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Starker Auftritt der Melsunger 400 Meter-Läuferinnen

ajw14071aKassel/Melsungen. Die Leichtathleten der MT 1861 Melsungen gehörten zu den Leistungsträgern bei den Meisterschaften des Kreises Kassel, an denen mehr als 200 Teilnehmer aus 15 nordhessischen Vereinen an den Start gingen. Aus Melsunger Sicht sollte der 400m-Lauf als Qualifikationslauf für die hessischen HLV- Jugendmeisterschaften am 12. und 13. Juli in Gelnhausen der Höhepunkt sein. Stellten sich doch mit Karolin Siebert, Katharina und Marie Wagner gleich drei Läuferinnen aus dem erfolgreichen Staffelquarttet, das sich Fronleichnam in Wehrheim den Landestitel über 4×400 Meter holte, dem Starter.

Um aber an den Landesmeisterschaften teilnehmen zu können, wurden vom Landesverband eine Hürde als Qualifikationsnormen gesetzt. Die Verantwortlichen legten für die A-Norm 61,00 Sekunden fest. Wer diese Zeit unterbietet, kann ohne weitere Bedingungen bei den Landesmeisterschaften starten. Da 24 Läuferinnen zu diesem Höhepunkt auf Landesebene zugelassen werden, aber maximal zehn Jugendliche in der Lage sind, diese Norm zu erreichen, wurde noch eine B-Norm eingeführt, die bei 65 Sekunden liegt. Für die Landesmeisterschaften füllt man den Wettbewerb mit den Läuferinnen, die diese B-Norm geschafft haben, so weit auf, bis das Kontingent von 24 Läuferinnen erschöpft ist.

Als der Starter die Viertelmeilerinnen auf die Reise schickte, lief Karolin Siebert auf Bahn vier nach einem nicht allzuschnellen Beginn bereits nach der Hälfte der Strecke zu der vor ihr laufenden Katharina Wagner auf, die ihrerseits Marie Wagner auf Bahn sieben laufend, nach 150 Meter eingeholt hatte. Eingangs der Zielgeraden konnte Karolin noch einen Gang zulegen und entschied dieses Testrennen nach 61,29 Sekunden für sich. Sie zog Katharina Wagner, die 62,76 Sekunden für die Stadionrunde belegte, zur persönlichen Bestzeit mit. Marie Wagner, die bei 200 Meter mit 33 Sekunden gestoppt wurde, belegte nach dem langsamen Beginn mit 64,20 Sekunden den dritten Platz.

ajw140701cKarolin Siebert, die die anvisierte Zeit unter 61 Sekunden knapp verfehlte, war bereits für den 400m-Lauf der U20 in Gelnhausen qualifiziert, denn nach ihren glänzenden 66,17 Sekunden, wo sie sich im Meisterschaftsrennen über 400m-Hürden den zweiten Platz bei den Frauen sicherte, konnte sie an ihre Nominierung einen Haken machen.

Mit ihrer Zeit von Kassel nimmt Karolin in der U20 den fünften Rang in Hessen ein. Katharina Wagner gehört mit ihren 62,76 Sekunden als Neunte ebenfalls noch zu den TOP-TEN in Hessen. Ob sich Marie Wagner vom Landesverband für die Meisterschaften zugelassen wird, entscheidet sich am Wochenende. „Ich bin zuversichtlich, dass Marie mit ihrer Zeit 64,20 Sekunden zu den besten 24 Jugendlichen in Hessen gehört“, sagte Alwin J. Wagner.

Pünktlich zum 800m-Finale der weiblichen U20 setzte ein starker Regen ein, der keine gute Zeiten mehr erwarten ließ. In ihrem vorletzten Testrennen vor den Landesmeisterschaften sollte Julia Klute (MT Melsungen) eine Zeit unter 2:30 Minuten laufen und dabei mit einem schnellen Anfangstempo die erste Runde in 73 Sekunden zurücklegen. In diesem Rennen startete auch Karolin Friedrich (LAV Kassel), eine hervorragende Mehrkämpferin, die sich auch auf der Mittelstrecke durch 800m-Zeiten unter 2:24 Minuten ausgezeichnet hatte.

