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MT will gegen Bietigheim Favoritenrolle gerecht werden

mt-melsungen141014Kassel/Melsungen. Erstmalig nach dem furiosen Start in den Europapokal mit dem Sieg gegen Toulouse vor vierzehn Tagen und zwei Auswärtsspielen der DKB-Handball-Bundesliga in Hamburg und Lübbecke steht die MT am Mittwoch, 15. Oktober 2014, gegen Aufsteiger Bietigheim wieder vor eigenem Publikum auf dem Parkett. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 20.15 Uhr, Karten gibt es noch im Vorverkauf und am Spieltag an der Hallenkasse. Aus den letzten Begegnung mit dem HSV Handball und dem TuS N-Lübbecke brachte die MT nur einen Zähler aus Ostwestfalen mit nach Hause. Und weil der letzte Bundesligasieg bereits fünfeinhalb Wochen zurück liegt (am 07.09. ein 35:30-Erfolg gegen Lemgo ) ist es aus Sicht der Nordhessen höchste Zeit, endlich mal wieder die volle Punktzahl einzufahren.

“Na klar, da braucht man nicht drumherum zu reden, wir sind gegen den Klassenneuling heute Favorit”, gibt Michael Roth zu. “Aber”, so ergänzt der MT-Trainer, “ich hoffe, inzwischen haben alle gesehen, dass diese Liga ständig Überraschungen bereit hält. Deshalb müssen wir voll konzentriert, mit viel Energie und kämpferischem Einsatz in das Spiel gegen Bietigheim hineingehen, um uns am Ende hoffentlich mit einem Sieg zu belohnen”.

Die genannten Attribute hat das MT-Team zweifellos auch in den beiden Auswärtsspielen in Hamburg und Lübbecke in die Waagschale geworfen. Dabei fehlten den Nordhessen bei den Elbestädtern quasi nur Millimeter, um dort ein Coup zu landen. Zumindest für ein Remis hätte es fast gereicht, wenn die letzte Wurfgelegenheit ihr Ziel gefunden hätte. So aber mussten Vuckovic & Co. beim 30:31 mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Wie gut, dass es dann zuletzt in Lübbecke wenigstens zu einem Teilerfolg reichte. Dort, wo die MT seit sieben Jahren nichts Zählbares ergattern konnte, trotzte man den beinahe als “Angstgegner” zu bezeichnenden Ostwestfalen ein 28:28 ab. Dabei ging in diesem Fall besonderer Dank an Mikael Appelgren, der in den letzten fünf Minuten sein Tor förmlich zunagelte und an Johannes Sellin und Nenad Vuckovic, die mit ihren drei Toren noch den 25:28-Rückstand wettmachten. Im Spielverlauf bis dahin waren bei mehreren aussichtsreichen Gelegenheiten entweder Chancen liegen gelassen worden oder man hatte es dem Gegner zu einfach gemacht.

Solche “Durchhänger” gilt es am Mittwoch gegen die schwäbische Dreifach-Spielgemeinschaft aus Bietigheim, Metterzimmern Bissingen tunlichst zu vermeiden. Ob die MT dann in voller Besetzung antreten kann, wird sich kurzfristig entscheiden. Zuletzt in Lübbecke musste Rechtsaußen Christian Hildebrand wegen einer Bänderdehnung im Sprunggelenk passen. Zudem plagt sich Regisseur Patrik Fahlgren schon geraume Zeit mit Ellbogenbeschwerden.

Die SG Bietigheim besteht bis auf die beiden Torhüter Jan Kulhanek (Tscheche) und Mihailo Radovanovic (Serbe) sowie dem Halblinken Dominik Schmid (Österreicher) ausnahmslos aus deutschen Spielern. Neben den Genannten verfügen lediglich noch Spielmacher Timo Salzer (früher u.a. Wetzlar), der Halbrechte Hannes Lindt (früher u.a. Magdeburg, Dormagen und Essen), der Halblinke Paco Barthe (vorher Bidasoa Irun) und Kreisläufer Julius Emrich (vorher Kadetten Schaffhausen) über nennenswerte Erfahrungen im Profihandball. Die andere Hälfte der Mannschaft besteht aus Akteuren, die sich zum Teil aus unteren Ligen nach oben gearbeitet haben, bzw. als Jugendliche und Junioren Erfolge auf nationaler oder gar internationaler Ebene vorweisen können.

Trainiert wird die Mannschaft von Hartmut Mayerhoffer, der zur Saison 2013/ 14 vom Drittligameister Friedberg kam und erst in diesem Jahr seine A-Lizenz erwarb. Trotz des derzeit letzten Tabellenplatz verlängerte die SG kürzlich den Vertrag mit ihm gleich um drei weitere Jahre.

Die MT peilt einen Sieg nicht nur wegen der Verbesserung des Tabellenplatzes an, sondern auch, um sich rechtzeitig für das vier Tage später stattfindende Europapokalspiel in Toulouse in Form zu bringen. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Kassel: Christian Moles / Lutz Pittner (Heddesheim / Karlsruhe); DHB-Spielaufsicht: Berndt Dugall