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Kommunaler Klimaschutz: Drei hessische Preisträger

Schwalm-Eder. Die Stadt Kassel, die Gemeinde Sulzbach und der Schwalm-Eder-Kreis wurden heute beim Bundeswettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“ in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet und können sich jeweils über 30.000 Euro Preisgeld freuen. „Hessische Klimaschutzaktivitäten sind preiswürdig! Diese Ehrung zeigt, dass sich kommunales Engagement im Bereich Klimaschutz lohnt, und dass die in Hessen entfalteten Aktivitäten besondere Aufmerksamkeit verdienen“, freute sich Klimaschutzministerin Priska Hinz. Der Schwalm-Eder-Kreis wurde in der Kategorie „Kommunaler Klimaschutz durch Kooperation“ für das Kooperationsprojekt „Technikhaus EnergiePLUS“ an der Radko-Stöckl-Schule in Melsungen ausgezeichnet. Gemeinsam mit einer Vielzahl von lokalen Akteuren hat der Kreis ein „Musterhaus“ für Gebäudesanierung geschaffen, das als innovativer Lern- und Informationsort für Berufsschüler und viele weitere Interessierte dient.

Der Schwalm-Eder-Kreis führt mit dem Projekt sein Leitbild der Verknüpfung von effizienter Energieversorgung und Umweltbildung fort. Bereits während der Bauphase boten die ausführenden Handwerksbetriebe und Hersteller im Technikhaus Seminare zu verschiedenen Materialien und Techniken für angehende Handwerker, Fachleute und weitere Interessierte an. Dem pädagogischen Nutzungskonzept entsprechend, wurden die Berufsschüler von Anfang an in die Projektplanung und Umsetzung der baulichen Maßnahmen eingebunden „Wir müssen die nächste Generation mitnehmen. Nur so können wir nachhaltiges Handeln und Wirtschaften auf den Weg bringen. Dies greifen wir auch mit dem Schwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ in der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie auf. Das prämierte Vorhaben ist ein herausragendes Beispiel dafür“, so Ministerin Hinz.

Kassel wurde für die klimafreundliche Planung und Durchführung des „Hessentags 2013“ in der Kategorie „Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen“ ausgezeichnet. Ein ausgefeiltes Mobilitätsmanagement ermöglichte klimafreundliche Reise- und Teilnahmebedingungen. Auf der Veranstaltung selbst standen Catering, Technik sowie ein attraktives Begleitprogramm ganz im Zeichen des Klimaschutzes. Damit wurde den Teilnehmern kontinuierlich verdeutlicht, welchen positiven Einfluss das eigene Verhalten auf die Klimabilanz hat. „Das Beispiel von Kassel zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten, sich klimaschützend zu verhalten. Selbst Großveranstaltungen können hier entsprechend organisiert werden“, so Ministerin Hinz.

Die Gemeinde Sulzbach erhielt ebenfalls in der Kategorie „Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen“ eine Auszeichnung für die vorbildliche Bürgerbeteiligung beim Thema nachhaltige Verkehrsentwicklung vor Ort. Das Projekt überzeugte insbesondere durch das strukturierte Vorgehen von der Ideengenerierung bis zur Umsetzung von Einzelprojekten in unterschiedlichen Arbeitsgruppen und durch die gelungene Aktivierung zahlreicher Bürger. „Nicht nur die anderen, sondern wir selber sind der Verkehr“ und „Alles andere als Auto“ waren von Beginn an die Mottos der Mitwirkenden. „Ohne die Bürgerinnen und Bürger kann der Klimaschutz nicht vorankommen. Sie sind sowohl Expertinnen und Experten für ihre eigenen Klimaschutzmöglichkeiten als auch Multiplikatoren – wenn sie denn eingebunden werden. Das ist in Sulzbach besonders geglückt. Für uns ist dies Ansporn und Verpflichtung zugleich, in den Klimaschutzanstrengungen des Landes weiter voranzugehen.“, so Priska Hinz abschließend.

Hintergrund:
Den Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“ lobt das Bundesumweltministerium seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative zusammen mit dem, beim Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelten, Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz aus. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Ausgezeichnet werden Kommunen und Regionen für besonders vorbildliche Klimaschutzprojekte.

Der Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“ gliedert sich in drei Kategorien, in jeder Kategorie gibt es drei Preisträger. Alle neun diesjährigen Preisträger erhalten jeweils 30.000 Euro Preisgeld.

In diesem Jahr wurden insgesamt 117 Beiträge eingereicht. In der Kategorie „Kommunaler Klimaschutz durch Kooperation“ gab es 38 Bewerber, die Kategorie „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ konnte 23 Bewerbungen verzeichnen und insgesamt 56 Bewerbungen gingen in der Kategorie „Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen“ ein. (red)