Wie erwartet, lief Friedrich zügig an und legte die erste Runde in 71 Sekunden zurück. Wesentlich zurückhaltender zeigte sich in diesem Wettkampf Julia Klute. Es war deshalb nicht verwunderlich, dass die fünffache Nordhessenmeisterin nach der Hälfte bereits einen Rückstand von über vier Sekunden hatte. Erst 300 Meter vor dem Ziel nahm sie behutsam, aber energisch die Verfolgung auf und schloss im Scheitelpunkt der letzten Kurve zu der Mehrkampfhoffnung des LAV Kassel auf. Auf der Zielgeraden absolvierten die beiden jungen Läuferinnen einen beachtenswerten Spurt, bei dem sich Karolin Friedrich als Siegerin durchsetzen konnte, weil sie den Angriff von Julia gekonnt und mit letzter Energie parierte. Die Melsunger Mittelstrecken-Läuferin, der die Aufholjagd viel Kraft gekostet hatte, war nicht mehr in der Lage, einen zweiten Angriff kurz vor dem Ziel zu starten. Dennoch zeigte sie sich zufrieden, denn mit 2:31,20 Minuten blieb sie nur eine halbe Sekunde hinter Karolin Friedrich. „Ich hatte mir zu Beginn des Rennens das hohe Tempo von Karolin nicht zugetraut, denn schließlich hat sie in diesem Jahr schon mehrfach die 800 Meter unter 2:25 Minuten gelaufen“, sagte Julia, die sich immer noch im Bereich der sportlichen Lehr- und Wanderjahre befindet. Alwin J. Wagner hofft bei ihr in Gelnhausen auf eine Zeit um 2:26 Minuten. „Wenn Julia das Tempo im 800m-Finale von Beginn an mit geht, müsste sie die Zielvorgabe erfüllen“.

ajw140701bIm Gegensatz zu Julia Klute war Aaron Werkmeister mit seiner Siegerzeit im 800m-Lauf der U18 nicht zufrieden. Bei den nordhessischen Meisterschaften am 25. Mai in Kassel wurde der Vorjahresschüler mit 2:15,32 Minuten noch klar von Henrik Hartmann aus Niederelsungen (2:11,54 Min.) besiegt . Bei dem erneuten Aufeinandertreffen sollte das Melsunger Mittelstrecken-Talent nach den guten Trainingseindrücken nicht nur Henrik Hartmann bezwingen, sondern auch zum ersten Mal die 800 Meter unter 2:10 Minuten zurücklegen. Mit dieser Zeit hätte er sich der 16-Jährige sogar für die Landesmeisterschaften der U20 qualifiziert. Als Marschplan wurde eine erste Runde in 64 Sekunden vorgegeben. Aber für eine so schnelle Runde spielte „sein Kopf“ noch nicht mit. So konzentrierte sich Aaron nur auf das Duell mit Henrik Hartmann und lief 700 Meter hinter ihm her. Nachdem diese beiden die erste Runde in 67 Sekunden zurückgelegt hatten, war an eine Zeit unter 2:10 Minuten nicht mehr zu denken. Auf der Zielgeraden entschied sich der Ausgang des Rennens und dieses Mal erwies sich Aaron Werkmeister als der Stärkere. Henrik Hartmann, der bei den Landesmeisterschaften der U18 mit 2:09,55 Minuten einen starken Lauf hinlegte, musste sich dieses Mal (2:13,28 Min.) überraschend Aaron Werkmeister (2:12,70 Min.) geschlagen geben.

ajw140701dMit zwei überlegenen Siegen beeindruckte auch der U18-Sprinter Tim Hochschoner (MT Melsungen). Bei leichtem Rückenwind setzte er sich mit 12,09 Sekunden vor Eric Alsmann (12,24) und Kevin Wolf (12,50 Sek.), beide aus Großenritte, souverän durch und gewann anschließend auch den Weitsprung mit 5,57 Meter, der unter denkbar ungünstigen Bedingungen über die Bühne gebracht wurde. Die Weitspringer mussten, nachdem sie sich eingesprungen hatten, über zwei Stunden warten, weil keine Kampfrichter vor Ort waren. So war es kein Wunder, dass der Rohdiamant aus dem Edertal nicht die erhoffte Leistung bringen konnte. Mit nur einem gültigen Sprung setzte er sich im zweiten Durchgang mit 5,57 Meter vor Eric Alsmann (5,48 m) an die Spitze und gab sie bis zum Ende nicht mehr ab. Bei besseren Bedingungen könnte der Drei-Burgen-Schüler aus Felsberg, der im neuen Schuljahr nach Melsungen zur Geschwister-Scholl-Schule wechselt, der nächste 6m-Springer der Melsunger Turngemeinde werden. (ajw)