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Inflationsrate steigt im Juni auf 0,9 Prozent

Hessen. Das Niveau der Verbraucherpreise in Hessen lag im Juni 2014 um 0,9 Prozent höher als vor einem Jahr. Im Mai hatte die Inflationsrate mit 0,7 Prozent den niedrigsten Wert seit über drei Jahren erreicht, im April betrug sie 1,3 Prozent. Der Anstieg der Inflationsrate im Juni hat kein breites Fundament, sondern ist durch die Preisentwicklung weniger Produktgruppen bestimmt. So verteuerten sich Pauschalreisen gegenüber Mai 2014 um 11,7 Prozent und Kraftstoffe um 2,4 Prozent. Allein die Preisentwicklung dieser beiden Produktgruppen ließ die Inflationsrate im Juni um 0,2 Prozentpunkte steigen. Binnen Monatsfrist stieg das mit dem Verbraucherpreisindex gemessene Preisniveau insgesamt um 0,4 Prozent.

Das Preisniveau für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) stieg im Juni 2014 gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent und erreichte nach den Preisrückgängen der vergangenen Monate wieder genau das Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats (Juni 2013). Die Preisentwicklung der einzelnen Energieprodukte verlief unterschiedlich. Teurer gegenüber dem Vormonat wurden Benzin (plus 2,8 Prozent gegenüber Mai 2014), Diesel (plus 1,5 Prozent) und Heizöl (plus 1,1 Prozent). Das Preisniveau für Strom und Erdgas blieb unverändert. Autogas war 0,4 Prozent billiger als im Vormonat. Binnen Jahresfrist stiegen die Preise für Strom (plus 2,2 Prozent gegenüber Juni 2013) und Erdgas (plus 0,2 Prozent). Billiger wurden Autogas (minus 5,4 Prozent), Diesel (minus 1,8 Prozent) sowie Benzin und Heizöl (jeweils minus 0,4 Prozent). Ohne Energie gerechnet lag die Inflationsrate bei 1,0 Prozent.

Der Anstieg des Preisniveaus für Nahrungsmittel (plus 0,2 Prozent gegenüber Mai 2014) ist durch höhere Preise für Speisefette und -öle (plus 0,9 Prozent), Gemüse (plus 0,7 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (plus 0,6 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 0,5 Prozent) verursacht. Für Obst (minus 1,3 Prozent), Fisch (minus 0,7 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (minus 0,2 Prozent) zahlten die Verbraucher weniger als im Vormonat. Gegenüber Juni 2013 waren Nahrungsmittel insgesamt um 0,4 Prozent billiger. Die Preisentwicklung der einzelnen Produktgruppen verlief sehr unterschiedlich. Besonders deutlich sanken binnen Jahresfrist die Preise für Gemüse (minus 13,2 Prozent gegenüber Juni 2013). Ebenfalls billiger waren Obst (minus 1,8 Prozent), Speisefette und -öle (minus 1,3 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (minus 0,7 Prozent). Die Preise für Molkereiprodukte und Eier (plus 7,3 Prozent), Fisch (plus 2,2 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (plus 1,6 Prozent) stiegen. Das Preisniveau für alkoholfreie Getränke lag im Juni 2014 um 0,8 Prozent niedriger als vor einem Jahr.

Die Preise langlebiger Gebrauchsgüter lagen im Juni 2014 um 0,4 Prozent unter dem Niveau von Juni 2013, die Preise von Gebrauchsgütern mit mittlerer Lebensdauer 0,5 Prozent darunter. Billiger wurden insbesondere Produkte der Unterhaltungselektronik (minus 3,3 Prozent), darunter vor allem Fernsehgeräte (minus 12,7 Prozent) und Notebooks einschließlich Tablets (minus 9,7 Prozent). Entgegen dem Trend sinkender Preise in dieser Produktgruppe wurden Tintenstrahldrucker (plus 8,3 Prozent) und Computerzubehör wie Joystick und Gamepad (plus 6,5 Prozent) binnen Jahresfrist teurer. Das Preisniveau für Haushaltsgeräte lag 1,0 Prozent, für Bekleidung 1,1 Prozent und für Schuhe 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich im Juni binnen Jahresfrist durchschnittlich um 1,5 Prozent. Höhere Preise zahlten die Verbraucher u. a. für Verbundfahrkarten (plus 3,5 Prozent gegenüber Juni 2013), Pauschalreisen (plus 2,6 Prozent) sowie die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 2,2 Prozent). Die Wohnungsmieten, deren Gewicht im Verbraucherpreisindex gut ein Fünftel beträgt, lagen im Juni – wie im Mai – 1,6 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)