher über die Ziellinie bringen musste. Nach 53,47 Sekunden erreichte dieses Quartett eine Zeit, mit der man am Ende des Jahres in der Landesbestenliste vertreten sein wird und bei den nordhessischen Meisterschaften trotz der vielen Startgemeinschaften eine Chance auf einen vorderen Platz besitzt.

ajw140510dSpannend verlief auch der Weitsprung der Frauen. Nach den ersten beiden Sprüngen sah es so aus, als ob Celine Kühnert sich auch den Titel in diesem Wettbewerb holen würde.  Die Kreismeisterin im Sprint begann mit 4,70 Meter und und ließ 4,87 Meter folgen.  Katharina Wagner, die kurz vor der Entscheidung im Weitsprung das Stadion erreichte,  landete mit ihrem ersten Sprung bei 4,47 und kam im zweiten Durchgang auf 4,62 Meter.  Da sie bei diesem Versuch fast 40 Zentimeter verschenkt hatte, war sie in der Lage,  fünf Meter und weiter zu springen. Und tatsächlich ging sie mit ihrem dritten Versuch von 4,90 Meter in Führung. Celine machte esnoch einmal spannend, denn sie erreichte 4,88 Meter.  Als Katharina sich  auf 5,02 Meter  verbesserte, war der Wettkampf entschieden. (red)