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Hessenweiter Aktionstag zur Glücksspielsucht

Schwalmstadt-Treysa. Die Sportwettenbranche boomt, an jeder Straßenecke entstehen Wettbüros – obwohl die Angebote zur Zeit illegal sind. Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen und die örtlichen Fachberatungen für Glücksspielsucht weisen mit einer landesweiten Öffentlichkeitsaktion jetzt auf Suchtrisiken von Sportwetten hin. Über 40.000 Menschen in Hessen haben Probleme mit Glücksspielen, darunter fallen auch Sportwetten. Auf dieses Thema soll am 25. September 2014 die hessische Bevölkerung aufmerksam gemacht und für die Problematik von Sportwetten im Gespräch mit Fachleuten vor Ort sensibilisiert werden. Mit riesigen Bodenzeitungen, die in Fußgängerzonen ausgelegt werden, werden die Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS) und die örtlichen Fachberatungen für Glücksspielsucht in 13 hessischen Städten Passanten befragen: „Was denken Sie? Sportwetten – riskant oder nicht?“

In Schwalmstadt-Treysa wird der für die Region zuständige Fachberater für Glücksspielsucht, Dieter Schmitz, vom Diakonischen Werk Oberhessen in Marburg die Aktion, zusammen mit den Kollegen Heike Eckert und Dieter Wilhelm von der Hephata Beratungsstelle Jugend, Drogen und Sucht in Treysa durchführen. Zwischen 12 und 14 Uhr wird die Bodenzeitung in der Bahnhofstrasse/ Ecke Wagnergasse ausgebreitet und die Passanten sind nach ihrer Meinung gefragt.

„Gerade in unserer ländlichen Gegend wird noch häufig versucht, ein von Spielsucht betroffenes Familienmitglied mit Unterstützung der Familie zu stabilisieren. Dies bedeutet oft auch die Übernahme von Spielschulden durch Familienangehörige. Leider wird diese gut gemeinte Unterstützung oft zum Bumerang und kann ganze Familien mit in den Teufelskreis der Sucht ziehen.“ erklärt Heike Eckert, Leiterin der Hephata  Beratungsstelle Jugend, Drogen und Sucht.

„Möglichst zeit- und wohnortnahe professionelle Hilfe  könne dazu beitragen, durch schnelle therapeutische Hilfe den Suchtkreislauf zu unterbrechen und das Abrutschen in eine Abhängigkeit zu verhindern“, so Dieter Schmitz, Fachberater Glücksspielsucht, deshalb wolle er zukünftig in Zusammenarbeit mit der Hephata Beratungsstelle regelmäßige Beratungstermine für Glücksspieler und ihre Angehörigen auch in Treysa anbieten.

Fakten zu Glücksspielsucht und Sportwetten
Nach der neuesten Bevölkerungsbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) von 2013 ist für den Schwalm-Eder-Kreis mit etwa 1.800 problematischen und pathologischen Glücksspielern zu rechnen. Am häufigsten wird an Geldspielautomaten in Spielhallen gespielt. Im Schwalm-Eder-Kreis sind nach neuesten Angaben des Ordnungsamtes 367 Geldspielgeräte in 37 Spielhallen in Betrieb. Die Spieler verlieren daran zirka acht Millionen Euro im Jahr. Daneben nimmt die Teilnahme an Sportwetten zu. Der geschätzte Umsatz des Jahres 2012 in Deutschland beläuft sich auf rund 6,8 Milliarden Euro. Von Suchtrisiken in Zusammenhang mit Sportwetten sind vor allem männliche und junge Sportwetter betroffen. Hohe Gewinnaussichten, gute Quoten, vermeintlich sichere Tipps und die eigenen Sportkenntnisse animieren viele Menschen, sich an Sportwetten zu beteiligen. Bereits Jugendliche zocken munter mit, sei es in Sportwettbüros oder im Internet, trotz der gesetzlichen Teilnahmebeschränkung ab 18 Jahren. „Gerade Sportwetten werden auch zunehmend online per Smartphone abgeschlossen. Dabei ist das Umgehen der Alterskontrolle besonders einfach“, beschreibt die Landeskoordinatorin für Glücksspielsucht in der HLS, Daniela Senger-Hoffmann, die problematische Entwicklung.

Der Jugendschutz, der Minderjährigen die Spielteilnahme untersagt, muss seitens der Anbieter sichergestellt und durch Kontrollen der Behörden überprüft werden, fordert der Geschäftsführer der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS), Wolfgang Schmidt-Rosengarten. „Gerade junge Menschen mit 14, 15 oder 16 Jahren sind für die Risiken des Glücksspielens besonders empfänglich. Wenn sie einen kurzzeitigen Erfolg erzielen, führt dieses häufig zu einer Überschätzung der eigenen Fähigkeiten. Die Gefährdung für eine spätere Problementwicklung ist groß“, so Schmidt-Rosengarten weiter. Deshalb hat die HLS speziell für Jugendliche eine Broschüre zum Thema Sportwetten entwickelt. Die Broschüre mit dem Titel »Wetten, dass Du das noch nicht wusstest?« wird am landesweiten Aktionstag verteilt. (red)



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